
Anlage zum Devulkanisieren von Gummi. (Bild: REP Deutschland)

Seit dem Jahr 2013 bietet REP die High Shear Mixing-Technologie (HSM) an. Diese wird genutzt, um ausvulkanisierte Gummiabfälle wieder der Produktion zuzuführen. Aktuell stehen zwei verschiedene Technologien zur Verfügung: Zum einen die Verarbeitung von kleinen Gummimengen mit einem Durchsatz von 10 – 12 kg/h, zum anderen eine Anlage im Industriemaßstab für eine kontinuierliche Durchsatzmenge von bis zu 120 kg/h. Der tatsächliche Durchsatz hängt von verschiedenen Faktoren ab wie der jeweiligen Gummirezeptur oder in welcher Form der Abfall vorliegt. In der HSM-Anlage werden die Gummireste und -abfälle mehrfach sehr großen Scherkräften und Dehnungsbelastungen unterworfen, wodurch Vernetzungsbindungen in sehr effizienter Weise selektiv aufgespaltet werden. Um dies zu erzielen wird der Gummi zwischen einen kegelförmigen Rotor und ein Stator, die beide Rillen auf den Oberflächen besitzen, eingebracht. Während des HSM-Prozesses heizt sich der Gummi durch die Scherkräfte selbst auf. Um einen unkontrollierten Temperaturanstieg des Elastomers zu vermeiden, wird die Wärme über ein in den Konen eingebrachtes Kühlsystem abgeführt und die Temperatur auf circa 80 °C gehalten. Das Verfahren ist zu 100 % mechanisch, das heißt es kommt ohne Zusatz von Hilfsstoffen oder Chemikalien aus. Die Gummiabfälle werden der Maschine kontinuierlich zugeführt und bearbeitet. Das aufbereitete Material läuft durch eine Siebmaschine. Dort werden die größeren Partikel > 500 µm zunächst aussortiert, bevor diese dann zusammen mit der nächsten Charge Gummiabfälle erneut der Anlage zugeführt werden.
Werden die Materialeigenschaften beeinflusst?

Der Einfluss des mechanischen Devulkanisierungsprozesses auf die Materialeigenschaften wurde in vielen Versuchen untersucht. Exemplarisch werden im Folgenden drei Rezepturen dargestellt: AEM, FKM und NR. Für jede dieser Rezepturen erstellte der Anlagenbauer ein Referenzmuster. Von diesen wurden in einem externen Labor die Vulkanisationskurve aufgenommen sowie Mooney-Viskosität, Härte, Zugfestigkeit und Bruchdehnung bestimmt. Nach Vulkanisation des Referenzkautschuks und Durchführung der Messungen wurde der Gummi im HSM Verfahren verarbeitet. Danach wurde das Devulkanisat zu verschiedenen Anteilen der Originalrezeptur beigemischt. Diese Rezepturvariationen wurden vulkanisiert, die mechanischen Eigenschaften ermittelt und mit dem Referenzgummi verglichen.
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Bei allen Formulierungen war ein Anstieg der Viskosität des Gummis zu beobachten, der proportional zur Menge des zugesetzten HSM-Kautschuks ist. Die MDR Kurven für AEM zeigen, dass der Anstieg jedoch sehr gering ist. Die Vulkanisationszeiten bleiben unverändert. Anschließend wurden alle Rezepturen auf einer REP Microject Spritzgießmaschine verarbeitet, wobei keinerlei Auswirkungen auf den Prozess festgestellt werden konnten.
Bildergalerie: Plagiarius Preisträger 2022

1. Preis: Besteck-Set „KLIKK“ (3-teilig) – verkauft im Rahmen einer Promotion-AktionOben Originale: Koziol »ideas for friends, Erbach, Deutschland, unten Plagiate: Vertrieb: Are Media Pty, Sydney NSW, Australien Kompakt. Clever. Nachhaltig. Was auf den ersten Blick so einfach wirkt, ist in der Feinkonstruktion äußerst komplex. Das designprämierte Mehrwegbesteck-Set KLIKK begeistert durch die intelligente Steckverbindung sowie einem nachhaltigen Material- und Fertigungskonzept. Australiens ‚leading premium‘ Verlagshaus für Frauenmagazine setzte ein sehr minderwertiges Plagiat des Bestecks im Rahmen einer Loyaltykampagne ein. So sehr man bei der Optik auf haargenaue Übereinstimmung achtete, so wenig wurde Wert auf Haltbarkeit gelegt. Das Plagiat ist aus ungeeignetem Kunststoff produziert, der sich nach kürzester Zeit verformt und damit das Besteck nach wenigen Einsätzen völlig unbrauchbar macht. Darüber kann auch der niedrige Preis – circa ein Drittel des Originalpreises – nicht hinwegtrösten. (Bild: Plagiarus)

