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3D-gedruckte Formgedächtnispolymere ermöglichen die Herstellung von QR-Codes, beispielsweise um plagiatsgefährdete Waren zu kennzeichnen. (Bild: Fraunhofer IAP)

Nach dem Drucken wird die Form so verändert, dass der QR-Code nicht mehr auslesbar ist. Erst durch das Erwärmen über die Schalttemperatur des Formgedächtnispolymers wird die ursprüngliche Form wiederhergestellt, so dass der QR-Code schließlich ausgelesen werden kann. Schmelzschichtung nennt sich dieses 3D-Druckverfahren. Dabei werden zwei Filamente aus dem intelligenten Kunststoff in einem Dual-Extruder-3D-Drucker aufgeschmolzen, durch feine Düsen gedrückt und das gewünschte Objekt schichtweise aufgebaut. Die Filamente wurden aus reinem TPU im Extrusionsverfahren hergestellt. In Versuchsreihen wurde stets ein gedruckter QR-Code auf 60 °C erwärmt und auf verschiedene Arten verformt. In dem daraus resultierenden Zustand wurde der er auf –15 °C abgekühlt und anschließend entlastet. Der verformte Zustand ist dann so lange bei Raumtemperatur stabil, bis er erneut auf 60 °C erwärmt wird. Dabei kommt es zum Auslösen des Formgedächtnis-Effektes und der Code kehrt nahezu vollständig in die ursprüngliche Form zurück. Die Vorteile des Herstellungsverfahrens: Die Extrusion des Polymers zur Herstellung des Druckfilaments ist leicht zu beherrschen, und es werden nur geringe Mengen an Material benötigt. Zudem können handelsübliche 3D-Drucker eingesetzt werden, mit denen sich auch Schichten drucken lassen, die unter 10 µm dünn sind. Dies sowie das geringe Gewicht der QR-Codes machen das Verfahren für die Wirtschaft interessant.

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