Reisschalen, Solvay investiert am italienischen Standort Livorno in eine Anlage, mit der kreislauffähiges Siliziumdioxid aus Reisschalen für die Reifenindustrie produzieren werden soll.

Um den Einsatz von nachhaltigen Rohstoffen in der Reifenindustrie zu fördern, hat das Chemieunternehmen nun einen Prozess zum Herstellen von bio-zirkulärer Kieselsäure aus Reisschalen entwickelt. Die Produktion beginnt voraussichtlich im Jahr 2024. (Bild: Utsman Media – Unsplash.com)

Solvay investiert am Standort Livorno, um die erste Anlage des Unternehmens für kreislauffähiges hochdisperses Siliziumdioxid (HDS) in Betrieb zu nehmen, das mit biobasiertem Natriumsilikat aus Reishülsenasche hergestellt wird. Dieses neuartige Silikatverfahren gibt Reishülsenabfällen in der lokalen Wertschöpfungsketten ein zweites Leben. In Verbindung mit dem Einsatz erneuerbarer Energien bei der Produktion ermöglicht das neue Verfahren dem Chemieunternemehn eine Reduktion der CO2-Emissionen pro Tonne Silikat um 50 %. Die Produktion wird voraussichtlich Ende 2024 anlaufen.

 

Welche Aufgabe übernimmt Siliziumdioxid im Reifen?

HDS ist eine Schlüsselkomponente für energieeffiziente Reifen, da es das Material verstärkt und für einen geringen Rollwiderstand (-25 %) sorgt, sodass der Kraftstoffverbrauch sinkt beziehungsweise Batteriereichweite bei Elektrofahrzeugen erhöht wird. Außerdem sind die Reifen weniger anfällig für Verschleiß und haben somit eine längere Lebensdauer.

 

Wofür sich die zirkuläre Kieselsäure eignet

Die Gruppe wird ihr bestehendes Zeosil-Portfolio schrittweise durch zirkuläres HDS ersetzen und damit eine lokale, zirkuläre Lösung für die Reifenindustrie anbieten, um sowohl den Einsatz nachhaltiger Rohstoffe zu erhöhen als auch den CO2-Fußabdruck der Branche zu reduzieren. Diese neue Generation von gefällter Kieselsäure ist darüber hinaus für den Einsatz in der Haushalts- und Körperpflege- sowie der Futter- und Lebensmittelindustrie geeignet.

Solvay hat sich als erster Hersteller hochdisperser Kieselsäure als erstes Unternehmen dazu verpflichtet, innerhalb eines konkreten Zeitrahmens eine kreislauffähige HDS-Produktion an einem europäischen Standort aufzubauen und am Markt einzuführen. Dazu gehört die Zusammenarbeit mit Akteuren entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Ein Schlüsselpartner ist beispielsweise das Unternehmen Continental. Durch die Einführung dieses wettbewerbsfähigen, firmeneigenen Verfahrens für Reishülsenasche in Europa ist das Unternehmen in der Lage, eine gleichbleibende Produktqualität zu gewährleisten und die Schwankungen bei Agrarrohstoffen auszugleichen.

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(Bild: Bits and Splits - stock.adobe.com)

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