
Michael Klein, Präsident des Wirtschaftverbandes der deutschen Kautschukindustrie (Bild: Redaktion)
Die deutsche Kautschukindustrie befindet sich weiterhin in einer schwierigen Lage. Nach Angaben des Wirtschaftsverbands der deutschen Kautschukindustrie (WDK) ist die Produktion von Kautschukprodukten im Inland im Jahr 2024 im dritten Jahr in Folge um mehr als 4 % gesunken. Im Vergleich zu vor zehn Jahren liegt das Produktionsniveau nun um ein Viertel niedriger.
Welche Maßnahmen fordert der Verband?
Laut einer aktuellen Umfrage unter WDK-Mitgliedsunternehmen planen mehr als 20 % der Branchenunternehmen eine Produktionsverlagerung ins Ausland. Angesichts dieser Entwicklung fordert WDK-Präsident Michael Klein rasche wirtschaftspolitische Maßnahmen von der nächsten Bundesregierung.
„Die aktuellen politischen Veränderungen in Deutschland und der EU bieten die Möglichkeit, den Schrumpfungskurs der Branche zu stoppen“, so Klein. Er fordert den Abbau bürokratischer Hürden, insbesondere eine Vereinfachung und Reduzierung der Berichtspflichten für Unternehmen. Informationspflichten sollten nur noch bei konkretem Anlass erhoben werden, um unnötige Datenabfragen zu vermeiden.
Weitere zentrale Punkte aus Sicht des Verbandes sind ein stärkeres Einbinden des industriellen Mittelstands in wirtschaftspolitische Entscheidungsprozesse, eine Senkung der Unternehmenssteuern sowie eine Anpassung der Finanzierungsbedingungen. Dabei kritisiert der Verband insbesondere die aktuellen EU-Taxonomie-Regeln, die aus seiner Sicht die Kapitalbeschaffung für Unternehmen unnötig erschweren.
Welche Folgen hätte ein Rückgang der Kautschukproduktion?
Klein warnt vor den Konsequenzen eines weiteren Rückgangs der Produktion in Deutschland. „Ein Ersatz der heimischen Kautschukverarbeitung durch Importe würde einen technologischen Rückschritt bedeuten, der sich negativ auf Umweltstandards, Nachhaltigkeit und soziale Aspekte auswirken könnte.“
Dennoch sieht der WDK-Präsident Chancen, den Trend umzukehren: „Die Unternehmen der deutschen Kautschukindustrie sind weiterhin standorttreu und investieren in Forschung und Entwicklung. Bei fairen Wettbewerbsbedingungen kann sich die Branche im internationalen Umfeld behaupten. Eine der zentralen Aufgaben der nächsten Bundesregierung wird es sein, diese Wettbewerbsbedingungen nicht weiter zu verschlechtern.“
Quelle: wdk
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