Durch den Kauf von zwei Geschäften der Flexsys, einer Tochter des US-Unternehmens Solutia, St. Louis/Missouri, erweitert die Rhein Chemie Rheinau ihr Produktportfolio für die Kautschukindustrie. Das Mannheimer Unternehmen erwirbt die Produktlinien Vocol und Santoweb einschließlich Kundenlisten, Fertigungsverträgen und Know-how. Mitarbeiter werden nicht übernommen. „Mit den beiden Produktlinien Vocol und Santoweb stärken wir unsere Kompetenz bei hochwertigen Dithiophosphat-Beschleunigern und vordispergierten polymergebundenen Fasern. Damit erweitern wir gezielt unser Leistungsangebot für Kautschukverarbeiter“, erläutert Geschäftsführer Dr. Anno Borkowsky.
Die Vocol-Reihe ist in besonderer Weise geeignet, bei der Reifenherstellung gesundheitlich bedenkliche Beschleunigersysteme zu ersetzen. Die spezielle chemische Zusammensetzung des Produkts erzeugt zudem bei der Vulkanisation ein sehr stabiles Kautschuknetzwerk. Diese Eigenschaft ist vor allem bei dickwandigen Gummiartikeln wie Vollgummireifen oder Fendern (zum Schutz der Außenhaut eines Schiffes) vorteilhaft, denn sie wirkt dem bei langen Vulkanisationszeiten typischen Rückbau (Reversion) entgegen.
Die Santoweb-Produktreihe umfasst vordispergierte polymergebundene Cellulosefaser-Batche, die zum Beispiel bei der Herstellung von Antriebsriemen und Förderbändern als Verstärkungsmaterial eingesetzt werden. Durch die Vordispergierung wird eine hohe inhärente Festigkeit erreicht, die sich auf die Bauteile überträgt.