Limitierender Faktor bei der Substitution von PTFE ist die niedrigere Schmelztemperatur von UHMW-PE, die bei rund 135 °C liegt. Während Mipelon allgemein bei Temperaturen von bis zu 120 °C eingesetzt werden kann, eignet sich die Spezialtype PM200C als Additiv in Kohlenwasserstoff-Öl für Temperaturen bis zu 200 °C.
Anders als PE-Pulver neigt sie dort auch bei höheren Temperaturen nicht zum Aufquellen und behält ihre Form und Funktion bei. Darüber hinaus zeichnet sie sich im Kunststoff-Masterbatch durch ein verbessertes Dispergier-Verhalten aus.
Bei gleicher Dosierung resultiert in vielen Fällen ein niedrigerer Gleitreibungskoeffizient und eine verbesserte Abriebfestigkeit als mit PTFE, was einen sparsamen Einsatz ermöglicht. Zusätzlich unterstützt die etwa halb so hohe Dichte von 0,97 g/cm³ die Gewichtsreduzierung.
Was Sie über PFAS wissen müssen
Fluorpolymere und weitere fluorhaltige Substanzen sollen verboten werden. Eine ihrer herausragenden Eigenschaften – die Beständigkeit – könnte ihr Verbot bedeuten. Für Sie haben wir das Thema PFAS aus verschiedenen Blickwinkeln während der Widerspruchsfrist beleuchtet und halten Sie künftig zu PFAS-Alternativen auf dem Laufenden. Alles, was Sie zum Thema wissen sollten, erfahren Sie hier.
Vertrieb erfolgt direkt und über Dreyplas
Die Konzerntochter Mitsui Chemicals Europe vertreibt Mipelon direkt und über den Distributor Dreyplas, der auch kundenspezifische Neu- und Weiterentwicklungen begleitet. Kennzeichnend für Mipelon, dessen Molekulargewicht rund 2 Mio. g/mol beträgt, sind die sehr geringen Größen der kugelförmigen Partikel. So liegt die durchschnittliche Partikelgröße (D50) für den Typ PM-200 bei rund 10 µm, was die derzeit weltweit kleinsten Abmessungen für diese Produktgruppe darstellt.
Bei dem Typ XM-220 liegt der D50-Wert bei rund 30 µm, bei dem Typ XM-330 bei 65 µm. Die größeren Partikel kommen für die Modifikation von Kautschuken und Kunststoff-Compounds sowie als Filter zum Einsatz. Dem gegenüber eignen sich die besonders feinpulvrigeren Typen für Farben und Lacke. Derzeit entwickelt Mitsui Chemicals in Japan Pulvertypen mit einem D50-Wert von unter 5 µm sowie von rund 6 µm. Letztere sind bereits als Muster verfügbar. Die kommerzielle Verfügbarkeit ist laut Dreyplas für Ende 2025 geplant.
Beständigkeit gegenüber Säuren, Laugen und organischen Chemikalien
Mipelon zeichnet sich Dreyplas zufolge durch seine hohe chemische Beständigkeit gegenüber Säuren, Laugen und organischen Chemikalien aus. Darüber hinaus nimmt es so gut wie kein Wasser oder Feuchtigkeit auf. Die meisten Typen sind nach EU- und US-Recht für Anwendungen mit Lebensmittelkontakt geeignet.
Aufgrund dieses Eigenschaftsspektrums reichen typische Anwendungen von chemisch resistenten Oberflächenbeschichtungen, einschließlich elektrostatischer Pulverbeschichtungen, wasser- oder lösemittelbasierter Sprüh- und Tauchlacke, bis hin zur Additivierung von Gummi und Thermoplasten. Anwendungsbeispiele sind gummibeschichtete Walzen, Beschichtungen von Gummiprofilen für die Automobilindustrie, Kunststoff-Compounds, Anti-Blocking bei Folien anstelle von Zeolithe und Silizium, Öle und Fette mit Notschmierung.
Gemeinsam mit Kunden entwickeln Dreyplas und die Mitsui Chemicals Europe Lösungen zur Substitution von PTFE durch UHMW-PE und zur Optimierung von tribologischen Eigenschaften. Dies schließt auch den Einsatz des in Granulatform verfügbaren Lubmer-UHMW-PE ein, das Mitsui Chemicals für Extrusions- und Spritzgussanwendungen entwickelt hat.
Quelle: Mitsui Chemicals