Der Bayer-Konzern hat seine Ergebnisziele für das vergangene Jahr erreicht. „2008 war das operativ erfolgreichste Jahr in der langen Geschichte von Bayer“, so Vorstandsvorsitzender Werner Wenning. Das Unternehmen profitiere von seiner Ausrichtung auf die weniger von der weltwirtschaftlichen Entwicklung abhängigen Life-Science-Bereiche HealthCare und CropScience. Die Auswirkungen der Finanz- und Wirtschaftskrise hätten jedoch vor allem im 4. Quartal deutliche Spuren bei MaterialScience hinterlassen.

Der Konzernumsatz stieg im Geschäftsjahr 2008 um 1,6 % auf 32,918 (Vorjahr: 32,385) Mrd. Euro. Bereinigt um Währungs- und Portfolioeffekte entspricht das einem Plus von 4,4 %. Während HealthCare und CropScience hierzu mit kräftigen Zuwächsen von 6,9 bzw. 13,9 % beitrugen, ging der Umsatz von MaterialScience um 4,6 % zurück. Das um Sondereinflüsse bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) verbesserte sich um 2,3 % auf 6,931 (6,777) Mrd. Euro. Auch hier erzielten HealthCare und CropScience kräftige Steigerungen, wogegen MaterialScience einen deutlichen Rückgang verzeichnete. Insgesamt ergab sich für den Konzern eine bereinigte EBITDA-Marge von 21,1 (20,9) %. Das operative Ergebnis (EBIT) vor Sondereinflüssen erhöhte sich um 1,3 % auf 4,342 (4,287) Mrd. Euro.

Das Geschäft mit hochwertigen Polymermaterialien ist von den Auswirkungen der Krise in nahezu allen Produktgruppen und Absatzregionen betroffen. Die Absatzmengen brachen hier im 4. Quartal 2008 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um knapp 30 % ein, und auch die Kapazitätsauslastungen gingen deutlich zurück. „Etwas Vergleichbares haben wir noch nie gesehen“, sagte Wenning. Im Gesamtjahr 2008 ging der Umsatz von MaterialScience um 6,7 % auf 9,738 (10,435) Mrd. Euro zurück. Währungs- und portfoliobereinigt entspricht das einem Minus von 4,6 %.

Im Segment Systems lag der Umsatz mit 7,13 Mrd. Euro um 3,6 % unter Vorjahr. Währungs- und portfoliobereinigt gingen die Erlöse um 2,7 % zurück. Einbußen waren sowohl bei den Rohstoffen für Schaumstoffe (Polyurethane), als auch im Geschäft mit Rohstoffen für Lacke und Klebstoffe sowie Spezialitäten zu verzeichnen. Der Umsatz des Segments Materials reduzierte sich um 14,2 (währungs- und portfoliobereinigt: 9,5) % auf 2,608 Mrd. Euro. Während das Polycarbonat-Geschäft währungs- und portfoliobereinigt um 10,1 % zurückging, verzeichnete die Business Unit Thermoplastic Polyurethanes ein bereinigtes Minus von 2,4 %.

Das bereinigte EBITDA des Teilkonzerns sank um 32,3 % auf 1,088 Mrd. Euro. Belastet war das Ergebnis durch einen Anstieg der Bezugspreise für petrochemische Rohstoffe und Energien in Höhe von 0,5 Mrd. Euro. Die relative Entspannung auf den für MaterialScience wichtigen Rohstoffmärkten hat im 4. Quartal noch nicht zu einer signifikanten Entlastung geführt. Im Gesamtjahr konnten die negativen Mengen- und Rohstoffkosteneffekte durch Preiserhöhungen, Einsparungen aus dem laufenden Restrukturierungsprogramm sowie weitere Maßnahmen zur Gegensteuerung nur teilweise kompensiert werden.

Mit Blick auf die weitere Geschäftsentwicklung befürchtet Wenning, dass 2009 ohne Zweifel ein schwieriges Jahr werde, in dem die Unsicherheiten überwiegen. „In den für MaterialScience maßgeblichen Abnehmerbranchen gehen wir von einem sehr schwierigen, mit erheblichen Unsicherheiten behafteten Jahr aus“, so Wenning. Nachdem MaterialScience noch schwächer als erwartet in das neue Jahr gestartet sei, müsse sich der Teilkonzern für 2009 auf gravierende Rückgänge beim Umsatz und beim EBITDA vor Sondereinflüssen einstellen.

Für Sachanlageinvestitionen hat der Konzern 2009 ein Budget von insgesamt 1,5 Mrd. Euro geplant. Die Forschungsaktivitäten sollen in jedem Falle verstärkt werden. Mit 2,9 Mrd. Euro stellt Bayer in diesem Jahr das höchste Forschungs- und Entwicklungsbudget in der Geschichte des Unternehmens bereit.

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