Mit rund 18,1 Mrd. Euro übertraf der Umsatz des vierten Quartals 2011 sowohl das Vorjahresquartal als auch das Vorquartal. Die im Jahresverlauf nachlassende Konjunktur spiegelt sich allerdings im EBIT vor Sondereinflüssen wider, das mit 1,5 Mrd. Euro um 14 % niedriger war als im vierten Quartal 2010. Der zu Beginn des zweiten Halbjahres beobachtete Trend hat sich fortgesetzt. Kunden disponierten vorsichtiger, reduzierten ihre Vorräte und verzögerten Bestellungen in Erwartung einer nachlassenden Konjunktur und möglicher Preissenkungen.

Die Ausgaben für Sachanlagen und immaterielles Vermögen übertrafen mit 3,4 Mrd. Euro den Wert des Vorjahreszeitraums um 862 Mio. Euro. Wesentliche Investitionen, die 2011 in Betrieb gingen, waren der Ausbau des Standortes in Nanjing/China, der Bau einer Methylamin-Anlage am Standort Geismar/Louisiana, der Bau einer Oleum-/Schwefelsäure-Anlage am Standort Antwerpen/Belgien sowie die Erweiterung des europäischen Erdgasnetzes.

Für das Gesamtjahr 2012 rechnet der BASF-Vorstand damit, dass das weltweite Wirtschaftswachstum nach einem moderaten Start im Jahresverlauf 2012 anziehen wird. Unsicherheiten infolge der Staatsschuldenkrise, vor allem in Europa und den USA, dämpfen die Wachstumsaussichten. Positive Impulse für die Chemieindustrie werden wiederum vor allem aus den Schwellenländern erwartet. „In der ersten Hälfte des Jahres 2012 werden wir voraussichtlich die außerordentlich guten Werte der ersten beiden Quartale des Vorjahres nicht erreichen. Für das zweite Halbjahr 2012 erwarten wir, dass wir die Werte des Vorjahreszeitraums übertreffen werden“, teilt der BASF-Vorstandsvorsitzende Dr. Kurt Bock mit. Die weltweiten Forschungsausgaben des Konzerns sollen 2012 auf 1,7 Mrd. Euro (2011: 1,6 Mrd. Euro) erhöht werden.

Entwicklung nach Segmenten

Im Segment Chemicals führten Preiserhöhungen in allen Unternehmensbereichen zu höheren Umsätzen im vierten Quartal 2011 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Zusätzlich trug die Einbringung des Styrolkunststoffgeschäfts in das Joint Venture Styrolution zu dieser positiven Entwicklung bei, weil Ethylenverkäufe an das Joint Venture seit 1. Oktober 2011 als Umsätze mit Dritten ausgewiesen werden. Infolge einer schwächeren Nachfrage und anhaltend hoher Rohstoffkosten war das EBIT vor Sondereinflüssen geringer als im Vorjahresquartal. Im Gesamtjahr 2011 stieg der Umsatz von Chemicals um 14 % auf rund 13 Mrd. Euro und das EBIT vor Sondereinflüssen um 6 % auf einen neuen Spitzenwert von 2,4 Mrd. Euro.

Trotz niedrigerer Mengen bei Haupt-Produktlinien stieg der Umsatz bei Plastics im vierten Quartal verglichen mit dem Vorjahreszeitraum aufgrund höherer Verkaufspreise, vor allem bei Performance Polymers. Bei technischen Kunststoffen wurden geringere Mengen in Europa und Asien durch eine höhere Nachfrage in Nordamerika, vorwiegend aus der Automobilindustrie, ausgeglichen. Das EBIT vor Sondereinflüssen verringerte sich deutlich wegen geringerer Margen durch eine gesunkene Nachfrage sowie höhere Rohstoffpreise, vor allem bei TDI. Im Gesamtjahr 2011 stieg der Umsatz von Plastics um 12 % auf rund 11 Mrd. Euro. Das EBIT vor Sondereinflüssen lag mit 1,2 Mrd. Euro unter dem hohen Vorjahresniveau.

Das Segment Performance Products konnte den Umsatz im vierten Quartal im Vergleich zum Vorjahresquartal um 19 % erhöhen. Die Eingliederung der Cognis-Geschäfte und Preiserhöhungen in allen Unternehmensbereichen trugen dazu bei. Mengenrückgänge (-6 %) verzeichneten insbesondere Paper Chemicals und Performance Chemicals. Das EBIT vor Sondereinflüssen sank um 25 % aufgrund sonstiger Aufwendungen im Zuge der Cognis-Integration sowie des wettbewerbsbedingten Margendrucks. Im Gesamtjahr stieg der Umsatz um 28 % auf 15,7 Mrd. Euro und das EBIT vor Sondereinflüssen um 11 % auf 1,7 Mrd. Euro.

Bei Functional Solutions nahmen die Mengen um 6 % gegenüber dem Vorjahresquartal zu, vor allem infolge der höheren Nachfrage der Automobilindustrie nach Fahrzeugkatalysatoren und Autolacken. Die Nachfrage aus der Bauindustrie stieg leicht, vornehmlich wegen höherer Bauaktivität in Nordamerika und in den asiatischen Wachstumsmärkten. Der Umsatz stieg im vierten Quartal um 12 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Das EBIT vor Sondereinflüssen hat sich wegen des starken Geschäfts bei Catalysts und Coatings mehr als verdoppelt. Im Gesamtjahr wuchsen der Umsatz um 17 % auf 11,4 Mrd. Euro und das EBIT vor Sondereinflüssen um 20 % auf 559 Mio. Euro.

Der Umsatz von Sonstige ging im Vergleich zum Vorjahresquartal um 30 % zurück, insbesondere wegen der Einbringung der Styrolkunststoffaktivitäten in das Joint Venture Styrolution zum 1. Oktober. Der Anteil der BASF an diesem Joint Venture wird at Equity in den Konzernabschluss einbezogen. In Umsatz und Ergebnis des Jahres 2011 ging das Styrolkunststoffgeschäft somit nur für die ersten neun Monate ein. Das EBIT vor Sondereinflüssen stieg im vierten Quartal um 128 Mio. Euro. Positive Sondereinflüsse stammten vor allem aus dem Abgangsergebnis des Styrolkunststoffgeschäfts in Höhe von 593 Mio. Euro. Im Gesamtjahr kletterte der Umsatz von Sonstige auf 6,3 Mrd. Euro. Das EBIT vor Sondereinflüssen verbesserte sich von -648 Mio. auf -404 Mio. Euro, das EBIT infolge hoher positiver Sondereinflüsse von -707 Mio. auf 178 Mio. Euro.

 

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