ausgediente, gestapelte Autoreifen

Pilotprojekt: Altreifen von BMW werden künftig mittels Pyrolysetechnologie von Pyrum zu hochwertigem Sekundärmaterial wiederverwertet. (Bild: Robert Laursoo - Unsplash)

Im Rahmen eines gemeinsamen Pilotprojekts mit der BMW Group werden die Altreifen mit der patentierten Pyrolysetechnologie von Pyrum wiederverwertet. Dem Projekt ging ein Audit voraus, bei dem Themen wie Arbeits- und Brandschutz, Genehmigungen und Umweltauflagen geprüft wurden.

„Der verantwortungsbewusste Umgang mit Ressourcen spielt für die BMW Group eine zentrale Rolle. Unser Ziel ist es, den Ressourcenverbrauch durch die Verwendung von hochwertigem Sekundärmaterial zu verringern. Darüber hinaus fördern wir die Weiterverwendung und Wiederverwertung am Ende des Produktlebenszyklus nach den Prinzipien der Kreislaufwirtschaft“, erklärt Thomas Grupp, Leiter Kundensupport Markt Deutschland der BMW Group.

Pyrums Pyrolyseprozess funktioniert energieautark, spart gemäß dem Fraunhofer Institut deutlich mehr CO2-Emissionen ein als die heute üblichen Recyclingverfahren von Altreifen – insbesondere gegenüber der Verbrennung in Zementwerken – und produziert aus den als Inputstoffen genutzten Abfällen neue Rohstoffe wie Pyrolyseöl, Gas und recyceltes Industrieruß (recovered Carbon Black - rCB). Das Pyrolyseöl und das rCB sind ISCC Plus-zertifiziert. Beide Produkte gelten somit als nachhaltig und als erneuerbare Rohstoffe.

Wieviel CO₂ wird bei der Pyrolyse von Altreifen eingespart?

Flüssigkeit wird in eine Phiole geschüttet
Chemisches Recycling ist ein wichtiges Verfahren für die Kreislaufwirtschaft in der Kunststoffindustrie. (Bild: Fulvio Ciccolo - Unsplash)

Pyrum hat im Rahmen eines „Life Cycle Assessments“ (LCA, Öko Bilanz) des Fraunhofer-Instituts für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik (Umsicht), Oberhausen, zum ersten Mal die CO2-Einsparungen ihres Pyrolyseverfahrens ermitteln lassen. Die Ergebnisse belegen, dass das Pyrum-Verfahren im Vergleich zur Nutzung fossiler Rohstoffe 747 kg CO2-Äquivalent pro Tonne Altreifen einspart. Wird die Verwendung der produzierten Abwärme mit einbezogen, wie es Pyrum bereits umsetzt, werden sogar 965 kg CO2-Äquivalent pro Tonne Altreifen eingespart. Mehr dazu lesen Sie hier.

Kunststoffrecycling: Der große Überblick

Mann mit Kreislaufsymbol auf dem T-Shirt
(Bild: Bits and Splits - stock.adobe.com)

Sie wollen alles zum Thema Kunststoffrecycling wissen? Klar ist, Nachhaltigkeit hört nicht beim eigentlichen Produkt auf: Es gilt Produkte entsprechend ihrer Materialausprägung wiederzuverwerten und Kreisläufe zu schließen. Doch welche Verfahren beim Recycling von Kunststoffen sind überhaupt im Einsatz? Gibt es Grenzen bei der Wiederverwertung? Und was ist eigentlich Down- und Upcycling? Alles was man dazu wissen sollte, erfahren Sie hier.

Kooperation baut Versorgung mit Altreifen weiter aus

Der bayerische Automobilbauer beteiligt sich an verschiedenen Pilotprojekten zur Validierung neuer Verfahren und Methoden. Die Rückführung von Altreifen in einen hochwertigen Aufbereitungsprozess ist für BMW ein weiterer Schritt hin zu einem noch verantwortungsvolleren Ressourceneinsatz.

Pyrum wiederum kann durch die nun abgeschlossene Kooperation die Versorgung mit Altreifen weiter konstant ausbauen, insbesondere vor dem Hintergrund der bereits genehmigten Inbetriebnahme weiterer Produktionslinien im Stammwerk Dillingen/Saar. Unter dem Gesellschaftsnamen Revalit plant Pyrum außerdem ab 2024 eine Recyclinganlage im Hafen Straubing an der Donau in Betrieb zu nehmen. Die Zusammenarbeit erweitert bestehende und erfolgreich laufende Partnerschaften von Pyrum, unter anderem mit BASF, Continental und dem Fahrradreifenhersteller Ralf Bohle (Schwalbe).

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