CDT dient als Ausgangsstoff zur Kunststoff-Herstellung. Aus CDT wird Laurinlactam hergestellt, das als Monomer für PA12 eingesetzt wird. Direkt betroffen sind damit die Produktfamilien Vestamid, Vestamelt, Vestosint und Vestenamer. Kunststoffteile aus PA12 sind wichtige Komponenten insbesondere im Automobilbau, der Photovoltaikindustrie und in Offshore-Leitungen. Weitere wichtige Anwendungsgebiete sind die Sportartikel- und die Haushaltswarenindustrie.

Obwohl der volle Umfang des Schadens ist noch nicht absehbar sei, meldete das Chemieunternehmen am 4. April, sei aber mit erheblichen Einschränkungen in der Lieferfähigkeit von CDT-basierten Produkten zu rechnen. Andererseits ist Evonik zuversichtlich, Lieferengpässe mit Substituten wie Vestamid Terra reduzieren zu können. Diese biobasierten Polymere können in vielen Anwendungen entsprechend modifiziert annähernd die gleichen Materialeigenschaften aufweisen wie PA12. Um die volle Lieferfähigkeit schnellstmöglich wiederherzustellen, wird mit Hochdruck an der Reparatur der Anlage gearbeitet.

Nicht Laurinlactam-basierte Hochleistungskunststoffe sind weiterhin uneingeschränkt verfügbar. Im Einzelnen sind das Trogamid (PA 6-3-T Formmassen), Vestamid HTplus (Polyphthalamid), Vestodur (Polybutylenterephthalat), Vestoran (modifiziertes Polyphenylenether) und Vestakeep PEEK (Polyetheretherketon).

Evonik bedauerte zutiefst, dass zwei Mitarbeiter ums Leben gekommen sind und unterstützt die Ermittlungen der Behörden zur Brandursache. Es hat durch einen unabhängigen Sachverständigen auch eigene Untersuchungen eingeleitet.

(dw)

 

 

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