Dies ist eines der Ergebnisse der 72-seitigen Studie „Serienproduktion von hochfesten Faserverbundbauteilen – Perspektiven für den deutschen Maschinen- und Anlagenbau“. Weitere Ergebnisse sind: 1. Experten erwarten maximales Leistungspotenzial durch Hybridbauteile 2. Der Fokus liegt auf RTM- und Formpressverfahren und 3. Die Herausforderung für den deutschen Maschinenbau besteht darin, die Produktionskosten durch Technologieentwicklung zu senken.

„Schon heute werden in wichtigen Industriebranchen wie Automotive, Luftfahrt und Windenergie große Mengen von endlosfaserverstärkten Verbundbauteilen eingesetzt“, erläutert Ralph Lässig, Partner von Roland Berger Strategy Consultants. „Durch die zunehmende Bedeutung von Leichtbau in verschiedenen Industriebereichen wird die Nachfrage nach diesen Produkten in den kommenden Jahren stark wachsen, vorausgesetzt die Herstellungskosten sinken.“

Zu den weiteren, oben genannten Ergebnissen heißt es beim VDMA: Die Nachfrage nach hochfesten Faserverbundbauteilen nimmt branchen-übergreifend bis 2020 zu und führt somit zu einem soliden Marktwachstum. Bis zu diesem Zeitpunkt erwarten die Experten, dass die Kosten der Faserverbundbauteile um etwa 30 % sinken werden. Nach 2020 können weitere Kostensenkungen, insbesondere durch die Hybridisierung von Composite-Bauteilen (Verbund aus Endlosfaser und weiteren Materialien wie z.B. Metall oder Kurzfaser), zu einer deutlichen Ausweitung des Marktes führen – diese Hybride lassen sich voraussichtlich mit ähnlichen Prozessen fertigen wie reine Composites.

Der Trend zur Industrialisierung der Herstellprozesse in Richtung Serienfertigung versetzt den Maschinen- und Anlagenbau in eine Schlüsselposition. „Um wettbewerbsfähige Serienprodukte herstellen zu können, benötigen Unternehmen aus dem Automotive-, Luftfahrt- und Windenergiebereich effizientere Prozesse, die eine kostengünstige Produktion von hochfesten Faserverbundbauteilen ermöglichen“, betont Frank Peters, Sprecher des VDMA-Forums Composite Technology. Der Bedarf der Anwenderbranche an modifizierten Serienmaschinen steigt aufgrund des zunehmenden Kostendrucks deutlich an. Die Unternehmen benötigen daher effiziente Prozesse, um wettbewerbsfähige Serienprodukte herstellen zu können. Der Fokus liegt dabei hauptsächlich auf zwei Herstellungsverfahren: dem Resin Transfer Molding (RTM)- und dem Formpress-Verfahren.

„Ein Schlüssel zum Erfolg ist sicherlich die Vernetzung. Dies muss vor allem in Form von Kooperationen der Maschinenbauer untereinander, aber auch gemeinsam mit der Anwenderindustrie geschehen“, so Peters. So zeigt die Studie, dass aus Sicht der Kunden/OEMs eine Kooperation zwischen verschiedenen Unternehmen notwendig ist, um den neuen Anforderungen der industriellen Composite-Fertigung gerecht zu werden. Partnerschaften würden außerdem zu einer schnellen Weiterentwicklung dieser Technologie führen. Dadurch würden die Verfahrens- und Prozesskosten bis 2020 um 40 % sinken, die Faserkosten voraussichtlich um etwa 20 %. Damit ist eine Senkung der gesamten Bauteilkosten um etwa 30 % zu erwarten.

Die Ergebnisse der Studie werden auf der Messe Composites Europe in Düsseldorf am 8. Oktober im Rahmen der parallel stattfindenden AVK-Tagung und am 9. Oktober 2012 im Forum der Messe präsentiert.

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Die Studie „Serienproduktion von hochfesten Faserverbundbauteilen – Perspektiven für den deutschen Maschinen- und Anlagenbau„. von Roland Berger Strategy Consultants und dem VDMA-Forum Composite Technology kann auf der VDMA Internet-Seite kostenlos herunter geladen werden.

(dw)

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