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Das Messegelände in Friedrichshafen mit fantastischem Alpenpanorama. (Bild: Messe Friedrichshafen)

Kurz vor dem Branchen-Highlight in Friedrichshafen hat der VDMA seine Tendenzumfrage 2018 beim Kunststoff- und Gummimaschinenbau veröffentlicht. Die Unternehmen schätzen die Nachfragesituation, ausgenommen Lateinamerika, weiterhin positiv ein, so das Ergebnis der halbjährlich durchgeführten Erhebung. Deutlich optimistischer bewerteten die Maschinenbauer ihre Märkte jedoch noch zu Jahresbeginn, da aktuell eine leichte Eintrübung erkennbar sei. Die Voraussage für das erste Halbjahr 2019 fällt noch gedämpfter aus, da viele der befragten Unternehmen mit einer schlechteren Umsatzentwicklung rechnen. Den Fachkräftemangel und die teils mühsame Materialbeschaffung sehen die meisten Befragten als Gründe für eine erschwerte Fertigung. Über einen Mangel an Aufträgen klagen nur vereinzelte Firmen. Um die Fülle an Bestellungen rasch abarbeiten zu können, plant eine deutliche Mehrheit der Maschinenbauer auch in den kommenden Monaten weiteres Personal einzustellen. Wie die Stimmung in der Branche tatsächlich ist, wird auf der Fakuma zu hören sein.

Das Messeangebot deckt die Besucherinteressen

Laut einer Umfrage des Messeveranstalters P. E. Schall interessieren sich 60 Prozent der Besucher für Spritzgießmaschinen. Ein Wert, der die Dominanz dieses Fertigungsverfahrens am Markt und auf der Messe unterstreicht. 32 Prozent der Befragten kommen an den Bodensee um sich über Werkzeuge und die daraus produzierten Bauteile zu informieren. Ein wichtiger Punkt, denn gerade die Auswahl und Herstellung des Werkzeuges entscheidet maßgeblich über die Qualität der in Serie produzierten Produkte. Für Roh- und Hilfsstoffe, Additive und Compounds interessieren sich 31 Prozent der Messebesucher. Diese Gruppe umfasst auch die biobasierten Kunststoffe, die am Markt noch nicht wirklich Fuß gefasst haben. Denn sie werden für technische Bauteile, ganz anders als in der Verpackungsbranche, meist zögerlich eingesetzt. Dies könnte unter anderem darin begründet sein, dass den Verarbeitern noch die Erfahrungswerte fehlen und eine gewisse Scheu vor dem Neuen die Oberhand hat. Jedoch ist diese, wie eine von Krauss Maffei initiierte Untersuchung mit Polyamid 6 und dem biobasierten Polyamid 610 zeigt, unbegründet. Die Materialumstellung auf der Maschine ist vergleichbar mit der Umstellung auf ein synthetisches Produkt. Gleiches gilt für die Verarbeitung im Spritzgieß-prozess und die Auswahl der Schneckengeometrie.
Die Geräte zum Messen, Steuern, Regeln und Prüfen stehen bei 22 Prozent der Gäste auf dem Merkzettel für den Messerundgang. Auch diese meist unscheinbaren Geräte, in der Peripherie der Spritzgießmaschinen angesiedelt, nehmen entscheidenden Einfluss auf die Endqualität des produzierten Produkts. Alle weiteren Bereiche, wie Extruder und Extrusionsanlagen, Maschinen und Ausrüstung zum Aufbereiten, Recycling, Dienstleistungen, Halbzeuge und Fertigteile sowie Blasform- und sonstige Maschinen, Oberflächenvorbehandlung und -veredelung, erhalten laut Umfrageergebnis weniger Aufmerksamkeit. Doch gerade für den Themenblock Recycling und Wiederverwertung wächst die Ausstellerfläche auf dem Messegelände. Das ist auch gut so, denn auf der Seite der Verarbeiter greifen immer mehr Unternehmen, aufgrund steigender Rohstoffpreise und wiederkehrender Beschaffungsproblematik, dieses wichtige Thema auf. Das Interesse am internen Recycling, gerade von hochpreisigen Materialien, wächst, da auf diese Weise eingesetzte Rohstoffe direkt in den Produktionsprozess zurückgelangen. Dies ist ein guter Weg, weg von der Linear- hin zur Kreislaufwirtschaft.

Simone Fischer, Redakteurin, PLASTVERARBEITER und KGK

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