Die promovierte Chemikerin Bieringer, die bei Freudenberg Sealing Technologies die Materialentwicklung verantwortet, nahm den mit 10.000 Euro dotierten Preis am 10. Dezember 2024 im baden-württembergischen Weinheim entgegen. Dieser wurde von Prof. Dr. Erhard Meyer-Galow gestiftet, dem ehemaligen Hüls-Vorstandsvorsitzenden und früheren Präsidenten der Gesellschaft Deutscher Chemiker.
Kommerzialisierung in Gange
Die Stiftung hob insbesondere die Entwicklung der Kunststoffmaterialien hervor, die Bieringer und ihrem Team gelungen ist: Quantix Ultra. Diese hitze- und flammbeständigen Werkstoffe halten Freudenberg Sealing Technologies zufolge Temperaturen von bis zu 1.200 °C aus. Im Spritzguss sei das Material vielseitig und wirtschaftlich zu verarbeiten und ermögliche die Herstellung komplexer Bauteile. Im Vergleich zu metallischen Werkstoffen sieht der Hersteller in der geringeren Dichte des Materials einen zusätzlichen Pluspunkt, gerade hinsichtlich der Leichtbauprämisse für heutige Fahrzeuge.
Zudem wurden die Flammschutzbarrieren honoriert, die Bieringer mit ihrem Team entwickelt hat. Diese verhindern, dass sich Flammen, Gase und Partikel auf weitere Zellen und stromführende Teile ausweiten. Um dies zu erreichen, hat das Team die Hitzebeständigkeit von Silikonkautschuk durch Kombination mit speziellen Fasern und Füllstoffen derart gesteigert, dass auch diese elektrisch isolierenden Materialien mindestens 10 Minuten lang einer Temperatur von 1.200 °C standhalten. Die Werkstoffe lassen sich im Spritzguss oder durch Extrusion zu Matten, Profilen oder komplexen 3D-Geometrien verarbeiten.
Die Kommerzialisierung beider Werkstofffamilien ist laut Freudenberg Sealing Technologies in vollem Gange.
Quelle: Freudenberg Sealing Technologies