„Die deutsche Automobilindustrie ist im Jahr 2007 mit neuen Rekordwerten bei der Pkw-Produktion und beim Export klar auf Wachstumskurs geblieben. Der Erfolg auf den internationalen Märkten hat die schwache Inlandsnachfrage mehr als ausgeglichen und dazu beigetragen, dass wir seit Jahresbeginn 8000 neue Arbeitsplätze in Deutschland geschaffen haben”, betonte Matthias Wissmann, Präsident des Verbands der Automobilindustrie (VDA), Frankfurt/M., auf der VDA-Jahres-Pressekonferenz. Der Umsatz stieg um 7 % auf knapp 290 Mrd. Euro. Für das kommende Jahr erwartet der VDA-Präsident ein leichtes Anziehen des Inlandsmarkts auf mindestens 3,2 Mio. Pkw, nachdem im laufenden Jahr vor allem aufgrund der Mehrwertsteuererhöhung mit einem Rückgang der Neuzulassungen um knapp 9 % auf 3,16 bis 3,17 Mio. Pkw gerechnet wird. Bei den Nutzfahrzeugen halte der Boom weiter an.

Mit 5,7 Mio. Pkw (+6 %) erzielt die deutsche Automobilindustrie 2007 ein neues Allzeithoch bei der Inlandsproduktion, die Auslandsproduktion überschreitet erstmals die 5-Mio.-Marke. Mit etwa 4,3 Mio. Pkw (+10 %) wird der fünfte Exportrekord in Folge verzeichnet. Dabei konnte die deutsche Automobilindustrie ihre Marktanteile in den meisten Märkten weiter erhöhen. So legten die deutschen Marken in Großbritannien auf 48 % und in Frankreich auf über 28 % zu. Der Export nach Russland wurde nahezu verdoppelt, der Absatz in China um mehr als ein Drittel gesteigert. Mit nahezu 1 Mio. Pkw ist China inzwischen der wichtigste Auslandsmarkt für deutsche Hersteller. Auch in den USA sind die deutschen Marken in einem schwierigen Marktumfeld gegen den Trend um 4 % gewachsen. Für das kommende Jahr erwartet der VDA einen Export auf weiterhin hohem Niveau, bei der Produktion wird mit einem Volumen auf Vorjahreshöhe gerechnet.

Klar sei aber auch, so Wissmann, dass es dem Pkw-Inlandsmarkt des Jahres 2007 an Robustheit gefehlt habe. Neben der Erhöhung der Mehrwertsteuer sind es vor allem die kräftig gestiegenen Kraftstoffpreise, die die Nachfrage bremsen. Hinzu komme die anhaltende Verunsicherung der privaten Haushalte, die in hohem Maße die Folge der lebhaften Klimadiskussion sei. Im Privatkundengeschäft ist der Absatz bislang um rund ein Viertel geschrumpft, während bei den gewerblichen Haltern ein Plus von 7 % zu verzeichnen ist. Damit sank der Anteil der privaten Halter an den Gesamtzulassungen innerhalb von zwölf Monaten von 47 auf 39 %. Bei steigenden Nutzungskosten bleibe weniger für die Anschaffung eines Neuwagens übrig – mit der Folge, dass der Kauf eines Neufahrzeugs immer häufiger hinausgeschoben werde. Das Durchschnittsalter des Bestands sei inzwischen auf über 8 Jahre gestiegen.

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