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Der Easypick zeigt, wie sinnvoll die Verbindung von Thermoplast und Silikon sein kann. Robustes Trägerteil und weiche Schicht als Zahnfleischschmeichler.
Bild. Tepe

Für oralhygienische Anwendungen stellt LSR (Liquid Silicone Rubber) das ideale Material dar, denn es ist flexibel, biokompatibel, frei von Weichmachern und robust. Zudem lassen sich damit feinste Strukturen abbilden, damit man auch eng stehende Zähne an allen vier Seiten säubern kann. Tepe widmet sich seit der Gründung 1965 dem Thema Mundgesundheit und liefert seine Produkte in über 60 Länder.

Präzision bei der LSR-Verarbeitung

Für den Easypick vertraut TePe auf die Silikon- und Mehrkomponentenkompetenz von Kraus Maffei. Das Bauteil besteht aus einem weißen Grundkörper aus PBT (Gewicht 15 Gramm) mit konisch geformter Spitze und einer farbigen Silikonauflage von knapp vier Gramm. Immer sechs EasyPicks sind in einem Set miteinander über dünne Abreißpunkte verbunden. Für die Fertigung nutzt der Hersteller das bewährte Umsetzverfahren: Die untere, gekühlte Werkzeughälfte enthält die Thermoplastkomponente, und der hier gefertigte Formling wird mittels LRX-Linearroboter in der oberen (heißen) Silikonhälfte platziert. Dabei befinden sich die dünnen PBT-Stifte zentriert, aber frei in der Kavität, damit sie von allen Seiten gleichmäßig umhüllt werden können – bei Wandstärken von nur 200 µm kommt es auf höchste Fertigungspräzision an.
Die eingesetzten CXL160-Maschinen verfügen über ein vollelektrisches Aggregat in L-Anbindung. Da die Öffnungsweite anhand des modularen Baukastens um 200 mm vergrößert wurde, bleibt die Bediengegenseite trotzdem leicht zugänglich. Auch die Formaufspannplatten sind verbreitert und die maximale Werkzeug-Einbauhöhe erweitert.

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Blick in die Produktion: Die eingesetzten Maschinen verfügen über ein vollelektrisches Aggregat in L-Anbindung.Bild: Krauss Maffei

Chargenschwankungen sicher im Griff auch bei der Farb-Zugabe

Wenn das niedrigviskose LSR in die evakuierte Kavität strömt, wurden ihm vorher im Mischblock die entsprechenden Farb-Pigmente zugesetzt, was bei dem reaktiven Verfahren immer eine spannende Angelegenheit darstellt. Die Silikon-Einzelkomponenten unterliegen generell starken Chargenschwankungen und zu viel Farbzusatz kann zur Überspritzung, zu wenig zur Unterspritzung führen. Da zahlt es sich aus, wenn man die Maschinenfunktion APC plus (Adaptive Process Control) im Einsatz hat: Anhand der Masseviskosität und hinterlegter Materialparameter, wie etwa der Kompression, passt sie in jedem einzelnen Zyklus den Umschaltpunkt an, das Ergebnis ist eine ex-treme Schussgewichtskonstanz – gerade bei Präzisionsartikeln ein wichtiges Kriterium.

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