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In der Bremsschlauchfertigung bei Contitech in Korbach wird Röntgenmesstechnologie für die inline Qualitätskontrolle eingesetzt. (Bild: Sikora)

Die Anforderungen an die Qualität und Performance von Automobilschläuchen sind sehr hoch. Ob Kraftstoff-, Öl- oder Bremsschläuche − sämtliche Spezifikationen müssen bereits während der Extrusion eingehalten werden. Vor mehr als zehn Jahren suchte Contitech eine Möglichkeit, Produktionsprozesse im Hinblick auf die Qualitätskontrolle von Bremsschläuchen in der Fertigung weiter zu automatisieren. Statt der am Markt gängigen offline Prüfung geschnittener Schläuche durch Kameras setzte das Unternehmen auf die kontinuierliche Prozesskontrolle mit Röntgenmessgeräten von Sikora. „Bei Bremsschläuchen ist die Konzentrizität ein entscheidendes Qualitätsmerkmal“, sagt Jan Eric Theis, Leiter Plant Engineering Schläuche bei Contitech. „Bremsschläuche müssen über Verbindungen präzise mit den Fahrwerkkomponenten verbunden werden. Das wird nur durch eine einwandfreie Konzentrizität gewährleistet“, erklärt Theis.

Röntgentechnologie ist die geeignetste Messmethode

Es gibt einige Messverfahren zur Qualitätskontrolle am Markt. Die Röntgentechnologie hat sich jedoch aufgrund ihrer Funktionalität als führend für die Messung von Gummischläuchen erwiesen. Konventionelle Techniken, wie Ultraschall, stoßen funktional an ihre Grenzen, beispielsweise weil die Signale der einzelnen Schichten im Gummischlauch größtenteils absorbiert und dadurch nicht eindeutig wiedergegeben werden. Vor dem Einsatz der Sikora Geräte wurde die Konzentrizität der Schläuche manuell nach der Fertigung kontrolliert. „Diese Art der Prüfung ist heute nicht mehr wettbewerbsfähig. Wir fertigen täglich circa 40 Kilometer Bremsschläuche. Das entspricht etwa 15 Millionen Meter Schlauch pro Jahr. Das steigende Produktionsvolumen gab den Anstoß, die Automatisierung unserer Produktion weiter voranzutreiben“, begründet Theis. Heute kann der Hersteller durch den Einsatz der Röntgengeräte inline in die Produktion eingreifen, Exzentrizitäten des Schlauchs identifizieren und diese sowie deren Ursachen eliminieren.

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Das Röntgenmesssystem kontrolliert die Konzentrizität der Bremsschläuche vor der Vulkanisation. Im Bild: Jan Eric Theis (links), Leiter Plant Engineering Schläuche bei Contitech, und Peter Hügen, Vertriebsingenieur bei Sikora.Bildquelle: Sikora

Sikora Röntgenmesssysteme werden bei Contitech vor der Vulkanisation zur finalen Qualitätskontrolle eingesetzt. Somit wird sichergestellt, dass das Endprodukt die geforderte Konzentrizität erfüllt. Weitere Geometrien, wie etwa Durchmesser, messen Laser-Messsysteme in vorhergehenden Fertigungsschritten. Auch wenn die Röntgenmesssysteme zur Materialeinsparung beitragen können, setzt das Unternehmen den Fokus auf höchste Qualität. „Bremsschläuche sind Sicherheitsprodukte, da spielt die Konzentrizität eine übergeordnete Rolle“, so Theis. Es gibt noch andere Produktionsvorteile: „Bei einer Co-Extrusion wird beispielsweise die innere Schicht des Schlauchs etwas dicker aufgetragen, um sicherzustellen, dass diese tatsächlich zu 100 % vorhanden ist“, erläutert Peter Hügen, Vertriebsingenieur bei Sikora und direkter Ansprechpartner für Contitech. „Mit den Röntgenmessgeräten werden beide Schichten präzise gemessen und visualisiert, sodass die innere Schicht auf eine minimale Dicke extrudiert werden kann.“
Nicht nur der Anspruch von Contitech nach höchster Qualität der Bremsschläuche führte zur Kooperation mit Sikora. Auch internationale Normen geben die Richtlinien an Unternehmen und deren Produkte für Qualitätsstandards und Messmethoden vor. Heutzutage verlangen Kunden eine 100-Prozent-Qualitätskontrolle und Wiederholgenauigkeit, die durch eine manuelle Sichtkontrolle nicht erzielt werden kann. „Unsere Kunden kennen unsere Qualitätsstrategie und wissen, dass wir Röntgentechnologie als festen Bestandteil in unserer Produktion einsetzen, um Premiumschläuche zu fertigen“, sagt Theis.

Performance weiter erhöht

Zur Einhaltung und Weiterentwicklung der Qualitätsstandards arbeitet das Korbacher Unternehmen mit Lieferanten wie Sikora an einem kontinuierlichen Verbesserungsprozess. „Wir verstehen unseren höchsten Qualitätsanspruch als Motor unserer Zusammenarbeit“, erläutert Theis. Beispielsweise hat Contitech aufgrund der Steigerung der Produktionsgeschwindigkeit für mehr Performance mit Sikora erfolgreich eine technische Lösung entwickelt, um die Abtastrate der Röntgenmesssysteme zu erhöhen und gleichzeitig die Qualitätsanforderungen zu erfüllen.

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Die Bremsschläuche erfüllen hohe Qualitätsanforderungen, wobei die Konzentrizität eine übergeordnete Rolle spielt. Bildquelle: Contitech

Angebunden werden die Röntgenmesssysteme standardmäßig über Schnittstellen wie Profibus oder Profinet zur Produktionsdatenerfassung und -regelung an Prozessorsysteme und die Anlagensteuerung. Geplant ist − auch im Sinne von Industrie 4.0 − Anlagen und Systeme zukünftig über OPC UA an Maschinen- und Betriebsdatenerfassungssysteme anzuschließen. Dadurch werden Anlagen und Systeme noch besser vernetzt und relevante Daten dauerhaft archiviert. Auch bei diesem Thema arbeiten Sikora und Contitech zusammen, um weiterhin höchste Qualität der Bremsschläuche während der Fertigung sicherzustellen.

 

 

 

Katja Giersch

Head of Corporate Communications Sikora, Bremen,

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