
Der Konzernumsatz stieg im Jahr 2021 um 27,4 % auf 1.182,2 Mio. EUR. (Bild: Dmitry Koksharuv - Fotolia.com)
„Wenngleich die dramatischen Entwicklungen rund um den Russland-Ukraine-Krieg die Freude über unseren Unternehmenserfolg im zweiten aufeinanderfolgenden Jahr naturgemäß trüben, ist dies eine herausragende Leistung, für die wir zuallererst unseren Mitarbeitern danken“, sagt Petra Preining, CFO der Semperit Holding. COO Kristian Brok: „Dank der vorausschauenden, hochflexiblen Kollaboration zwischen einzelnen Unternehmensbereichen gelingt es uns mit immer größerer Routine, die mannigfaltigen Herausforderungen im Zusammenhang mit Rohmaterialverfüg-barkeit, Lieferkette, Preislandschaft und Kostenanstiegen erfolgreich zu managen.“
Die Gruppe konnte die mit den genannten Themen verknüpften Risiken im Berichtsjahr 2021 frühzeitig mitigieren und somit potenziell negative Einflüsse proaktiv hintanhalten: „Dies schafft grundsätzlich eine solide Ausgangsbasis für den Umgang mit den zu erwartenden Effekten des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine sowie den damit in Verbindung stehenden Sanktionen und Beschränkungen, die im laufenden Geschäftsjahr eine erhebliche Belastung für europäische Unternehmen darstellen werden“, so CEO Karl Haider, der seine Funktion mit Anfang dieses Jahres übernommen hat. Bereits am 9. März 2022 wies Semperit in einer Ad-hoc Mitteilung darauf hin, dass die Entwicklungen rund um die Russland-Ukraine-Eskalation voraussichtlich einen negativen Effekt auf das erwartete Unternehmensergebnis 2022 haben werden. Auch Branchenverbände warnen mittlerweile vor rohstoffmangelbedingten Produktionseinschränkungen in der Kautschukindustrie.
Wie stark das Wachstum war
Ungeachtet des bereits im Vorjahr schwierigen Umfelds konnte die Semperit-Gruppe 2021 auf Konzernebene eine Umsatzsteigerung von 27,4 % auf 1.182,2 Mio. Euro erzielen. Dieser Rekordwert wurde durch deutliche Umsatzzuwächse in beiden Sektoren erreicht: Der Sektor Industrie erzielte ein Wachstum von 16,2 % auf 556,1 Mio. Euro; beim Sektor Medizin schlugen plus 39,4 % auf 626,1 Mio. Euro zu Buche. Der Umsatzanstieg im Sektor Industrie war insbesondere durch höhere Absatzmengen in den Segmenten Semperflex (+20,4 %) und Semperseal (+23,7 %) getrieben, die den Rückgang der Absatzmengen im Segment Sempertrans in Summe mehr als kompensierten. Hingegen waren die Absatzmengen im Sektor Medizin aufgrund der beschränkten Verfügbarkeit von Containern rückläufig (−25,7 % bei Untersuchungs- und Schutzhandschuhen); weiters war die Produktion in Malaysia aufgrund regulatorischer Vorgaben durch die Enhanced Movement Control Order (EMCO) im Sommer 2021 vorübergehend eingeschränkt. Die nach wie vor signifikant höheren Verkaufspreise für Untersuchungshandschuhe aufgrund der Sonderkonjunktur im Lichte der Corona-Pandemie konnten diese Effekte jedoch mehr als aufwiegen.
Operatives Ergebnis von Inflation unbeeinflusst
Die kräftigen Umsatzzuwächse führten auch zu einer spürbaren Verbesserung im operativen Ergebnis – und dies trotz inflationärer Preisentwicklungen für Rohstoffe, Energie und Logistik. Das EBITDA konnte von 208,6 Mio. Euro im Geschäftsjahr 2020 auf 361,8 Mio. Euro im Geschäftsjahr 2021 um
73,5 % verbessert werden. Die EBITDA-Marge lag bei 30,6 % (Geschäftsjahr 2020: 22,5 %). Auch das Konzern-EBIT stieg auf 315,0 Mio. Euro im Geschäftsjahr 2021 nach 237,8 Mio. Euro im Jahr davor. Gegenüber dem um die Wertaufholung im Segment Sempermed und die Wertminderung im Segment Sempertrans bereinigten EBIT im Geschäftsjahr 2020 (171,4 Mio. Euro) konnte das EBIT im Geschäftsjahr 2021 um signifikante 83,8 % gesteigert werden. Die EBIT-Marge der Semperit-Gruppe stieg von 25,6 % (bereinigt 18,5 %) im Geschäftsjahr 2020 auf aktuell 26,6 %.
Angesichts des sehr erfolgreichen Geschäftsjahrs 2021 wird der Vorstand dder Hauptversammlung eine Dividende von 1,50 Euro je Aktie vorschlagen. In Summe gelangen damit 30,9 Mio. Euro zur Ausschüttung. Bei einem Aktienkurs von 29,30 Euro per Jahresende 2021 errechnet sich eine Dividendenrendite von 5,1 % (2020: 6,2 %).
So blickt der Konzern in die Zukunft
Das Ergebnis der Semperit-Gruppe wird weiters signifikant von der Verfügbarkeit erforderlicher Roh- und Hilfsstoffe und von deren Preisen und von den funktionierenden Lieferketten beeinflusst werden. Weitere wesentliche Einflussfaktoren sind eine hinreichenden Containerverfügbarkeit zur Auslieferung der Erzeugnisse der Semperit-Gruppe sowie die Verfügbarkeit qualifizierten Personals. Hinzu kommt die nach wie vor schwierige Kalkulierbarkeit der Effekte im Zusammenhang mit der weiteren Entwicklung der Corona-Pandemie – insbesondere aufgrund der regional stark abweichenden Tendenzen und deren Einfluss auf die internationalen Produktionsstandorte.
Das Management agiert umsichtig und hat die Evaluierung entsprechender proaktiver Maßnahmen zur Mitigation dieser Entwicklungen frühzeitig eingeleitet; erste Maßnahmenpakete, insbesondere im Bereich der Materialwirtschaft sind bereits erfolgreich in Umsetzung. Die aktuellen geopolitischen und marktbezogenen Entwicklungen im Zusammenhang mit dem Russland-Ukraine-Konflikt werden ebenso genau beobachtet, wie deren Auswirkungen auf Investitionsgütermärkte sowie auf den Markt für Unternehmensübernahmen.
Die Semperit-Gruppe hat Ende Januar 2020 im Rahmen ihrer strategischen Neuausrichtung das Ziel der Transformation zum Industriegummi-Spezialisten und die in diesem Zusammenhang beschlossene Trennung vom Medizingeschäft bekanntgegeben. Obgleich dieser Schritt zwischenzeitlich im Lichte der Coronavirus-Pandemie aufgeschoben worden war, wird der eingeschlagene Transformationskurs auch von dem mittlerweile neu zusammengesetzten Vorstand im Geschäftsjahr 2022 konsequent weiterverfolgt werden. Maßnahmen zur Erhöhung der Profitabilität stehen dabei unverändert weit oben auf der Agenda des Vorstands; strategische Projekte in der Unternehmensentwicklung haben die klare Zielsetzung, organisch sowie anorganisch zu wachsen.
Quelle: Semperit
Die 10 größten ausländischen Firmen in Russland

