
Chemisches Recycling von BASF ermöglicht das Herstellen von Recyclingkunststoff mit Neukunststoffeigenschaften für technisch anspruchsvolle und sicherheitsrelevante Mercedes-Benz Fahrzeugbauteile. (Bild: Pyrum)
Für das Schließen des Wertstoffkreislaufs von Altreifen wird Pyrum zukünftig aus ausgedienten Reifen mittels des eigenen Pyrolyseverfahrens Pyrolyseöl erzeugen. Dieses speist BASF anschließend am Anfang der Produktion in seinen Verbund ein. Zusätzlich nutzt BASF mit Biomethan aus Landwirtschaftsabfällen einen nachwachsenden Rohstoff. Unter Einsatz der beiden Rohstoffe entsteht ein vollkommen neuwertiger Kunststoff. Die Kombination von Pyrolyseöl aus Altreifen und Biomethan kommt im Rahmen der Zusammenarbeit von Pyrum, BASF und Mercedes-Benz erstmals zum Einsatz. Der Kunststoff ist dabei nach dem sogenannten „Massenbilanzverfahren“ zertifiziert: Eine unabhängige Zertifizierung bestätigt, dass der Partner die für das Endprodukt benötigten Mengen an fossilen Ressourcen durch nachwachsende Rohstoffe und Pyrolyseöl aus recycelten Altreifen ersetzt hat.
Der Kreislauf ist geschlossen

Puh, geschafft! Das war einer meiner ersten Gedanken, als ich die Meldung gelesen habe. Nicht eine weitere Meldung über das Herstellen von Pyrolyseöl und dem chemischen Recycling, sondern zu Produkten, die damit hergestellt werden. Spannend finde ich, dass aus den Altreifen wieder Bauteile für die Automobilindustrie entstehen, wodurch der Kreislauf geschlossen wird. Es ist ein Anfang. Dieser beginnt bei den OEMs meist in den Oberklassefahrzeugen, so auch hier. Wie bei zahlreichen Projekten, die ich über die Jahre als Ingenieurin betreute, bin ich zuversichtlich, dass sobald die Mengen an Granulat aus chemisch recycelten Altteilen verfügbar sind, auch Bauteile daraus ihren Weg in die Volumenmodelle finden werden.
Was ging Ihnen beim Lesen der Meldung durch den Kopf? Ich bin gespannt. Schreiben Sie es mir: simone.fischer@huethig.de
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Wie steht es um die Materialeigenschaften des Recyclingkunststoffs versus Neukunststoff?
Das Verwenden der Sekundärmaterialien reduziert sowohl den Einsatz fossiler Ressourcen als auch den CO2-Fußabdruck im Herstellungsprozess. Der Recyclingkunststoff hat damit erstmals die gleichen Eigenschaften wie Neukunststoff, der aus fossilen Rohstoffen hergestellt wird. Der Werkstoff eignet sich für das Herstellen von Bauteilen, die hohen Qualitäts- und Sicherheitsanforderungen unterliegen.
Erste Serienmodelle von Mercedes Benz werden noch in diesem Jahr mit Bügeltürgriffen und die Mercedes-Benz S-Klasse wird mit einem Crashabsorber aus diesem Material ausgestattet. Weitere Einsatzmöglichkeiten des Recyclingmaterials werden zurzeit sondiert.
Quelle: Pyrum
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