Fahrradreifen und Kautschukstamm mit Auffangbehälter.

Nachdem die Technologie den ersten Härtetest erfolgreich bestanden hat, plant Continental die neue Marker-Technologie künftig in größerem Umfang im Rahmen der Kautschukbeschaffung einzusetzen und auch in anderen Gummiprodukten zu integrieren. (Bild: Continental)

Bei Security Matters (SMX) handelt es sich um eine Technolgieplattform, die sich auf die digitale Nachverfolgung durch unveränderbare Barcodes auf chemischer Basis spezialisiert hat. Den beiden Unternehmen ist es gelungen, eine Markersubstanz für Naturkautschuk (NR) zu entwickeln und im Reifen nachzuweisen. Dadurch wird eine Rückverfolgbarkeit der Prozesskette möglich, sodass die Transparenz entlang der gesamten Wertschöfpungskette von Reifen und technischen Gummiprodukten des Herstellers sichergestellt wird.

Fahrradreifen mit einem Handscanner
Continental und Security Matters (SMX) ist es erstmalig gelungen, eine Marker-Substanz im gesamten Produktionsprozess eines Reifens zweifelsfrei nachzuweisen. (Bild: Continental)

Warum die Kennzeichnung wichtig ist

Versehen mit speziellen Sicherheitsmerkmalen, ermöglicht der Einsatz dieser Substanzen die unsichtbare Kennzeichnung des Naturkautschuks mit Informationen zu seiner geografischen Herkunft. So kann zum Beispiel Naturkautschuk aus nachhaltigem Ursprung markiert und dessen Herkunft an jeder Stelle der Lieferkette bis zum Anwender sichergestellt werden. Denn bis spätestens 2050 sollen alle Materialien, die Continental in der Reifenproduktion einsetzt, aus verantwortungsvollen Quellen stammen. In dem abgeschlossenen Feldversuch hat die Markersubstanz ihren Härtetest bestanden: Direkt während der Ernte wurde die Substanz dem nachhaltig gewonnenen Latexsaft zugesetzt und überstand sowohl das intensive Aufbereitungsverfahren zum Herstellen von Naturkautschuk als auch die Reifenherstellung. Im fertigen Reifen konnten die Informationen mithilfe einer eigens entwickelten Software sowie eines Lesegeräts abgerufen und zweifelsfrei zugeordnet werden. Aussehen und Leistung des Fahrradreifens, der die unsichtbaren Marker enthält, blieben dabei unverändert.

 

Grafik mit verschiedenen Handzeichnungen in orange mit Beschriftung.
Der Einsatz der Markersubstanzen ermöglicht das unsichtbare Kennzeichnen des Naturkautschuks mit Informationen zu seiner geografischen Herkunft. (Bild: Continental)

Markersubstanz in den NR einbringen

Für den Feldversuch wurde Naturkautschuk eines gemeinsamen Projektes von Continental und der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) aus West Kalimantan, Indonesien, eingesetzt und mit den Markern versehen. Das Projekt setzt auf Bildung und Digitalisierung als Schlüssel zum Aufbau nachhaltiger Lieferketten für Naturkautschuk. So wurden die Kleinbäuerinnen und -bauern vor Ort darin geschult, wie diese neuartigen Substanzen funktionieren und in welcher Konzentration sie in den Latexsaft eingebracht werden müssen. Nachdem die Technologie den ersten Härtetest erfolgreich bestanden hat, plant der Reifenhersteller die neue Markertechnologie künftig in größerem Umfang im Rahmen der Kautschukbeschaffung einzusetzen und auch in anderen Gummiprodukten zu integrieren. Im Rahmen der Industrialisierung dieser Technologie ist es denkbar, die Marker mit der fälschungssicheren Blockchain-Technologie zu verbinden. Dadurch könnte eine manipulationsfreie Kontrolle zum Einhalten von Qualitätsstandards sowie Gütekriterien entlang der komplexen Lieferkette von Naturkautschuk zusätzlich unterstützt werden.

So soll die Nachhaltigkeit von NR verbessert werden

Sowohl Continental als auch Security Matters sind Mitglieder der Industrieinitiative Global Platform for Sustainable Natural Rubber (GPSNR), die wichtige Akteure des Naturkautschuksektors aus Wirtschaft und Zivilgesellschaft verbindet. Als Mitglieder arbeiten beide Unternehmen aktiv an der globalen Verbesserung der Nachhaltigkeit im Naturkautschuksektor.

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