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(Bild: Kautschukbaum_Fotolia© OlegD_34295724)

„Mit unerwarteter Dynamik steigen an den asiatischen Kautschukbörsen derzeit die Notierungen für Naturkautschuk“, berichtet Helmut Hirsch, im Wirtschaftsverband der deutschen Kautschukindustrie e. V. (wdk) zuständig für Rohstofffragen, am 15. Dezember 2016 in Frankfurt am Main. „Besonders eklatant“, so Hirsch weiter, „ist die Steigerung bei einzelnen Typen. Ein TSR 10 wird heute an der Malaysian Rubber Exchange um 18,8% höher gehandelt, als noch am Montag dieser Woche.“

„Allem Anschein nach sind die Zeiten verstetigter oder moderat steigender Naturkautschuk-Notierungen Vergangenheit“ resümiert Hirsch. „Naturkautschuk (NK) legt je nach Type seit November um knapp ein Viertel zu. Und die Aufschläge haben sich in den letzten Tagen deutlich erhöht“, stellt Hirsch fest. Marktbeobachter wie The Economist Forecasting Service sehen eine Angebotslücke. Während im laufenden Jahr die weltweite NK-Nachfrage um 1,9% steigt, beeinträchtigten schwierige Witterungsbedingungen die NK-Produktion, die lediglich um 0,5% höher ausfällt. Die Einschätzung der Organisation der Naturkautschuk produzierenden Länder geht in dieselbe Richtung. „Das aktuelle Hochschnellen der NK-Notierungen lässt sich durch das physische Angebot und die Nachfrage nach Naturkautschuk nicht vollständig erklären“, meint Hirsch, „das spekulative Element scheint im Handel an den Warenbörsen wieder an Einfluss zu gewinnen.“

„Steigende Rohstoffkosten“, so Hirsch weiter, „sind auch beim Synthesekautschuk, speziell bei Styrol-Butadien-Kautschuk (SBR), zu beobachten. SBR ist der wichtigste synthetische Kautschuk in der Reifenproduktion, ebenso für eine Fülle von technischen Kautschuk-Produkten.“ Zum Hintergrund meint Hirsch: “Die gestiegenen Preise der Vorprodukte Styrol und Butadien tragen zu dieser Entwicklung bei.“ „Außerdem verteuert sich Industrieruß seit Monaten stetig“, fügt Hirsch hinzu. „Insgesamt“, so Hirsch abschließend, „sieht sich die deutsche Kautschukindustrie einem in wesentlichen Segmenten wieder anziehenden Rohstoffmarkt gegenüber.“

 

[ega]

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