Der Reifenhersteller Continental ist überzeugt, dass das EU-Reifenlabel zum Sommerreifengeschäft im Frühjahr 2013 besser wahrgenommen werden wird. Im

Das 2012 eingeführte EU-Reifenlabel führte bisher nicht zum gewünschten Erfolg. Der wdk tritt dafür ein den Bekanntheitsgrad des Labels zu steigern bevor dieser verfrüht reformiert wird. (Bild: Continental)

Der Wirtschaftsverband der deutschen Kautschukindustrie e.V. (wdk) setzt sich dafür ein den Bekanntheitsgrad der 2012 eingeführten EU-Reifenlabel europaweit zu erhöhen sowie die Marktüberwachung zu stärken, um eine verfrühte Überarbeitung zu vermeiden. Das EU-Reifenlabel stellt eine wichtige Entscheidungshilfe beim Kauf von Reifen dar. Dieser soll sich Verbraucherinnen und Verbrauchern über wesentliche Produkteigenschaften informieren. In der Praxis ist das Bewusstsein für das Etikett und seine Aussagen auf Konsumentenseite bislang jedoch nur schwach ausgeprägt. Wie eine Studie der Lizeo Group jüngst ergeben hat, fehlt vielen Käuferinnen und Käufern zugleich das Verständnis dafür, dass sich Reifen nicht nur hinsichtlich ihres Preises, sondern auch in Bezug auf ihre Leistungseigenschaften unterscheiden.

Der Reifenaufkleber ähnelt optisch dem EU-Energieaufkleber, der bei Haushaltsgeräten angebracht ist. Er gibt Aufschluss über Kraftstoffeffizienz, Nasshaftung und externes Rollgeräusch des jeweiligen Reifens.

„Mit dieser objektiven Aussagekraft hilft es den Verbrauchern und dem Markt“,

erläutert Stephan Rau, Technischer Geschäftsführer des Verbands. Daher sei es wichtig, dass die Angaben der Hersteller korrekt seien. Schlussfolgernd habe die Marktüberwachung einen hohen Stellenwert und müsse deshalb im Bereich der Reifenlabels transparenter gestaltet werden. Dieses Ziel verfolgt die Organisation bereits seit 2016 in Kooperation mit dem zuständigen Landesamt für Mess- und Eichwesen Rheinland-Pfalz.

Angaben auf den EU-Reifenlabeln größtenteils zutreffend

2018 hat der Wirtschaftsverband und die Marktüberwachungs-Behörden Reifen für Kleintransporter mit Blick auf Kraftstoffeffizienz und Nasshaftung unter die Lupe genommen. Dabei konnte generell festgestellt werden, dass die große Mehrheit der Produkte den aufgedruckten Label-Klassen gerecht wird. Stephan Rau zeigte sich zufrieden und bezeichnete es als eine gute Nachricht für alle Verbraucher. Des Weiteren wies er darauf hin, dass das Label mittlerweile Anknüpfungspunkt für staatliche Förderungen wie De-minimis beim Güterkraftverkehr sei oder für die Bestimmung der Abgasemissionen bei der Typgenehmigung geworden ist. Deshalb seien auch Flottenmanager darauf angewiesen, dass die Angaben auf dem Aufkleber korrekt sind.

Die von der Reifenindustrie in Auftrag gegebene und von der Lizeo Group durchgeführte Untersuchung hat ergeben, dass gegenwärtig nur 0,1 Prozent aller Reifen den höchsten Labelwert „A-A“ (Kraftstoffeffizienz – Nasshaftung) tragen. Dennoch plant die EU-Kommission eine Änderung, bei der die derzeitigen Klassen noch weiter nach oben verschoben würden. Die Industrie lehnt dieses strikt ab, da so die oberste Klasse (A) für längere Zeit leer wäre und für Verunsicherung beim Verbraucher sorgen würde. Stattdessen kommt es darauf an, das der Aufdruck im Konsumentenbereich noch bekannter wird. Parallel dazu ist die Stärkung der Marktüberwachung – auch durch Sanktionen und Strafen bei falschem Label – notwendig.

[iw]

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