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Blick auf den Steuerungsbildschirm am Wiegearbeitsplatz. (Bild: CT Datentechnik)

Arbeitsplätze in der Mischerei unterliegen vielfältigen Vorschriften für unterschiedlichste Maßnahmen organisatorischer und technischer Art. Da entlang der Prozesskette immer wieder manuell durch Werker eingegriffen wird, hat der Mitarbeiterschutz eine hohe Priorität. Die häufigsten Unfälle geschehen bei Verletzungen durch mechanisch bewegte Anlagenteile und beim Umgang mit gesundheitsgefährdenden Stoffen.
Für alle Arbeitsbereiche gibt es verschiedene Möglichkeiten die Arbeitsplatzsicherheit zu verbessern und sicherzustellen, zunehmend auch mithilfe moderner Steuerungs- und Software-Lösungen.

Software sorgt für Mitarbeiterschutz

Das Abwiegen und Vorbereiten einzelner Mischungskomponenten erfolgt aufgrund der Vielfalt der Rohstoffe nach wie vor häufig manuell. Bei staubigen, pulverförmigen Stoffen ist deshalb immer eine Aspirationsanlage am Wiegeplatz installiert. Das Absaugen ist, um Energie zu sparen, steuerungsseitig möglich und bedarfsabhängig einstellbar. Weiterhin ist es neben dem Ein- und Ausschalten der Ventilatoren sinnvoll, die verschiedenen Leistungsstufen zu berücksichtigen.
Die Bediener benötigen beim Abwiegen zahlreiche Informationen zu den gerade in Arbeit befindlichen Stoffen. Die Software zeigt Gefahrensymbole, Global harmonisierte System-Piktogramme (GHS) und Gebotszeichen für Schutzmaßnahmen direkt auf der Bildschirmoberfläche bei der Verwendung des Stoffes an. So ist der Mitarbeiter stets aktuell informiert beziehungsweise kann sich im Menü weitere Informationen, wie Sicherheitsdatenblätter und Betriebsanweisungen, zum Stoff einsehen. Im Falle einer Verletzung ist es den Ersthelfern möglich auf dem Bildschirm die Anweisungen einzusehen und richtige Hilfsmaßnahmen einzuleiten.
Auch unabhängig vom gerade verarbeiteten Rohstoff können jederzeit, über die Material-ID oder durch Scannen eines Barcodes, auf dem Warenbegleitschein die Informationen zu jedem beliebigen Rohstoff abgerufen werden.

Überwachung der Komponenten

Im Produktionsprozess ist der Einzugsbereich am Innenmischer für die Materialbeschickung der gefährlichste Arbeitsbereich. Hier gilt es, steuerungstechnisch die Klappenbewegungen zu kontrollieren und den Einzugsbereich, sofern mechanisch nicht möglich, durch Lichtschranken oder ähnliche Einrichtungen abzusichern. Entscheidend ist die örtliche Lage und die individuellen Gegebenheiten zu berücksichtigen und mit den Sicherheitsverantwortlichen gemeinsam Konzepte auszuarbeiten. Konkrete und pauschalisierte Maßnahmen lassen sich für diese Bereiche kaum beschreiben.
Sicherheitstechnisch bestehen hohe Anforderungen an die Steuerungen von Walzwerken. Je nach Anlage ist nach Auslösen der Schaltstange oder des Not-Halts nicht nur das Walzwerk sofort zu stoppen, sondern dieses bei Bedarf zu reversieren und der Walzenspalt zu öffnen. Wichtig sind im Notfall auch hier Informationen an die Ersthelfer, da diese meist nicht im Bedienen der Anlage geschult sind. Wertvolle und zeitsparende Unterstützung bieten deshalb die Erste-Hilfe-Maßnahmen für die Anlage, wenn diese präsent auf dem Bildschirm der Anlage angezeigt werden. Wurde der Not-Halt an der Walze ausgelöst, so ist es sinnvoll, den noch laufenden Mischprozess zu betrachten. Moderne Steuerungssysteme schalten den Mischprozess zum Beispiel in eine Art Stand-by-Betrieb (Stempel wird hochgefahren, Drehzahl wird auf ein Minimum reduziert).
Für den routinierten Umgang mit Not-Halt-Einrichtungen sowie Notsituationen sind regelmäßige Einweisungen, Schulungen und Tests unverzichtbar. In dem Prozessleitsystem können solche Sicherheitsaufgaben in der Auftragsplanung (oder in einem Arbeits-/Schichtkalender) berücksichtigt und eingeplant werden. Es lässt sich sogar der Betrieb der Anlagen unterbinden, sofern die Sicherheitsmaßnahmen nicht durchgeführt und quittiert wurden. Diese wären in Abhängigkeit von Betriebsstunden, Zeit und Maschinenbedienern oder Arbeitsschichten zum Beispiel:
Anzeige und Informationen zu Sicherheitsgefährdungen inklusive Quittieren durch Anlagenbediener
Abfragen und Prüfen der Not-Halt- und Not-Aus-Geräte inklusive Dokumentation der Signale
Durchführung von Tests komplexer Not-Halt-Szenarien, zum Beispiel am Walzwerk, inklusive Aufnahme und Dokumentation der gemessenen Werte

Außergewöhnlicher Vorkommen

Moderne Software für Anlagensteuerungen kann Unregelmäßigkeiten im täglichen Betrieb erkennen. Nehmen wir als Beispiel das Ereignis „Schaltstange Walzwerk ausgelöst“. Erkennt das Steuerungssystem eine Häufigkeit dieser Meldung und danach ein sofortiges Ende dieser Ereigniskette, so wird darüber aktiv informiert. Ein Produktionsverantwortlicher geht dem Sachverhalt nach und stellt schlimmstenfalls fest, dass die Schaltstange stets ungewollt durch leichteste Berührung auslöste. Hier hatte der Mitarbeiter im Sinne der Produktionsfähigkeit die Schaltstange durch Manipulation außer Betrieb gesetzt.
Eine moderne Informationstechnologie der CT Datentechnik kann durch angebundene Steuerungen die Arbeitssicherheit nachhaltig verbessern. Dass Anlagen vorschriftsmäßig funktionieren und dass das Personal im Umgang mit den Sicherheitseinrichtungen geschult ist, kann durch die Software belegt werden.

Christian May

Geschäftsführer CT Datentechnik Nienburg/Weser

Matthias Hahn

CT Datentechnik, Nienburg/Weser

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