Zoom-Bild einer Video Konferenz mit neun Menschen.

Die Plattform bietet neben den Rohstoffen auch die Möglichkeit Wissen auszutauschen. (Bild: Curcular Rubber)

Jan Boomsma und Enrico Koggel fragten sich, wie die Auswirkungen von Gummiprodukten in großem Maßstab verringert werden können. Sie verfügen gemeinsam über 20 Jahre Erfahrung in der Entwicklung von Gummiprodukten für OEM-Kunden in verschiedenen Märkten. Wird ein einzelner O-Ring oder ein Profil betrachtet, so haben diese lediglich eine geringe Auswirkung auf die Umwelt. Wird jedoch die gesamte Menge an Rohstoffen betrachtet, die für ein Massenprodukt benötigt wird, so hat der Einsatz von 10 % wiedergewonnenen Rohstoffen einen erheblichen Einfluss.
Die Partner wählten den Kohlenstoff-Fußabdruck als messbare Größe und begannen zu untersuchen, welche Möglichkeiten es gibt, um den Fußabdruck von Gummimischungen zu verringern. Beispielsweise durch den Ersatz von Rohstoffen auf Rohölbasis durch nachwachsende Rohstoffe oder Recyclingtechnologien, um die Rohstoffe am Lebensende der Produkte zurückzugewinnen. Alles, um ein Verständnis für die Kreislauffähigkeit von Gummi zu erhalten. Überrascht von der Fülle der Möglichkeiten, füllten sie Excel-Tabellen mit Materialien, Technologien, Lieferanten und deren Standorten.

Das Wissen teilen

Es erschien notwendig, dieses Wissen mit anderen Kautschukingenieuren und Produktentwicklern zu teilen, und so entwickelten sie eine offene Innovationsplattform, um Kautschukspezialisten zu inspirieren, sie mit Lösungsanbietern in Verbindung zu bringen und das Stigma, dass Kautschuk nicht recycelbar sei, zu durchbrechen. Um ihre Entwicklung zu unterstützen, wird die Plattform von ihren Mitgliedern finanziert, wobei es Pakete für Einzelpersonen, Unternehmen und Universitäten gibt. Für Unternehmen dient sie als Marketingplattform für ihre Kreislaufmaterialien oder -technologien, für Kautschukspezialisten als Inspirations- und Netzwerkplattform.

Zwei Männer stehend mit Regenschirmen vor einem Berg gebrauchter Autoreifen.
Jan Boomsma (links) und Enrico Koggel schauen sich eine Rohstoffquelle an. (Bild: Curcular Rubber)
Zitat

Das verfügbare Wissen
soll Unternehmen bei
der Entwicklung von Produkten
mit recycelten und nachwachsenden
Rohstoffen unterstützen.

Die Circular Rubber Plattform zählt inzwischen 182 Einzelmitglieder, 48 Firmenmitglieder und 2 angeschlossene Universitäten aus 19 verschiedenen Ländern. Das Team möchte weltweit das Bewusstsein für die Kreislauffähigkeit von Kautschuk schärfen, indem es Präsentationen, Workshops und Gastvorträge an Schulen und Universitäten hält.
Die Website beinhaltet Wissen über die verfügbaren nachwachsenden Rohstoffe, Recyclingunternehmen und erfahrene Berater in diesem Bereich. Die Plattform dient aber auch zum Wissensaustausch der Mitglieder und zum Matchmaking. Neu ist, dass auch konkrete Projektanfragen eingereicht werden können.

Quelle: Circular Rubber Platform, Zwolle, Niederlande

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