In der CO2-Bilanz des Fraunhofer Instituts Umsicht liegen runderneuerte Reifen in der Fertigung klar vor qualitativ vergleichbaren, hochwertigen Neureifen. Ein runderneuerter Pkw-Reifen verursacht im Fertigungsprozess rund 21 kg oder 63,6 % weniger CO2-Emissionen als ein Pkw-Neureifen. Ein runderneuerter Lkw-Reifen verursacht rund 135 kg oder 63,6 % weniger CO2-Emissionen als ein Lkw-Neureifen. 2021 konnten durch die Fertigung runderneuerter Reifen (in Relation zu qualitativ vergleichbaren, hochwertigen Neureifen) in Deutschland rund 114.240 t CO2-Emissionen eingespart werden.
In der Fraunhofer-Studie wurden sowohl die Produktionsphase als auch die Nutzungsphase berücksichtigt, welche maßgeblich durch den Rollwiderstand des Reifens bestimmt wird. Die Messungen des Rollwiderstands durch das Prüflabor Nord ergaben, dass runderneuerte Reifen für die gewählten Reifen/Dimensionen dieselbe Rollwiderstandsklasse (Pkw: C, Lkw: D) erreichen, wie die Neureifen, auf deren Karkasse sie aufbauen.
Die gesamten CO2-Emissionen von runderneuerten Pkw-Reifen liegen bei Laufleistungen von 20.000 km und 40.000 km unter denen von qualitativ vergleichbaren, hochwertigen Neureifen. Bei 20.000 km Laufleistung sparen runderneuerte Pkw-Reifen fast 100 kg CO2 Äquivalent/100.000 km gegenüber qualitativ vergleichbaren, hochwertigen Neureifen. Zusammenfassend bescheinigt die Studie runderneuerten Pkw-Reifen eine CO2-Einsparung in allen Szenarien. Die Vorzüge der innerhalb des Produktionsprozesses gewonnenen Einsparung überwiegt laut den WissenschaftlerInnen klar den um nur 1 % höheren Rollwiderstand gegenüber Neureifen vergleichbar hoher Qualität.
Bei einer Laufleistung von 150.000 km liegen die gesamten CO2-Emissionen runderneuerter Lkw-Reifen in etwa gleichauf mit qualitativ vergleichbaren, hochwertigen Neureifen. Bei einer Laufleistung von 65.000 km ist der CO2-Fußabdruck runderneuerter Lkw-Reifen kleiner als derjenige von qualitativ vergleichbaren, hochwertigen Neureifen.
Das könnte Sie in diesem Zusammenhang auch interessieren.
Wieviel Energie die Runderneuerung spart
Der Vorsprung runderneuerter Reifen in der Ökobilanz steigt durch die Betrachtung der im Fertigungsprozess eingesetzten Energie (Strom/Gas) und Rohstoffe. 2021 konnten mit der Runderneuerung (ohne Materialherstellung) in Deutschland in Relation zu qualitativ vergleichbaren, hochwertigen Neureifen über 14,1 Mio. kWh Strom und rund 46,9 Mio. kWh Gas gespart werden. Die Energiebedarfe für diese Studie wurden von AZuR ermittelt.
Für die Herstellung runderneuerter Reifen werden rund zwei Drittel weniger Rohstoffe benötigt als für qualitativ vergleichbare, hochwertige Neureifen, was natürliche Ressourcen schont. Für das Fertigen eines runderneuerten Pkw-Reifens werden rund 5,88 kg weniger Rohstoffe (vor allem Gummimischungen für Laufflächen und Seitenwände) benötigt. Die Runderneuerung eines Lkw-Reifens spart im Schnitt sogar über 44 kg Rohstoffe ein. 2021 konnten mit der Runderneuerung bundesweit rund 37.000 t Rohstoffe eingespart werden.
Quellen:
1 Ökologische Bewertung Runderneuerung – Abschlussdokumentation / Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik UMSICHT / Veröffentlicht am 6.7.2022.
2 Messungen des Rollwiderstands von runderneuerten Pkw-/Lkw-Reifen / Prüflabor Nord GmbH Reifen-Test-Center / Durchgeführt 2021/2022.
Quelle: Azur
Sie möchten gerne weiterlesen?
Unternehmen
Fraunhofer UMSICHT Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik
Osterfelder Str. 3
46047 Oberhausen
Germany