Dow beteiligt sich an Xycle und investiert in eine Recyclinganlage in Rotterdam. Die Pyrolysetechnologie ermöglicht die Umwandlung schwer recycelbarer Kunststoffabfälle in Pyrolyseöl, das als Rohstoff für neue Kunststoffe genutzt wird. Mit einer Jahreskapazität von 21 Kilotonnen soll die Anlage 2026 in Betrieb gehen. Die modulare Bauweise erlaubt eine flexible Skalierung der Produktion, mit möglichen Erweiterungen auf 100 Kilotonnen. Dow nutzt das produzierte Pyrolyseöl zur Herstellung hochwertiger, zirkulärer Kunststoffe für Anwendungen wie Verpackungen, medizinische Produkte und Automobilkomponenten.

Dow investiert in Xycle und nutzt Pyrolysetechnologie, um Kunststoffabfälle in neue Rohstoffe zu verwandeln. (Bild: Dow)

Dow hat eine Beteiligung an Xycle erworben, einem auf chemisches Recycling spezialisierten Unternehmen mit Sitz in Rotterdam. Neben den Investoren ING, Invest-NL, Polestar Capital und Vopak unterstützt Dow die Entwicklung von Xycles erster großtechnischer Recyclinganlage.

„Diese Investition ist ein wichtiger Schritt in unserer Strategie, Kunststoffabfälle in wertvolle Materialien zu verwandeln“, sagt Stephanie Kalil, Vizepräsidentin bei Dow Packaging & Specialty Plastics EMEA. „Die Effizienz und Leistung der Xycle-Technologie ergänzt unser globales Portfolio an Recyclinglösungen. Die starke finanzielle Unterstützung unserer Partner zeigt das Potenzial, chemisches Recycling in industriellem Maßstab auszurollen, um Kunststoffabfälle in hochwertige, zirkuläre Rohstoffe zu überführen.“

Wie funktioniert das Pyrolyseverfahren?

Xycle setzt eine fortschrittliche Pyrolysetechnologie ein, um schwer recycelbare Kunststoffabfälle in Pyrolyseöl umzuwandeln. Im Gegensatz zum mechanischen Recycling, das saubere und sortenreine Kunststoffe benötigt, kann die Pyrolyse auch gemischte und verunreinigte Kunststoffabfälle verwerten.

Das Verfahren läuft bei niedrigen Temperaturen ab und erzielt dabei eine hohe Ausbeute an flüssigen Kohlenwasserstoffen, die als Cracker-Feedstock in der Kunststoffproduktion genutzt werden können. „Mit unserem Pyrolyseverfahren erreichen wir eine der besten Ausbeuten für crackerfähige Rohstoffe“, erklärt Arnd Thomas, CEO von Xycle Holding. „Die Zusammenarbeit mit Dow ermöglicht es uns, unser innovatives Verfahren weiter zu skalieren und den Wandel zur Kreislaufwirtschaft zu beschleunigen.“

Welche Kapazitäten hat die neue Anlage?

Die neue Recyclinganlage von Xycle entsteht im Hafen von Rotterdam und wird nach ihrer geplanten Inbetriebnahme Ende 2026 jährlich 21 kt Kunststoffabfall verarbeiten können. Das produzierte Pyrolyseöl wird Dow als Rohstoff für die Herstellung neuer Kunststoffe nutzen.

Die Anlage ist modular aufgebaut und kann je nach Marktnachfrage skaliert werden. Xycle plant, in Zukunft größere Reaktoren mit einer Kapazität von bis zu 100 kt pro Jahr einzusetzen.

Welche Rolle spielt chemisches Recycling für Dow?

Dow verfolgt eine breit angelegte Recyclingstrategie mit dem Ziel, jährlich bis zu 3 Millionen Tonnen zirkuläre und erneuerbare Rohstoffe zu verwerten. Während mechanisches Recycling auf reine Kunststoffströme angewiesen ist, ermöglicht das chemische Recycling die Rückführung von Kunststoffabfällen, die sonst in Müllverbrennungsanlagen oder Deponien enden würden.

„Xycles Technologie erlaubt es uns, Kunststoffabfälle in hochwertigen Rohstoff für neue Kunststoffe umzuwandeln“, sagt Kalil. „Die Nachfrage nach recycelten Materialien wächst stetig, insbesondere in Bereichen mit hohen Anforderungen wie Lebensmittelverpackungen, medizinischen Anwendungen und der Automobilindustrie.“

Mit der Investition in Xycle baut Dow sein Engagement für die Kreislaufwirtschaft weiter aus. Die Zusammenarbeit mit spezialisierten Partnern soll sicherstellen, dass Kunststoffabfälle konsequent verwertet und in hochwertige Materialien überführt werden.

Quelle: Dow

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