Der Strukturwandel in der Automobilindustrie belasten die Zulieferunternehmen.

Der Strukturwandel in der Automobilindustrie belasten die Zulieferunternehmen. (Bild: Dalle 3 / OpenAI)

Michael Klein, Präsident des Wirtschaftsverbandes der deutschen Kautschukindustrie (wdk)
Michael Klein, Präsident des Wirtschaftsverbandes der deutschen Kautschukindustrie. (Bild: WDK)

„Manchmal ist es niederschmetternd, wenn man Recht behält“, sagt Michael Klein, Präsident des Wirtschaftsverbandes der deutschen Kautschukindustrie angesichts des jüngst veröffentlichten Ifo Geschäftsklima-Indexes der Arbeitsgemeinschaft Zulieferindustrie (Argez). „Es ist in der Tat besorgniserregend, dass die deutschen Automobilzulieferunternehmen ihre wirtschaftliche Lage seit Anfang 2022 quasi ununterbrochen immer schlechter beurteilen. Und jetzt einem Allzeittief entgegensteuern. Ähnliches gilt für die Geschäftsaussichten. Dabei haben wir schon vor acht Jahren die damals noch regierende Große Koalition vor genau diesem Szenario gewarnt“, so Klein.

Warum fehlt es an Technologieoffenheit und Infrastruktur?

Sowohl die Bundesregierungen als auch die EU-Kommission haben seitdem die staatliche Regulierung zur Klima- und Verkehrswende ganz gezielt nicht technologieoffen gestaltet. Und es ist ihnen ähnlich wie bei der Bahn auch nicht gelungen, parallel die zwingend erforderliche Infrastruktur zu schaffen bzw. auszubauen. „Der Automobilgipfel hat zu Wochenbeginn erneut ein Schlaglicht auf die Diskrepanz zwischen politischem Wollen und Handeln geworfen“, so Klein weiter. „Es ist doch in der Tat erstaunlich, dass auch dieses Berliner Automobil-Gipfeltreffen ohne Einladung an die mittelständischen Automobilzulieferer stattfand. Dabei stellen sie einen Großteil der Beschäftigten in der Branche.“ Die Kautschukindustrie stehe jedoch in weiten Teilen hinter dem anlässlich des Gipfels veröffentlichten Maßnahmen-Forderungskatalog für eine klimaneutrale Mobilität des Verbandes der Automobilindustrie (VDA).

Welche Rolle spielt die Infrastruktur für die klimaneutrale Mobilität?

Insbesondere die Forderungen nach einem Aufbau der Infrastruktur sind zwar nicht neu, aber essenziell für Batterieantriebe. Dass staatliche Subventionen und Markteingriffe nicht nachhaltig ein neues Mobilitätsbewusstsein schaffen, zeigt sich aktuell global. Zeit, die politischen und technologischen Scheuklappen abzulegen: Auch erneuerbare Kraftstoffe helfen, Klimaziele zu erreichen.

Wie können Verbraucher von der Mobilitätswende überzeugt werden?

Am Ende haben die mobilen Verbraucherinnen und Verbraucher das Wort. Sie gilt es, von der Mobilitätswende zu überzeugen. Durch nachhaltige Kostenvorteile und nicht durch Gängelung. Dazu gehört dann auch die Verfügbarkeit bezahlbarer Fahrzeuge aus deutscher Produktion für die ganze Zivilgesellschaft. „Das schaffen wir entweder nur gemeinsam und sichern damit den Automobilbau-Standort Deutschland. Oder man hält in Brüssel und Berlin am alten Kurs fest, dann aber ohne deutsche Automobilzulieferindustrie“, so Klein abschließend. „Die einzigen Optionen für die Zulieferindustrie am Standort Deutschland dürfen nicht weiter lauten: Verkaufen, Wegziehen oder Schließen!“

Quelle: WDK

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