Anfang September startete die Projektgruppe ihre Aktivitäten und bezog die Räumlichkeiten am Standort Alzenau. Unter der Überschrift „Wertstoffkreisläufe und Ressourcenstrategien“ geht es darum, Wertstoffströme zu analysieren. Welche Rohstoffe benötigen einzelne Industriezweige und Produkte? Stehen die erforderlichen Mengen zu Verfügung und können sie geliefert werden? Aufbauend auf diesen Fragestellungen will das Team am IWKS Studien und Ressourcenstrategien erstellen, sodass sich aufkommende Engpässe voraussehen, vermeiden oder ausgleichen sowie Handlungsoptionen für Wirtschaft und Politik ableiteten lassen.

Im Bereich „Recycling-Technologien“ ist das Ziel, möglichst viele Wertstoffe unter strengen wirtschaftlichen Kriterien zurückzugewinnen. So will das Team am IWKS beispielsweise Schlacken und Industrieabfälle untersuchen, um herauszufinden, welche Metalle sie enthalten, die sich weiter nutzen lassen und dann auch die entsprechende Technologie für die Rückgewinnung entwickeln. Ebenso stehen Produktionsabfälle und Produkte aus der kunststoffverarbeitenden und der Spezialglas-Industrie auf dem Forschungsprogramm.

Im dritten Themengebiet der Projektgruppe geht es um die Substitution von Rohstoffen. Die Wissenschaftler werden Werkstoffe, Prozesse und Produkte identifizieren und entwickeln, die zum einen die Rohstoffeffizienz erhöhen und zum anderen kritische Rohstoffe ersetzen können. Als kritisch gelten in diesem Zusammenhang Stoffe, die knapp sind oder werden, weil die Quellen endlich sind oder weil ihr Abbau in Krisengebieten erfolgt. Die Projektgruppe soll ökonomisch und ökologisch sinnvolle Werkstoffalternativen für eine langfristig gesicherte Rohstoffversorgung der verarbeitenden Industrie entwickeln.

Das Land Bayern hat für den Aufbau der Projektgruppe eine Anschubfinanzierung in Höhe von 5 Mio. Euro für die ersten drei Jahre zugesagt. Vor Kurzem hat auch das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst grünes Licht gegeben und eine Förderung für einen zukünftig in Hanau ansässigen Teil der Projektgruppe angekündigt, der Lösungen für die Substitution von kritischen Rohstoffen entwickeln wird.

 

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