RECYCLING Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) fördert ein Projekt von M.D.S. Meyer, Bakum, und dem Institut für Organische Materialchemie der Universität Osnabrück, an dessen Ende ein neues Recyclingverfahren für Produktionsabfälle in der Gummiverarbeitung stehen soll.

Diese Angüsse, Beschnitte und Stanzreste lassen sich bisher nicht befriedigend recyceln. „Im Erfolgsfall kann man viel Rohstoffe und Energie sparen. Auch die Kohlendioxid-Bilanz würde klimafreundlicher: Jährlich könnten 738.000 t des klimaschädlichen CO2 wegfallen – ein Volumen, das 60 Mio. Buchen im Jahr binden“, sagte DBU-Generalsekretär Dr.-Ing. E.h. Fritz Brickwedde bei der Übergabe des Förderbescheids über 382.000 Euro an Siegfried Meyer, Geschäftsführer von M.D.S., und Prof. Dr. Uwe Beginn von der Universität Osnabrück.

„Wir wollen die technische Anwendungsreife des Verfahrens erreichen. Dann können die Abfälle sortenrein und sehr energie- und ressourceneffizient in die Produktion zurückgeführt werden“, erläuterte Beginn das Projektziel. Dabei könne auch vollständig auf umweltschädigende Lösemittel verzichtet werden, weil man auf alternative Verfahren setze. Bisher taugten Gummiabfälle meist nur zur Verbrennung, zum Beispiel zur Wärmegewinnung, erläuterte Beginn. Manche andere Technologien führten zur Havarie, da feines Gummimehl zur Selbstentzündung neige.

„Wir produzieren vor allem Dichtungen aus Gummi. Dafür setzen wir jährlich circa 1.600 t Rohmaterial ein. Davon werden rund 300 t zu Produktionsabfall. Daher haben wir – genau wie der Rest der Branche – ein großes Interesse daran, Geld zu sparen und die Umwelt zu schützen“, sagte Meyer. „Jedes Jahr werden in Deutschland rund 770.000 t Gummiprodukte hergestellt. Hier gibt es großes Potenzial, die Umwelt zu entlasten und zeitgleich die Firmen durch ein innovatives Verfahren im Wettbewerb noch besser aufzustellen“, verdeutlichte Brickwedde die Reichweite des Vorhabens.

 

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