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Dr. Matthias Soddemann, Vice President Advanced Technology, Dätwyler Sealing Solutions. (Bild: Dätwyler Sealing Solutions)

Wie verändert der Wandel hin zu alternativen Mobilitätskonzepten Ihre Entwicklungsarbeit technischer Elastomerprodukte?

Die Geschwindigkeit mit der die strukturelle und technische Änderung in der Mobilität voranschreitet ist enorm und beschleunigt sich gerade durch viele auch zusätzlich unterschiedliche und zum Teil unerwartete Einflussfaktoren. Technische Lösungen müssen immer schneller präsentiert werden. Im Wandel hin zu alternativen Mobilitätskonzepten sind für technische Elastomerprodukte neben Lösungen für z.B. einem Antriebsstrang in der E-Mobilität vor allem auch Konzepte für Digitalisierung, Vernetzung sowie Nachhaltigkeit gefragt. Mit einem Fokus auf shared autonome Mobilitätskonzepte entwickelt sich hier auch die Nachfrage von hochqualitativen lang-haltenden Elastomerbauteilen.

Anforderungen dieser Art brauchen Lösungen die das Einsatzspektrum von „klassischen“ Elastomerprodukten erweitern bis hin zu vollkommen neuen Materialien, Materialkombinationen und Hybridbauteilen. Der Fokus der Entwicklungsarbeit wird ganz klar übe eine klassische Elastomer- und Produktentwicklung für klassische Gummiprodukte hinausgehen müssen. Neue Technologien auch aus „fachfremden“ Bereichen müssen und werden Einzug halten.

Bedeuten die neuen Elastomerprodukte auch neue Fertigungstechnologien?

Sicherlich können und werden viele Fertigungstechnologien für die neuen Produkte übernommen werden können, in vielen Bereichen allerdings sicherlich angepasst werden. Doch mit den neuen Produkten und Anforderungen müssen von Beginn der Entwicklung auch geeignete und oft auch neue Prozesse und Technologien parallel mitentwickelt werden. Ich sehe hier vor allem im Mobilitäts-Massenbereich hochautomatisierte, digitalisierte und nachhaltige Abläufe im primären Fokus. Auch hier gilt es u.a. auch einmal über den Tellerrand der klassischen Elastomerfertigung hinauszuschauen und sich Ideen von anderen Industrien anzuschauen.

Benötigt die neue Generation von Mobilitätslösungen Ihrer Ansicht nach mehr oder weniger Elastomerbauteile?

Sich auf eine genauere Zahl von Elastomerprodukten bei potentiellen neue Mobilitätslösungen festzulegen ist schwierig. Hier ist zur Zeit viel im Wandel.  Ich sehe vor allem andere Anforderungsprofile an die Elastomerbauteile, die Abhängig von der neuen Anwendung und einer möglichen neuen Art der Massenfertigung neu definiert werden müssen. Vielleicht wird es in einigen Anwendungen weniger Produkte geben, dafür aber vielleicht einige mit einem deutlich anspruchsvollerem und im Vergleich zu heutigen Anwendung unterschiedlichem Eigenschaftsprofil. Auf der anderen Seite wird es wo möglich relativ einfache Bauteile geben, die dann wiederum in äußerst hohen Stückzahlen in kurzer Zeit produziert werden müssen.

Über den Rubber & Mobility Summit

Ob nun klassischer Verbrenner, Elektro- oder Wasserstoffantrieb oder Hybrid-Technologie – die verschiedenen Mobilitätskonzepte erfordern weiterhin Bauteile und Komponenten aus Kautschuk, Silikon und TPE. Doch eine Kernfrage der Zulieferer lautet: Wohin geht die Reise und welche Produkte und Anforderungen sind für neue Fahrzeuge und Antriebe gefragt?

Auf dem Rubber & Mobility Summit 2021 gehen wir dieser Frage nach und lassen führende Experten aus der Automobil- und der elastomerverarbeitenden Zulieferindustrie zu Wort kommen. Wir geben Einblicke in aktuelle Entwicklungen und Ausblicke für neue Produkte.

Alle Informationen zum Rubber & Mobility Summit 2021, der am 16. September 2021 rein digital stattfindet, finden Sie unter www.rubber-mobility-summit.com.

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