Dr. Thomas Haeberle, Evonik-Vorstand und verantwortlich für das Segment Resource Efficiency: „Mit unserem Expansionskurs begleiten wir das Wachstum unserer weltweiten Schlüsselkunden aus der Reifenindustrie.“ Die Entwicklung im Markt für gefällte Kieselsäuren wird vor allem durch den Trend zu modernen Leichtlaufreifen getragen. In Europa gilt seit Anfang November eine Kennzeichnungspflicht für Reifen. Diese macht dem Verbraucher transparent, wie sprit- und CO2-sparend, wie bremssicher auf nasser Fahrbahn und wie geräusch-arm der Reifen ist.

Kieselsäuren (Silica) dienen in Kombination mit Silanen als Verstärkerfüllstoff für den Kautschuk in Reifen und verbessern in erheblichem Maße die Eigenschaften der Pneus. Mit dem Silica-Silan-System wird ein deutlich geringerer Rollwiderstand und damit eine Einsparung von bis zu 8 % Kraftstoff möglich (im Vergleich zu herkömmlichen PKW-Reifen). Zugleich gewährleistet das Silica-Silan-System eine hervorragende Straßenhaftung auch auf nassen und winterlichen Straßen. Evonik hat als einziger Hersteller beide Komponenten im Portfolio.

„Wir haben bereits in Asien und Europa die Werke für unsere gefällten Kieselsäuren Ultrasil und Sipernat ausgebaut“, erläutert Dr. Johannes Ohmer, Leiter des Geschäftsbereichs Inorganic Materials. Evonik produziert gefällte Kieselsäuren an zehn Standorten in neun Ländern. „Wir haben zuerst eine steigende Nachfrage in Europa gesehen, jetzt ziehen Asien und Nordamerika nach. Weitere Regionen werden folgen“, ist sich Ohmer sicher.

Neben der Anwendung im Leichtlaufreifen wird gefällte Kieselsäure zudem als Träger und Fließhilfsmittel in der Futter- und Nahrungsmittelindustrie sowie als Additiv in der Farben- und Lackindustrie eingesetzt. Außerdem stellt das Chemieunternehmen auch die pyrogene Kieselsäure Aerosil etwa für Silikonkautschuk, Lacke oder Kleb- und Dichtstoffe her. Diese Kieselsäure verbessert gezielt Oberflächen und Eigenschaften verschiedenster Werkstoffe. Insgesamt verfügt Evonik bei den gefällten und pyrogenen Kieselsäuren sowie den Mattierungsmitteln über eine weltweite Kapazität von rund 500.000 t/a.

(dw)

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