Auf Platz 10 in diesem Ranking landet das einst schwedische, mittlerweile aber niederländische Möbelhaus Ikea. Das Unternehmen ist seit dem Jahre 2000 in Russland tätig und machte dort 2020 einen Umsatz von 2,92 Mrd. Euro. (Bild: André Grohe/Ikea)

Der südkoreanische Elektronikkonzern Samsung Electronics ist bereits seit 1991 in Russland vertreten. In 2020 machte Samsung dort einen Umsatz in Höhe von 2,93 Mrd. Euro und landet damit auf dem neunten Platz. (Bild: saiko3p – stock.adobe.com)

Platz 8 im Ranking geht an den japanischen Autobauer Toyota Motor. 2020 machte das Unternehmen 3,14 Mrd. Euro Umsatz in Russland, wo es seit 2002 tätig ist. (Bild: Toyota)

Den siebten Platz der größten ausländischen Firmen in Russland kann sich der Elektronik-Gigant und Samsung-Rivale Apple sichern. Von den zehn im Ranking aufgeführten Unternehmen kam Apple als letztes nach Russland, nämlich erst im Jahre 2011. 2020 machte der Konzern dort 3,17 Mrd. Euro Umsatz. (Bild: Apple)

Die Groupe Auchan (Platz 6) ist eine französische Warenhauskette, die seit 2002 auch in Russland agiert. 2020 betrug der dortige Umsatz des Unternehmens 3,26 Mrd. Euro. (Bild: WDnet Studio – stock.adobe.com)

Auf Platz 5 landet die Groupe Renault, der zweite Autohersteller im Ranking. Das Unternehmen ist seit 1998 in Russland vertreten und machte dort 2020 einen Umsatz von 3,69 Mrd. Euro. (Bild: Renault)

Ein Jahr nach Renault, also 1999, kam auch das Unternehmen Japan Tobacco International (JTI) nach Russland. Anders als es der Firmenname vermuten lassen würde, hat JTI seinen Sitz in der Schweiz. In Russland machte der Tabakkonzern 2020 einen Umsatz in Höhe von 3,7 Mrd. Euro. (Bild: beeboys – stock.adobe.com)

Der dritte Autobauer und zugleich auf dem dritten Platz im Ranking ist die Volkswagen Group. Das Unternehmen ist seit 2003 in Russland tätig und konnte dort 2020 einen Umsatz in Höhe von 3,8 Mrd. Euro verzeichnen. (Bild: Volkswagen)

Den zweiten Platz im Forbes-Ranking kann sich der französische Heimwerker- und Gartenhändler Leroy Merlin ergattern. Das Unternehmen agiert seit 2004 auch in Russland und machte dort in 2020 einen Umsatz von 4,13 Mrd. Euro. (Bild: Alexandr Blinov – stock.adobe.com)

Das größte ausländische Unternehmen in Russland und damit der Spitzenreiter in diesem Ranking ist Philip Morris International, ein amerikanischer Hersteller von Tabakprodukten. Bereits seit 1992 ist der Konzern auch in Russland tätig. 2020 betrug der Umsatz von Philip Morris in Russland 4,3 Mrd. Euro. (Bild: Vitezslav Vylicil – stock.adobe.com)
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