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Laborgebäude des Konzerns am Produktionsstandort Burghausen. Die Fassade des neuen Gebäudeflügels (rechts) ist mit Aluminiumverbundplatten verkleidet. (Bild: Wacker Chemie)

Dr. Rudolf Staudigl, Vorsitzender des Vorstandes der Wacker Chemie. (Bild: Wacker Chemie)

Das Konzernergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) summierte sich im vergangenen Geschäftsjahr auf 262,8 Mio. EUR. Das entspricht einer EBIT-Marge von 5,6 Prozent. Der starke Anstieg im Jahresvergleich ist vor allem eine Konsequenz der Sonderabschreibung von 760,0 Mio. EUR, die Wacker 2019 auf den Bilanzwert seiner Anlagen zur Herstellung von Polysilicium vorgenommen hat. Im Geschäftsjahr 2020 beliefen sich die Abschreibungen auf 403,5 Mio. EUR. Das Jahresergebnis 2020 beträgt 202,3 Mio. EUR.

Im Geschäftsjahr 2021 rechnet Wacker trotz der Krise weiterhin mit Wachstum. Das Unternehmen will seinen Umsatz um einen mittleren einstelligen Prozentsatz steigern, das EBITDA soll voraussichtlich um 10 bis 20 Prozent steigen. Dazu beitragen sollen Einsparungen bei den Sach- und Personalkosten. Jedoch erschweren höhere Rohstoffkosten und negative Währungseffekte das Erreichen dieser Zielvorgaben.

„Bei aller Vorsicht, die mit Blick auf Corona nach wie vor geboten ist, gehen wir mit Zuversicht ins Geschäftsjahr 2021“, sagte Konzernchef Rudolf Staudigl am Dienstag in München. „Wir erwarten, dass sich unser Chemiegeschäft im weiteren Jahresverlauf gut entwickeln wird. Wir rechnen hier mit steigenden Absatzmengen und positiven Produktmixeffekten. Im Polysiliciumgeschäft gehen wir ebenfalls von etwas höheren Absatzmengen und einem besseren Produktmix aus. Die Preise für Polysilicium werden im Jahresdurchschnitt voraussichtlich gegenüber 2020 nicht zurückgehen.“

Investitionen 2020 reduziert – Impfstoffproduktion ausgebaut

Wacker investierte im vergangenen Jahr 41 Prozent weniger als 2019. Ein Schwerpunkt der Investitionstätigkeit war auch im vergangenen Jahr der Ausbau der Kapazitäten in den Chemiebereichen Darunter am südkoreanischen Standort Ulsan und in Nanjing, China. An seinem niederländischen Standort Amsterdam hat das Unternehmen in den Ausbau seiner Impfstoffproduktion und in Anlagen zur Herstellung von Biopharmazeutika investiert. Wacker wird dort für Curevac den Covid-19-Impfstoff des Tübinger Unternehmens produzieren, sobald dieser die erforderliche Zulassung erhalten hat. Geplant ist, dass in Amsterdam ab Mitte 2021 jährlich mehr als 100 Millionen Dosen des Impfstoffs hergestellt werden.

Die Zahl der Mitarbeiter im Konzern ist im Geschäftsjahr 2020 um 375 Beschäftigte zurückgegangen. Zum 31. Dezember 2020 waren weltweit 14.283 Mitarbeiter tätig. An den deutschen Standorten arbeiteten zum Stichtag 10.096 Mitarbeiter.

Analyse der Geschäftsbereiche

Der Umsatz im Geschäftsbereich Wacker Silicones ist im Jahr 2020 um neun Prozent zurückgegangen. Er belief sich auf 2,24 Mrd. EUR. Dafür verantwortlich sind niedrigere Preise bei Standardsiliconen sowie rückläufige Absatzmengen und Währungseffekte. Der Umsatz von Wacker Polymers ist leicht, um ein Prozent gesunken. Die Ursachen dafür sind niedrigere Preise und negative Währungseffekte. Das EBITDA lag mit 270,5 Mio. EUR um 39 Prozent über dem Wert des Vorjahres. Hier haben sich Verbesserungen bei den Herstellungskosten sowie im Vergleich zum Vorjahr niedrigere Rohstoffpreise positiv ausgewirkt.

Der Geschäftsbereich Wacker Biosolutions konnte 2020 seinen Umsatz um ein Prozent auf 246,1 Mio. EUR steigern. Maßgeblich für den Anstieg waren höhere Absatzmengen bei bio-pharmazeutischen Produkten und bei Cyclodextrinen.

Der Umsatz von Wacker Polysilicon hat sich im Geschäftsjahr 2020 um zwei Prozent erhöht. Er belief sich auf 792,2 Mio. EUR. Die wesentlichen Gründe dafür sind höhere Absatzmengen sowie ein besserer Produktmix.

Ausblick

Der Konzern rechnet für das laufende Jahr mit guten Chancen, den Umsatz weiter zu steigern. Für die Geschäftsbereiche Wacker Silicones und Polymers erwartet Wacker ein Umsatzplus im mittleren einstelligen Prozentbereich. Bei den Biosolutions wird der Umsatzanstieg voraussichtlich im niedrigen zweistelligen Prozentbereich liegen.

Entsprechend soll das EBITDA von Wacker Siliocones leicht über dem Niveau des Vorjahres liegen. Etwas höhere Rohstoffpreise bremsen die Ertragsentwicklung. Im Bereich Polymers drücken die deutlich höheren Rohstoffpreise das EBITDA deutlich unter das Vorjahresergebnis. Auf Grund der jüngst durch Produktionsausfälle weiter stark gestiegenen Rohstoffpreise wird es zunehmend herausfordernd, das untere Ende dieser Bandbreite zu erreichen. Für Wacker Biosolutions wird mit einem EBITDA leicht über Vorjahr gerechnet. In seinem Polysiliciumgeschäft geht der Konzern für 2021 von einem Umsatzanstieg im mittleren einstelligen Prozentbereich aus.

Insgesamt rechnet der Chemiekonzern im Geschäftsjahr 2021 mit einem Umsatzanstieg im mittleren einstelligen Prozentbereich. Damit soll das EBITDA  um 10 bis 20 Prozent im Vergleich zu 2020 wachsen. (ega)

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