Lanxess und die niederländische Royal DSM haben sich grundsätzlich auf einen Verkauf von DSM Elastomers an den Leverkusener Chemiekonzern für 310 Mio. Euro ohne Barmittel und Schulden verständigt. DSM Elastomers produziert unter dem Markennamen Keltan den Synthesekautschuk Ethylen-Propylen-Dien-Monomer (EPDM). Der Kaufpreis für das Geschäft entspricht etwa dem Sechsfachen des für 2010 erwarteten EBITDA-Ergebnisses (EBITDA Multiple). Lanxess finanziert die Übernahme aus vorhandenen liquiden Mitteln.

Der Kaufvertrag tritt in Kraft, sobald ein Konsultationsverfahren mit dem DSM-Betriebsrat in den Niederlanden abgeschlossen ist. Die Transaktion steht unter dem Vorbehalt der Zustimmung der Wettbewerbsbehörden. Ihr Abschluss wird in den ersten Monaten 2011 erwartet. „Der Verkauf des Elastomers-Geschäfts komplettiert unsere ‚Vision 2010″-Strategie, ein auf Life Sciences und Material Sciences fokussiertes Unternehmen zu werden“, erläutert Feike Sijbesma, CEO/Chairman des DSM-Vorstands.

DSM Elastomers hat weltweit rund 420 Beschäftigte. Es wird erwartet, dass das Geschäft im Jahr 2010 einen Umsatz von rund 380 Mio. Euro erzielt. DSM betreibt in Sittard-Geleen eine EPDM-Anlage mit einer Jahreskapazität von 160000 t. Eine weitere EPDM-Anlage mit einer Kapazität von 40000 t/a befindet sich in Triunfo/Brasilien. Lanxess beabsichtigt, die Zentrale des kombinierten EPDM-Geschäfts in Sittard-Geleen zu etablieren.

Der von Günther Weymans geleitete Lanxess-Geschäftsbereich Technical Rubber Products (TRP) vertreibt seine EPDM-Produkte unter dem Markennamen Buna EP. Das Unternehmen produziert bisher EPDM an den Standorten Marl sowie Orange/USA, mit einer Jahreskapazität von zusammen 120000 t.

Im Rahmen der Transaktion will Lanxess die eigene Technologiebasis verstärken. Der Konzern erhält damit erstmals Zugang zur ACE-Technologie. Diese wird von DSM derzeit im großen Maßstab in seinem Werk in Sittard-Geleen implementiert. Im Vergleich zu herkömmlichen Technologien reduziert ACE die Energie- und Produktionskosten für EPDM und erweitert gleichzeitig die Anwendungsmöglichkeiten der Kautschuke. EPDM wird vor allem in der Automobilbranche, aber auch bei der Modifizierung von Kunststoffen, in der Draht- und Kabelindustrie, der Baubranche sowie für die Herstellung von Öl-Additiven eingesetzt. Zu den Materialeigenschaften zählen eine sehr geringe Dichte, die hohe Beständigkeit gegen Hitze, Oxidation, Chemikalien und Witterung sowie gute elektrische Isoliereigenschaften.

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