SCHLAUCHSYSTEME Damit der Kühlkreislauf in Brennstoffszellenfahrzeugen zuverlässig funktioniert müssen die verwendeten Werkstoffe eine Reihe spezieller Anforderungen erfüllen. Oft treten diese erst im Lauf der Produktentwicklung zutage.

Die von einem Joint Venture von Daimler und Ford neu entwickelte Brennstoffzelle liefert Energie für einen 100 kW starken Elektromotor mit 320 Nm maximalem Drehmoment. Der Verbrauch liegt bei 2,9 l Diesel-Äquivalent pro 100 km. Die Schläuche zur Kühlung des Systems kommen von ContiTech Fluid Automotive, ebenso wie die Rohrleitungen aus Aluminium und die Verbindungskupplungen zwischen den Einzelteilen des Kühlsystems.

Zunächst sollten die Schläuche gemäß den gängigen Kraftfahrzeugnormen für Kühlwasserschläuche gefertigt werden. „Im Laufe der Zeit wurden immer wieder neue Anforderungen an die Schlaucheigenschaften gestellt“, berichtet Produktentwickler Andreas Köhler. „Wegen der besonderen Einsatzbedingungen müssen die Leitungen schwer entflammbar sein und dürfen keinen zu hohen elektrischen Oberflächenwiderstand aufweisen. Besonders wichtig ist die Beständigkeit in hochreinem Kühlwasser, damit die Funktionsfähigkeit der Brennstoffzellen nicht gefährdet wird. Deshalb mussten zusätzlich zur Neuentwicklung der Mischung noch das Mischungsfelltrennmittel und bei der Extrusion das Rohlingstrennmittel entfallen. Auch die Vulkanisation erfordert besondere Bedingungen.

Das Lastenheft der Automobilbauer sieht eine einfache Montage mit der bekannten Technik aus dem Heizungs- und Kühlwassersektor vor: Die Schläuche werden beim Einbau mit Federbandschellen montiert, die Rohrleitungen und Kupplungen ab Werk mit Pressringen.

Bereits 2003 wurden die ersten Formschläuche für Fahrzeuge aus der Mercedes A-Klasse und den Ford Focus geliefert. Mehr als 3,6 Mio. km haben über hundert Fahrzeuge damit problemlos zurückgelegt. Parallel dazu fuhren im Nahverkehr rund 40 Busse auf Basis des Citaro von Mercedes-Benz. Inzwischen hat der Zulieferer auch den Entwicklungsauftrag für die Kühlungs- und Lüftungsleitungen für die zweite Generation Brennstoffzellenfahrzeuge auf Basis der Mercedes B-Klasse und des Ford Focus bekommen. Die Serie läuft mit 300 Stück an, hinzu kommt noch eine Busversion mit rund 50 Stück.

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