Bis dato musste die Steuerung von Bürstensysteme in der Spritzgießmaschine integriert werden. Dazu gibt es keinen Standard, und jeder Hersteller hat seine eigene „Haus-Norm“. Das machte aus jedem Bürstenprojekt ein „Unikat“, und speziell das Nachrüsten von bestehenden Maschinen ist mit eheblichen Aufwand verbunden. Aus diesem Grund hat das österreichische Unternehmen Robotix Automatisierungstechnik mit Sitz in Klosterneuburg, die eigenständige Bürstensteuerung RBC-100 entwickelt. Diese kommuniziert über die standardisierte Euromap E67 Schnittstelle mit der Spritzgießmaschine. Dadurch ist nicht nur der Einsatz bei Neumaschinen, sondern auch das Retrofitting von bestehenden möglich, da dort die E67 Schnittstelle leichter nachgerüstet werden kann. Es sind 4 Grundprogramme in Abhängigkeit von Auswerfer und Schieberstellungen als Softwarevorlagen angelegt. Bei einem Formwechsel für ein neues Produkt können so schnell alle prozessrelevanten Parameter aufgerufen werden. Für diese Entwicklung konnten Firma Sigmatek, Lamprechtshausen, Österreich, mit ihrem einschlägigen Know-how als One-Stop-Shopping Partner gewonnen werden. Besonderen Wert legten die Partner auf eine kompakte Bauweise. Die Steuerungskomponenten sind im Fuß der Einheit platziert und die Leistungskomponenten in der geschlossenen x-Achse integriert, sodass sie im Servicefall gut zugängig sind.
Den Verschleiß im Blick
Über die Visualisierung lassen sich sämtliche relevante Parameter der Bürstwerkzeuge einstellen, optimieren und im laufenden Prozess überwachen. Als Besonderheit ist das Condition Monitoring zu erwähnen. Dies ist wichtig, da die Bürsten einem Verschleiß unterliegen, der je nach gefertigtem Produkt und Bürstenausführung mitunter sehr unterschiedlich ausfallen kann – entsprechend schwankt die Lebenszeit einer Bürste zwischen wenigen Wochen bis hin zu einem Jahr oder länger. Durch die mit Hilfe von Sigmatek realisierte automatische Bürstenverschleißüberwachung wird das nahende Ende der Bürste zeitgerecht angezeigt, wodurch sich die Wartungsintervalle optimieren lassen. Technisch funktioniert die Lösung durch Messen der Motorendrehmomente, die sich mit zunehmendem Verschleiß verändern. Je nach Produkt kann der Gummiverarbeiter einen spezifischen Schwellwert definieren. Wird dieser erreicht, setzt die Steuerung eine entsprechende Warnmeldung ab oder zeigt sie dem Bediener an.