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Handorthese aus Biocompound. (Bild: Dambeck)

Besonders vielversprechend war die Herstellung einer All Terrain-Knieprothese im Spritzgussverfahren, die bereits aus herkömmlichen Kunststoffen auf dem Markt ist. Die Forscher stellten zwei biobasierte Varianten aus Compounds mit einem biobasierten Anteil von 72 und 100 Prozent her und erprobten sie erfolgreich nach ISO 10328 im Dauertest mit 3 Mio. Belastungszyklen. Ein wichtiger Meilenstein im Projekt war der 3D-Druck. Das Institut stellte mit diesem Verfahren eine Niagara-Fußprothese inklusive einer Kosmetik  – die Nachbildung der Körperform – her. Den dafür erforderlichen weichen Biokunststoff hatten die Forscher ebenfalls im Projekt entwickelt. Aus dem Projekt stehen nun viele neue, biobasierte Werkstoffe zur Verfügung, darunter transparente, wärmeformstabile, nahezu splitterfreie oder im 3D-Druck verarbeitbare. Auch besonders hochmodulige Werkstoffe für Anforderungen mit hoher Dimensionsstabilität und besonders weiche Werkstoffe, die sich auch für Kinderspielzeuge eignen, wurden entwickelt. Alle Compounds haben ein gutes Schmelzverhalten, die Viskositäten lassen sich im Rahmen der für Polymerschmelzen typischen Werte einstellen, außerdem wurden sie auf Unbedenklichkeit im Kontakt zum menschlichen Körper geprüft. Die entwickelten Materialien erfüllen damit alle Voraussetzungen für eine Serienproduktion von orthetischen und prothetischen Bauteilen oder anderen neuen Produkten.

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