2. Preis: Druckmessgerät (Einsatz: in chemischen und verfahrenstechnischen Prozessen)Links Original: WIKA Alexander Wiegand, Klingenberg, Deutschland, rechts Fälschung: Vertrieb: Abdullah Corporation, Dhaka, Bangladesch(Druck-)Messgeräte sind unter anderem essentiell im Maschinenbau, in der Automatisierung, der Lebensmittel- und Pharmaindustrie sowie in chemischen und verfahrenstechnischen Prozessen. WIKA-Produkte stehen für Präzision, Qualität und Sicherheit; auch bei extremen Temperaturen oder in hochaggressiven Medien. Die minderwertigen Markenfälschungen aus Südostasien sind weder zuverlässig präzise, noch robust gegen Erschütterungen. Dieser Fälscher missbraucht nicht nur die weltweit geschützte Marke „WIKA“, er täuscht zusätzlich die Käufer mit „Made in Germany“ über die wahre Herkunft. CT-Untersuchungen von Klostermann 3D Messtechnik offenbaren bei der Fälschung unter anderem eine zu kleine Messfeder und fehlende Feinjustierungsmöglichkeiten, sodass die deklarierte Messgenauigkeit – Klasse 1,0 nach EN837-1 – nicht erreicht werden kann. Das Gefahrenpotential bei falsch reguliertem Druck ist hoch, die Folgekosten ebenso. Deswegen geht WIKA stets entschieden gegen Fälschungen vor. (Bild: Plagiarius)

3. Preis: Zweireihiges „INA“-Axial-Schrägkugellager (Genauigkeitslager für Gewindetriebe)Links Original: Schaeffler Technologies, Herzogenaurach, Deutschland, rechts Fälschung: GIANT Bearing, Jiangsu, VR China GIANT kopiert und fälscht schamlos alles: Von Produkten, Verpackungen und den Markennamen renommierter Hersteller wie Schaeffler, über Händlerzertifikate bis hin zu Data Matrix Codes und Bankbestätigungen. Alles, bis auf die Produktqualität. Dabei spielen Präzision und Zuverlässigkeit eine enorme Rolle bei Produkten, die unter anderem in Werkzeugmaschinen eingesetzt werden. 3D-Scanning von Klostermann 3D Messtechnik zeigt erhebliche Abweichungen in der Maßhaltigkeit und Fertigungsqualität, mit unvorhersehbaren Folgen je nach Einbausituation. Der Schaden liegt nicht nur bei Schaeffler, sondern auch bei Händlern, die für die minderwertige Qualität haften, und bei Kunden, die die Konsequenzen für Mensch und Maschine (er)tragen müssen. Schaeffler schützt und verteidigt sein geistiges Eigentum daher weltweit sehr konsequent. (Bild: Plagiarius)

Sonderauszeichnung Hyänen-Preis - Schaltschrankschlüssel „KNIPEX TwinKey“Mitte Original: KNIPEX-Werk C. Gustav Putsch, Wuppertal, Deutschland, außen Plagiate: Diverse Online-Händler, überwiegend aus der VR China (14 Beispiele von 9.500+)Verkauf unter anderem über: Amazon.de / Amazon.fr / Amazon.com/USA; Alibaba.com; Taobao.com/China; 1688.com/China; banggood.com 9.500! rechtswidrige Angebote des TwinKey hat KNIPEX in den letzten drei Jahren auf Online-Plattformen löschen lassen. Das Besondere am Original: Die ausgeklügelte, patentgeschützte Lösung, bei der mittels eines Magneten zwei multifunktionale Schlüssel mit insgesamt zehn Profilen sehr kompakt und in sternförmiger Anordnung zusammengefasst werden, aber für den Einsatz einfach zu trennen sind. Diverse Gerichtsentscheidungen bestätigen die "wettbewerbliche Eigenart" des Originals, das heißt Nachahmer handeln unlauter und täuschen die Käufer über die Herkunft. Die extrem niedrigen Preise der Plagiate spiegeln sich in billigen Materialien und schlechter Verarbeitung wider, der Magnet funktioniert oft nicht oder löst sich aus der Befestigung. (Bild: Plagiarius)

