AUTOMATION Eine mit Roboter ausgestattete flexible Fertigungszelle erlaubt den Auftrag vielfältiger Dichtungsmaterialien auf Bauteile mit komplexen Geometrien, wahlweise mit Vorbehandlung und Vernetzung des Dichtmaterials im Ofen.
Ein großes Aufgabenspektrum deckt eine von Reiff Elastomertechnik (R.E.T.) in Reutlingen betriebene flexible Fertigungszelle ab. Ihre Schlüsselfunktion ist die freie Auftragstechnik. Ein Sechsachsroboter mit einer Tragkraft von 16 kg transportiert und bewegt die Bauteile im Raum. Er positioniert deren Oberflächen so, dass sie immer im günstigsten Winkel zu der Düse stehen, aus der das Dichtungsmaterial präzise dosiert auf das Bauteil aufgetragen wird. Diese Technik ist besonders für Komponenten mit komplexen Geometrien geeignet, etwa für gekrümmte Oberflächen (Freiformflächen). Für größere oder einfachere Bauteile wird der Prozess umgekehrt, d.h. das Bauteil wird fest fixiert und der Roboter führt die Auftragsdüse an die Auftragsstellen. Die individuelle Steuerungstechnik trägt ebenfalls dazu bei, dass sich mit dieser Auftragstechnik sowohl kleine als auch große Serien mit geringen Werkzeugkosten realisieren lassen.
Die Dichtungsmaterialien werden abhängig von der geforderten Medienbeständigkeit und Dichtkraft ausgewählt. Standardmäßig werden Ein- oder Zweikomponentenmaterialien aus Silikon verarbeitet, als Vollmaterial oder aufgeschäumt. Nach der Applikation der Dichtung auf dem Bauteil wird das Elastomer entweder bei Raumtemperatur oder in einem integrierten Ofen temperaturvernetzt. Weitere Funktionalität entsteht durch die Vorbehandlungsstation. Der Roboter führt das Bauteil auf Wunsch über eine Plasmaflamme, deren Reinigungswirkung einen guten Haftuntergrund für den nachfolgenden Dichtmittelauftrag schafft. Die Fertigungszelle verarbeitet Teile aus unterschiedlichsten Werkstoffen, wie Aluminium-Druckguss, Kunststoff-Spritzguss und Stahlblech.
