Die Jahrestagung fand gemeinsam mit den Mitgliederversammlungen der GKV-Trägerverbände IK Industrievereinigung Kunststoffverpackungen und TecPart Verband Technische Kunststoff-Produkte statt.

GKV-Präsident Dr. Bernd-O. Kruse verwies in seinem Bericht zu Beginn der Delegiertenversammlung auf die sehr dynamische Branchenentwicklung und zweistellige Wachstumszahlen. Die Auslastung vieler Betriebe sei nach wie vor sehr gut. Sorge bereiten der Branche die volatilen Rohstoffpreise und die teilweise fehlende Möglichkeit, diese zeitnah an die Kunden weiterzugeben. Kruse warnte vor den potenziellen industriepolitischen Folgen der überhastet eingeleiteten Energiewende. Die aktuell von der Bundesregierung verfolgte Energiepolitik berge für den Industriestandort Deutschland erhebliche Risiken hinsichtlich der Versorgungssicherheit und der Wettbewerbsfähigkeit der Strompreise. In seinem Ausblick auf das Jahr 2012 hob Kruse hervor, dass der GKV im nächsten Jahr turnusgemäß den Vorsitz in der Wirtschaftsvereinigung Kunststoff (WVK) übernimmt, die die gemeinsamen Interessen von Kunststofferzeugern, -verarbeitern und -maschinenbau vertritt.

Aus der Verbandsarbeit während der vergangenen zwölf Monate berichtete Geschäftsführer Dr. Oliver Möllenstädt. Der GKV habe zu vielen Themen öffentlich und gegenüber der Politik Position bezogen und eine gute Resonanz in den Fach- und Wirtschaftsmedien erreicht. Zu diesen Themen zählen unter anderem die Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes und die bevorstehende Einführung einer Wertstofftonne. Den Mitgliedsunternehmen der Trägerverbände wurde überdies ein Seminar- und Veranstaltungsprogramm unter anderem zu Reach sowie zur Energieeffizienz angeboten. Möllenstädt kündigte an, dass der GKV seine Jahrestagung 2012 mit einem Parlamentarischen Abend in Berlin verbinden wird, um den Kontakt zu politischen Entscheidungsträgern weiter zu stärken.

Im Mittelpunkt des Gastvortrags des Finanzwissenschaftlers Prof. Dr. Max Otte standen die Auswirkungen der Staatsverschuldung in der Eurozone sowie die Stabilität des Euro auf den Mittelstand. Otte kritisierte die Entscheidungen der Bundesregierung mit Blick auf weitere Griechenland-Hilfen. Er äußerte die Befürchtung, die stabilitätsorientierten Kräfte in der europäischen Währungspolitik könnten weiter an Einfluss verlieren.

 

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