Die deutsche Kautschukindustrie hat im ersten Halbjahr 2024 deutliche Verluste verzeichnet. Negative Konjunkturdaten und fehlende Perspektiven prägen das Branchenbild.
Welche wirtschaftlichen Herausforderungen hat die Kautschukindustrie?
Die Halbjahresbilanz des Wirtschaftsverbands der deutschen Kautschukindustrie (WDK) zeichnet ein düsteres Bild. Produktionsrückgänge von 4,7 %, eine sinkende Kapazitätsauslastung und weniger Beschäftigte verdeutlichen die angespannte Lage. Besonders besorgniserregend ist der Rückgang des Exports, der im ersten Quartal noch Hoffnungen geweckt hatte, zur Jahresmitte aber einbrach.
Warum fordert der WDK einen Wirtschaftsgipfel?
Angesichts der schwierigen Lage fordert der WDK einen Wirtschaftsgipfel, ähnlich dem Migrationsgipfel. WDK-Präsident Michael Klein bringt die Sorgen der Branche auf den Punkt: „Die Lage des Industriestandorts Deutschland bereitet allergrößte Sorgen. Die Kautschukindustrie leidet wie andere mittelständische Industriebranchen unter nicht wettbewerbsfähigen Energiekosten sowie überbordender Bürokratie und Regulierung.“ Ein Wirtschaftsgipfel, bei dem Vertreter der Ampel-Koalition und der CDU/CSU zusammenarbeiten, soll einen wirtschaftspolitischen Grundkonsens schaffen.
Wie könnte ein Wirtschaftsgipfel die Situation verbessern?
Ein Gipfel soll den Industriestandort Deutschland stärken und klare Weichen für die Zukunft stellen. Klein fordert: „Aus unserer Sicht muss dieser ein klares Bekenntnis zum Industriestandort Deutschland als Grundlage unseres Wohlstands und einer gesunden Demokratie enthalten.“ Der WDK sieht den klimaneutralen Umbau der Industrie bei gleichzeitiger Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit als zentrale Herausforderung der kommenden Jahre. „Der klimaneutrale Umbau der Industrie bei gleichzeitiger Sicherung des Standorts wird die zentrale wirtschaftspolitische Herausforderung der nächsten Jahre sein,“ so Klein weiter.
Quelle: WDK