Damit halten diese Aktionäre Herstellers von Bau-, Kleb– und Dichtstoffen mehr als drei Mal so viel Kapital wie die Schenker-Winker Holding (SWH) der Familie Burkard, die Saint-Gobain übernommen hat. SWH verfügt nach Angaben von Sika über 16,1 % des Sika-Aktienkapitals und 52,4 % der Sika-Stimmrechte. Letztere aber hat der Sika-Verwaltungsrat durch Beschluss auf 5 % beschränkt; er beruft sich dabei auf die Statuten des Unternehmens.

Die Sika-Führung sieht sich durch den wachsenden Rückhalt von Aktionären und weiteren wichtigen Stakeholdern bestärkt, an ihrem Kurs festzuhalten. Diese Interessen seien durch die geplante feindliche Übernahme in Gefahr. Denn das erklärte Ziel von Saint-Gobain sei es, die volle Kontrolle über Sika auszuüben. Dies hätte massive Interessenskonflikte zur Folge, da Saint-Gobain beispielsweise im Mörtel-Geschäft ein direkter Konkurrent von Sika ist. Dort hat Sika sein Geschäft vor wenigen Tagen durch die Übernahme des US-amerikanischen Mörtelherstellers BMI Products of Northern California weiter ausgebaut.

SWH will Stimmrechtsbeschränkung aufheben lassen
Im Rahmen eines zweiten Verfahrens vor dem Kantonsgericht Zug versucht SWH, die Beschränkung ihrer Stimmen auf 5 % aufheben zu lassen. Einen entsprechenden Antrag der SWH auf superprovisorische Anordnung habe das Kantonsgericht Zug bereits abgelehnt, teilte Sika mit.

SWH hat Schweizer Übernahmekommission angerufen
Die Schenker-Winkler Holding nach Angaben von Sika bei der Schweizer Übernahmekommission ein Gesuch eingereicht. SWH beantragt darin, die Kommission solle feststellen, dass der Verkauf der SWH-Aktien durch die Familie Burkard an Saint-Gobain keine Pflicht von Saint-Gobain zur Unterbreitung eines öffentlichen Übernahmeangebots an die Publikumsaktionäre der Sika auslöse. Sika wird das Gesuch und die Anträge von SWH im Einzelnen prüfen und zu gegebener Zeit im Rahmen des Verwaltungsverfahrens dazu Stellung nehmen.

(dw)

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