Das kräftige Wachstum vieler Industriesektoren habe positive Auswirkungen auf die deutsche Messewirtschaft gehabt. Einen Durchbruch in die Wachstumszone habe es jedoch noch nicht gegeben: Die Zahl der Aussteller auf den 157 überregionalen Messen stieg im Vergleich zu den Vorveranstaltungen um 0,2 % (2009: -4,3 %). Grund dafür sei auch, dass Messeentscheidungen in den Unternehmen eine erhebliche Vorlaufzeit benötigen und gerade Investitionsgütermessen oft nur alle zwei bis drei Jahre stattfinden.

Die Zahl der ausländischen Aussteller wuchs um 2,7 % (2009: -5 %). Besonders stark nahmen die Beteiligungen aus Süd-Ost-Zentral-Asien und aus Lateinamerika zu, während die Zahl der deutschen Aussteller um 2,6 % zurückging. Boekstegers sieht darin noch Nachwirkungen der Wirtschaftskrise, denn der Aufschwung des Jahres 2010 habe nicht alle Branchen in gleichem Umfang erfasst.

Die vermieteten Flächen lagen 2010 um 3,2 % unter dem Niveau der Vorveranstaltungen, nach einem Rückgang um 6 % im Jahr 2009. Die Zahl der Besucher hat sich stabilisiert mit einem minimalen Rückgang von 0,8 % gegenüber den Vorveranstaltungen (2009: -8,4 %). Insgesamt wurden auf den 157 überregionalen Messen des letzten Jahres 173.421 Aussteller gezählt, davon 92.254 aus dem Ausland. Die Standfläche umfasste 6.832.836 m2. Es wurden 10.074.724 Besucher registriert, davon rund 2,5 Mio. aus dem Ausland.

Guter Start in das Jahr 2011

Im ersten Quartal 2011 sind die Aussteller- und Besucherzahlen deutlich gewachsen, die Standflächen haben sich stabilisiert. Für das gesamte Jahr 2011 rechnet der Verband mit rund 3 % mehr Ausstellern und Besuchern sowie etwas größeren Standflächen. Auch die Rahmenbedingungen für 2012 seien gut, denn die deutsche Wirtschaft und die Weltwirtschaft wachsen weiter. Die Messen gingen gut gerüstet in das digitale Zeitalter. Denn Messen, so der Auma-Vorsitzende, beginnen dort, wo Online-Medien an ihre Grenzen stoßen: bei der persönlichen Kommunikation, der Präsentation in drei Dimensionen und der Ansprache aller Sinne.

Auslandsmessen deutscher Veranstalter im Aufwind

Die Auslandsmessen deutscher Veranstalter haben die internationale Wirtschaftskrise schnell hinter sich gelassen. Bereits 2010 wurden wieder 226 Veranstaltungen in aller Welt durchgeführt, nachdem die Zahl der Messen im Jahr zuvor von 220 auf 211 zurückgegangen war. Die Messen des Jahres 2010 sind gegenüber ihren Vorveranstaltungen im Durchschnitt deutlich gewachsen. Sie verzeichneten 5 % mehr Aussteller und 11 % mehr Standfläche. Es wurden 7 % mehr Besucher registriert. Rund 55 % dieser Auslandsveranstaltungen finden in Süd-Ost-Zentral-Asien statt, 23 % in den europäischen Ländern außerhalb der EU und jeweils 6,6 % im Nahen und Mittleren Osten und in Lateinamerika.

Die Rangfolge der wichtigsten Zielländer im Jahr 2010 wird weiterhin von China angeführt mit 74 Messen, gefolgt von Russland und Indien. Stark aufgeholt hat die Türkei, die jetzt mit 14 Messen knapp vor den Vereinigten Arabischen Emiraten liegt. Für 2011 sind rund 260 Messen geplant und damit erheblich mehr als im letzten Jahr. Das Engagement wird vor allem in den Vereinigten Arabischen Emiraten, Brasilien und der Türkei ausgeweitet.

 

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