Der Prototyp wurde unter Einbeziehung führender Automotive-Zulieferer entwickelt. Durch intuitive Steuerung lassen sich Ambientelicht, Leselicht und sogar eine Projektion über ein Touch-Bedienfeld regeln. Das nachhaltige, hygienische und elegant designte Modul spart Herstellern in erheblichem Umfang Werkzeuge und Teile in der Fertigung und senkt damit spürbar die Herstell- und Produktionskosten. Nutzer profitieren von hoher Wertigkeit, individuellen Funktionen und ungekannter Bequemlichkeit.
Die Entwicklung des Funktionsdesigns wurde gemeinsam vorangetrieben. Syntech Plastics übernahm unter anderem die Werkzeugentwicklung und die Endfertigung im Sauberraum; das Lichtsystem und die integrierte Elektronik wurden von Osram Ams beigesteuert; für die HMI-Technologie inklusive Shy-Tech Design zeichnet sich Leonard Kurz verantwortlich, die kapazitive Sensorfolie für die Touchbedienung aller Funktionen stellt die Kurz-Tochter PolyTC und das CO₂-Reinigungsverfahren kommt von Baier, ebenfalls Tochter der Kurz-Gruppe. Die Spritzgussmaschine mit Integration von Dekoration und Sensor sowie der CO₂-Reinigung entwickelten Wittmann-Battenfeld, Kurz und Syntech gemeinsam.
Das Bedienmodul der Zukunft: sensorgesteuert, programmierbar und aus einem Teil
Das Hinterspritzen von Folien war eine der großen technischen Herausforderungen des Projekts. So mussten die Folien der Prozesshitze widerstehen, exakt eingespannt und die Sensoren per Vakuum im Werkzeug gehalten werden. Die Härtung erfolgt unter UV-Licht; Flitterreste der Folie werden per flüssigem Kohlenstoffdioxid restlos vom fertigen Funktionsteil entfernt.
Im Ergebnis ist ein Modul entstanden, von dem alle Partner überzeugt sind, dass es zukünftige Entwicklungen bereits heute vorwegnimmt: „Beleuchtung und Bedienung sind vollständig in das OHLC integriert“, erläutert Helge Schröder, Key Account Manager bei Syntech. „In der Mitte befindet sich ein ergonomisch durchdachtes Bedienfeld. Es verfügt über fünf Sensorfelder mit haptischem Feedback und einen ebenfalls sensorgesteuerten Touch-Slider zur Dimmung von Ambiente- und Leselicht. Die LED geben jede gewünschte RGB-Farbkombination wieder. Ein eingebauter Gobo-Projektor wirft individuell wählbare Bildmarken oder Designelemente nach unten auf die Mittelkonsole.“
Das Bedienprinzip macht in vielen Branchen Dutzende Einbauteile überflüssig
Weil ein transparenter Kunststoff verwendet wird, lassen sich auch Beleuchtungsfelder direkt per Touch bedienen, denn diese verfügen über transparente und damit unsichtbar integrierte PolyTC-Sensoren. Spritzguss, Sensorintegration mittels Functional In-Mold-Labeling und Dekoration sind nun in einem einzigen Arbeitsschritt realisiert.
Durch das Interface werden sämtliche Teile und Werkzeuge überflüssig, die für Schalter, Regler und Rädchen bislang noch benötigt wurden. Die Moduloberfläche wird direkt auf das Gehäuse mit eingebauter Lichttechnik aufgebacht und sämtliche Sensordaten direkt in die Bord-IT des Fahrzeugs eingespeist. Die Funktionalitäten des Prototyps umfassen unter anderem ein Leselicht mit drei Kegelgrößen, die Steuerung des Innenraumlichts nach Farbe und Helligkeit, den Projektor und diverse Anzeigen. „Grundsätzlich sind sie aber frei belegbar“, so Schröder, „auch das Öffnen des Schiebedachs oder von Hecktüren ist denkbar. Eine Steuerung des Moduls per Tablet ist ebenfalls möglich.“
Für Geschäftsführer Cüneyt Karaoglu ist das OHLC-Modul der Beweis dafür, dass nicht Größe, sondern gemeinsame Visionen und Pioniergeist die wahren Innovationstreiber sind.