Auszeichnung – „GERMENS“ Künstlerhemd „ALNUSO“Links Original: GERMENS artfashion – Marketing , Chemnitz, Deutschland, rechts Plagiat: Vertrieb: Gabano UG (haftungsbeschränkt), Melle, Deutschland,Hersteller: Gabano Fashion Design Agency / Gabano Group, Istanbul, TürkeiGERMENS-Hemden stehen für hochwertige Stoffe und ausgefallene, von Künstlern entworfene Designs. Beim gezeigten – und vielen weiteren Gabano-Plagiaten – wurden Farben, und die den Gesamteindruck prägenden Kunstmotive, nahezu 1:1 übernommen, lediglich Anordnung und winzige Details wurden verändert beziehungsweise die Ansicht gedreht. Die deutsche Website von Gabano ist englischsprachig und enthält kein Impressum. Auch die auf Facebook genannte Adresse ist nicht erreichbar. Trendige Schlagwort-Buttons wie „Design-Prozess“ und „Nachhaltige Produktion“ führen ins Leere. Ein deutscher Online-Händler bot das Plagiat für ein Siebtel des Originals an. Er hat eine Unterlassungserklärung unterschrieben. (Bild: Plagiarius)

Auszeichnung – Besteck-Set „KLIKK POCKET“ für unterwegs (3-teilig)Links Originale: koziol »ideas for friends GmbH, Erbach, DeutschlandRechts Plagiate: Vertrieb über: „de.shein.com“, Fastfashion Online-ShopBetreiber SHEIN bei Entdeckung des Plagiats: ZoeTop Business Co., Ltd., Hong KongDas funktionale Mehrweg-Besteck KLIKK POCKET ist optimal für unterwegs und trifft den Zeitgeist: kompakt, robust, und 100% recyclebar. Für das designprämierte Besteck hat Koziol - wie für all seine Produkte - EU-weiten Designschutz eingetragen. Billiganbieter SHEIN wirbt Kunden über Google Adwords und Social Media und bot das optisch identische, aber instabile Plagiat in 4 Farben an – für weniger als ein Drittel des Originalpreises. Auf der Verpackung des Plagiats sind 5 Zertifikatslabel abgebildet, die die Nachhaltigkeit, Qualität und Sicherheit bezeugen sollen. Ob die Prüfstätten Material und Billigprodukt je getestet haben, ist fragwürdig. (Bild: Plagiarius)

Auszeichnung – Volkswagen-Radzierblende mit „VW“-LogoLinks Original: Volkswagen, Wolfsburg, Deutschland, rechts Fälschung: Hersteller: Murama, Turin, Italien, Vertrieb: diverse Online-Händler (D/EU), über eBay.de und Amazon.de„Kein Original-Produkt, aber austauschbar“. Das ist ungeniert eingraviert in jede gefälschte „VW“-Radkappe. Wahlweise bietet Murama andere Automarken an. Preis: 25 % des Originals. Das spiegelt sich in billigen Materialen und mangelnder Stabilität wider. VW schützt sein geistiges Eigentum weltweit und setzt seine Rechte konsequent durch. Ein deutscher Online-Händler hat eine Unterlassungserklärung unterschrieben und sich unterworfen. Der italienische Hersteller verweigerte eine Unterlassungserklärung. Trotz offenkundiger Markenverletzung ist in Italien deshalb ein (langwieriges) Gerichtsverfahren gegen Murama anhängig. (Bild: Plagiarius)

Auszeichnung – CanadianCat-Futterbar „Cat Diner“, mit separater Katzengras-SchaleOben Original: Wagner Pet Products Group, Geilenkirchen, Deutschland, unten Plagiat: Vertrieb: Deutscher Discounter und (s)ein deutscher Lieferant/Themen-Promoter Das Original: Pfiffiges (geschütztes) Design, gut durchdachte Ergonomie, hochwertige Anmutung. Idee, Formen, Farben und Anordnung der Elemente wurden nahezu 1:1 übernommen. Der billige Preis, ein Fünftel des Originals, zeigt sich bei Materialien und Feinkonstruktion. Die Futterschalen sind beim Plagiat nicht aus form- und hitzebeständiger Keramik, sondern aus billigem Plastik. Die Schalen sitzen nicht stabil in der Aussparung, d.h. beim Fressen rutschen sie unkontrolliert und laut scheppernd hin und her. Aufgrund der eindeutigen Designverletzung und im Sinne einer schnellen, unbürokratischen Einigung war der Lieferant/Themen-Promotor des deutschen Discounters zu einer außergerichtlichen, gütlichen Beilegung des Falls bereit. (Bild: Plagiarius)
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