3 Männer im Anzug halten über einem alten Reifen ein durchsichtiges Kunststoffbauteil fest

Jeroen Verhoeven, Neste, Thomas Van De Velde, Borealis, und Guido Naberfeld, Covestro wollen aus Altreifen neue Autoteile herstellen. (Bild: Covestro)

Die drei Unternehmen haben eine Projektvereinbarung unterzeichnet. Ziel der Zusammenarbeit ist es, die Kreislaufwirtschaft in der Kunststoff-Wertschöpfungskette und in der Automobilindustrie voranzutreiben. Altreifen werden durch chemisches Recycling verflüssigt und anschließend zu Basischemikalien und hochreinen Polycarbonaten weiterverarbeitet. Diese können dann in verschiedenen Automobilanwendungen eingesetzt werden, von Scheinwerfern bis hin zu Kühlergrills.

"Kreislaufwirtschaft erfordert Zusammenarbeit. Diese Kooperation mit unseren Partnern Neste und Borealis zeigt, welche Möglichkeiten wir haben”, sagt Guido Naberfeld, Senior Vice President, Head of Sales and Market Development Mobility bei Covestro. "Wir [...] gehen damit auf eine Frage ein, die in der gesamten Wertschöpfungskette immer häufiger diskutiert wird: Wie lassen sich Hochleistungswerkstoffe mit Recyclingmaterial kombinieren? Projekte wie dieses können die Antwort sein."

Im Rahmen der Zusammenarbeit verarbeitet Neste verflüssigte Altreifen zu einem hochwertigen Rohstoff für das Herstellen von Polymeren und Chemikalien und liefert diesen an Borealis. Das Unternehmen verarbeitet den Rohstoff zu den Basischemikalien Phenol und Aceton. Covestro wiederum verwendet diese Stoffe zum Herstellen von Polycarbonaten. Der Anteil der recycelten Inhaltsstoffe wird über Massenbilanzierung nach ISCC Plus bis zu den Endprodukten zugeordnet.

Kunststoffrecycling: Der große Überblick

Mann mit Kreislaufsymbol auf dem T-Shirt
(Bild: Bits and Splits - stock.adobe.com)

Sie wollen alles zum Thema Kunststoffrecycling wissen? Klar ist, Nachhaltigkeit hört nicht beim eigentlichen Produkt auf: Es gilt Produkte entsprechend ihrer Materialausprägung wiederzuverwerten und Kreisläufe zu schließen. Doch welche Verfahren beim Recycling von Kunststoffen sind überhaupt im Einsatz? Gibt es Grenzen bei der Wiederverwertung? Und was ist eigentlich Down- und Upcycling? Alles was man dazu wissen sollte, erfahren Sie hier.

Welche Kunststoffe noch hergestellt werden könnten

Die ersten Produkte aus der Zusammenarbeit sind bereits verfügbar, da jeder Partner die erste Charge seines jeweiligen Projektbeitrags schon hergestellt hat. Neben Polycarbonaten sehen die Projektpartner auch Polyurethane als mögliche Endprodukte. Diese könnten ebenfalls in Teilen des Fahrzeuginnenraums eingesetzt werden. Die Unternehmen betonen, dass die Möglichkeiten des Ausbaus solcher Entwicklungen bedacht werden sollte, wenn ehrgeizige Ziele für zukünftige EU-Verordnungen, wie die End-of-Life Vehicles Verordnung, festgelegt werden.

Die Zusammenarbeit wird während der PIAE in Mannheim am 19. und 20. Juni 2024 vorgestellt.

Quelle: Borealis, Covestro, Neste

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