Das Produkt wurde bisher mittels eines Werkzeuges mit einem Kaltkanalsystem hergestellt. Dadurch musste der Anguss von der Kunststoffkomponente gestanzt werden. Die beim Stanzen auftretenden Kanten sind bei der Endanwendung besonders nachteilig. Durch die Anbindung mit einem Heißkanal- und Nadelverschlusssystem entfällt dieser Stanzprozess. Aufgrund der Empfindlichkeit des Kunststoffs bei zu langer Verweilzeit, war die Herausforderung, ein Werkzeug- und Maschinenkonzept zu entwickeln, das den Anforderungen des Kunststoffs sowie dem Produktdesign und der Anbindung bei kleinsten Schussgewichten gerecht wird. Weiter galt es, möglichst flexibel in der Serienfertigung zwischen den einzelnen Größenvarianten zu wechseln. So investierten die Mühltaler in eine vollelektrische Mikrospritzgießmaschine mit Mikrospritzmodul und Vorplastifizierung zur optimalen Prozesssteuerung bei geringen Schussgewichten. Das Augenmerk bei der Auslegung des Fertigungskonzeptes und der Verarbeitung der Materialtype lag auf der Einhaltung der Verweilzeit, um die Materialdegradation zu vermeiden. Ein weiteres Highlight war das eigens entwickelte und konstruierte Spritzgießwerkzeug mit einem besonderen Formennestwechselkonzept. Hier wurde der drehbare Einsatz auf Auswerfer- und Düsenseite für jede Produktvariante auf die entsprechende Position gestellt. Somit blieb das Werkzeug bei Versionswechsel auf der Mikrospritzgießmaschine und es könnte unmittelbar mit der Produktion der neuen Version gestartet werden. Durch das Wegfallen des Angusses und der Nachbearbeitungsschritte konnten der Herstellungsprozess optimiert und die Bauteilkosten gesenkt werden.
Verarbeitung
Kundenlösungen aus dem Reinraum im Kleinst- und Mikrobauteilsegment
Riegler, Mühltal, wurde mit der Weiterentwicklung eines bestehenden Artikelprogramms mit insgesamt zehn verschiedenen Größen mit Gewichten von 0,2 Gramm bis 0,26 Gramm beauftragt. Dafür hat das Unternehmen seine Technologieplattform im Bereich Mikrospritzguss weiter ausgebaut.