
Bei der analogen Arbeit auf dem Feld werden die mit digitalisierten Prozessen gefertigten Reifen stark beansprucht. (Bild: Ludwig – Schönfeld Fotografie)
Durch den Einsatz von Technologien wie Manufacturing Execution Systems (MES), Qualitätsmanagementsystemen (QMS) und dem Internet der Dinge (IOT) arbeiten die Unternehmen Prometeon Tyre Group (PTG) und Rockwell Automation gemeinsam daran, die Reifenherstellung neu zu gestalten. Darüber hinaus zielt diese Initiative darauf ab, die betriebliche Effizienz zu steigern, die ökologische Nachhaltigkeit zu fördern und eine intelligente, datengestützte Entscheidungsfindung in der Reifenherstellung zu ermöglichen.
Deshalb ist eine Transformation der Fertigungslandschaft notwendig
Die 2017 aus dem Industriebereich von Pirelli Tyre entstandene Prometeon Tyre Group legte ihren Fokus auf das Herstellen und den Verkauf von Reifen der Marke Pirelli. Das Unternehmen hat sich im Allgemeinen auf die Produktion und den Vertrieb von Reifen für verschiedene Anwendungen spezialisiert. Von Industrie- und Transportfahrzeugen bis hin zu Agro- und OTR-Maschinen reicht das Spektrum.
Der Reifenhersteller hat sich im Zuge seines Engagements für Innovation und technologischen Fortschritt für den Weg der digitalen Transformation entschieden. Die Notwendigkeit für diese Digitalisierung ergab sich aus den Herausforderungen der bestehenden internen Legacy-Systeme. Die vorherrschenden Prozesse und kundenspezifischen Lösungen schränkten die betrieblichen Möglichkeiten und die Anpassungsfähigkeit ein.
Die Gruppe sah sich mit mehreren Herausforderungen konfrontiert, die den Betrieb beeinträchtigten. Die übernommene, hochgradig individualisierte MES-Lösung barg Risiken wie mangelnde Standardisierung, veraltete Technologie und eingeschränkte Integration in die Unternehmenssoftware. Diese Schwierigkeiten erschwerten die Einhaltung von Industriestandards und -vorschriften. Als globales Unternehmen benötigte PTG zudem eine skalierbare Lösung, die sich nahtlos in verschiedene Unternehmensplattformen wie ERP und PLM (Produktlebenszyklusmanagement) integrieren ließ, um weltweit einheitliche Betriebsabläufe zu gewährleisten. Die begrenzte Datentransparenz aufgrund der bestehenden Systeme erschwerte es, betriebliche Echtzeiteinblicke zu gewinnen, was zu unzureichend ausgelasteten Anlagen und verpassten Optimierungsmöglichkeiten führte.
Wie es zu der Partnerschaft kam
Als Reaktion auf diese Herausforderungen suchte die Gruppe nach einem Partner, mit dem gemeinsam eine umfassende digitale Lösung erarbeitet werden konnte. Diese sollte die unmittel-baren Anforderungen erfüllen und gleichzeitig den Weg für zukünftige technologische Fortschritte ebnen. Die Lösung erforderte globale Skalierbarkeit, Integration und die Fähigkeit, erhebliche Verbesserungen bei der betrieblichen Effizienz, Compliance und Entscheidungsfindung zu erzielen.
Rockwell Automation erwies sich mit seiner globalen Präsenz und seinem umfassenden Know-how in der Reifenindustrie als passender Partner. Die Zusammenarbeit beider Unternehmen startete im Jahr 2022 mit dem Hauptziel der Prozessverbesserung durch die Implementierung der digitalen Fertigungslösungen. Hierbei sollte ein iterativer Austausch vorhandener Systeme erfolgen, um eine höhere Effizienz, Standardisierung und Integration an sämtlichen globalen Standorten zu gewährleisten.
So wurde die Fertigungseffizienz gesteigert
Es wurde ein umfassendes Digital Fabric für den gesamten Betrieb von PTG eingeführt. Die Grundlage dafür bildet die Factorytalk Productioncentre Plattform von Rockwell Automation, erweitert durch PTC Thingworx und das Plex QMS, integriert in die ERP-Software. Dieses Ökosystem war entscheidend für das Erreichen einer harmonisierten, skalierbaren und verbindungsfähigen IT/OT-Lösung.
Durch den Einsatz des MES von Rockwell Automation konnte die Prometeon Tyre Group eine neue Standardisierung und Compliance in allen wichtigen Werken umsetzen. Die nahtlose Integration in die vorhandene Unternehmenssoftware und PLM ermöglichte zudem einen effizienten Informationsfluss und erweiterte Berichtsfunktionen. Diese Verbesserungen führten zu einer höheren Anlagenauslastung, gesteigerter Produktivität und fundierteren Entscheidungen. Darüber hinaus bieten die Systeme dem Reifenhersteller eine einzigartige Datentransparenz, die die Effizienz in Schlüsselbereichen wie Betrieb, Arbeitseffizienz, Produktivität und Nachhaltigkeit optimiert.
Ein weiterer zentraler Aspekt ist das Thema Nachhaltigkeit. Die Reifenindustrie sah sich in der Vergangenheit mit Umweltproblemen konfrontiert, insbesondere im Bereich des Abfallmanagements. Die Zusammenarbeit umfasst die Entwicklung von Technologien, die die industrielle Effizienz steigern und gleichzeitig die Umweltbelastung minimieren. Hierzu zählen proaktive Maßnahmen zum Reduzieren von Ausschuss, zum Steigern der Energieeffizienz sowie zum Einführen von Methoden zur Kreislaufproduktion, einschließlich der innovativen Wiederverwertung von Abfällen.

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Wie die Zukunftsperspektive aussieht
Die Kooperation der Partner veranschaulicht das transformative Potenzial der Digitalisierung in der Fertigung. Die Realisierung eines umfassenden IT/OT-Produktions- Digitalisierungsframeworks ermöglichte das Umstellen von manuellen Prozessen auf ein effizienteres, datengesteuertes Betriebsmodell.
Die erzielten Resultate umfassen Verbesserungen in kritischen Bereichen wie koordinierte Entscheidungsfindung, Arbeits- und betriebliche Effizienz, Ausschussreduzierung und Compliance-Kostensenkung. Die Effektivität cloudbasierter Lösungen, die Skalierbarkeit, integrierte Workflows und mehrsprachige Unterstützung bilden eine starke Grundlage für harmonisierte Abläufe an mehreren Standorten.
Beide Unternehmen setzen weiterhin auf ihre vereinten Kräfte, ihr Know-how und ihren Erfindergeist, um weitere Fortschritte in der Reifenherstellung zu erzielen.
Quelle: Rockwell Automation
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