Future_Lab

Im Futurelab des Unternehmens wird der Arbeitsplatz der Zukunft kontinuierlich weiter entwickelt. (Bild: alle Desma)

Welcome to Desma Open-House! Let’s talk future! – mit diesen Worten begrüßte der humanoide Roboter am 27. und 28. September die rund 500 Besucher auf dem internationalen Branchenevent des Maschinenbauers Desma aus Fridingen in der Stadthalle Tuttlingen. Der Fokus der Veranstaltung lag auf zukunftsweisenden Themen der Entwicklung und Integration von Produktionslösungen, der Digitalisierung und Automatisierung.

Open-House bei Desma

Den Auftakt zur Veranstaltung gab Geschäftsführer Martin Schürmann mit seinem Vortrag über Megatrends, denen wir uns in Zeiten der schnellen Veränderung und welche vielfältigen Lösungen die Desma hierzu bereits anbietet und weitergehend entwickelt. Während sich der Umsatz der Desma-Gruppe innerhalb der letzten zehn Jahre von knapp 50 Mio. EUR auf in diesem Jahr leicht über 100 Mio. EUR verdoppelt hat, wurden 23 Mio. EUR an allen Standorten investiert. Jüngste Projekte sind hierbei die Erweiterungen der Produktionsflächen um 2.200 m2 an den Standorten in Deutschland und Slowakei. Ferner die Einrichtung des Formenbaus in China, die Anschaffung des 4. Hochleistungsfräszentrums für die Gruppe in der Slowakei sowie die bisher größte Einzelinvestition in den Maschinenpark mit der Zeitmaschine, einem für 2,3 Mio. EUR bestellten kombinierten Dreh-/ Fräszentrums mit Roboterautomation für den Standort in Fridingen. Wichtig war Schürmann hierbei zu betonen, dass sich andere Sondermaschinenbauer durch 100%-iges Outsourcing zum Montagebetrieb degradiert hätten. Die Flexibilität, hohe Verfügbarkeit, One-Piece-Flow, Qualitätsanforderungen, Know-how-Schutz und nicht zuletzt die Kostenkontrolle seien für das Unternehmen die Motivation dazu, die Wertschöpfungstiefe zu erhöhen. Das Investitionsvolumen für die Jahre 2017/2018 beträgt 6,5 Mio. EUR.

Mit Investitionen fit für die Zukunft

Wichtig ist allerdings auch die Investition in die Ausbildung und Weiterqualifikation. Das Maschinenbauunternehmen investiert hier jährlich knapp 1,0 Mio. EUR in 15 Prozent der Belegschaft. Dazu gehört auch die One Team und Desma 4.0 Initiative, die die Teams der Unternehmensgruppe bei den Veränderungen und Entwicklungen in Organisation, Prozessen und Produkten begleitet.
Die internationalen Aktivitäten ergänzen sich nun auch durch die Zusammenarbeit mit dem japanischen Spritzgießmaschinen-Lieferanten Matsuda. Unter dem Konzept-Namen Desmatsuda werden beide Unternehmen ein gemeinsam entwickeltes Maschinendesign, welches auf die zunehmenden Ansprüche japanischer Produktionsbetriebe im NAFTA-Markt zugeschnitten ist, produzieren. Wobei Schürmann klar betonte, dass sich an der Bearbeitung des japanischen Marktes sowohl auf Seiten von Matsuda und der Desma nichts ändern wird. Andere und darüber hinausgehende Möglichkeiten, die sich aus der Zusammenarbeit beider Unternehmen ergeben könnten, sind weitere Zukunftsthemen.

Prof. Dr.-Ing. Thomas Bauernhansl, Leiter des Fraunhofer-Instituts für Produktionstechnik und Automatisierung in Stuttgart sowie des Instituts für Industrielle Fertigung und Fabrikbetrieb der Universität Stuttgart, referierte als Keynote-Speaker über Digitalisierung und New Mobility. Ein Vortrag der neue Perspektiven eröffnete und neue Impulse für die Arbeitswelt von Morgen lieferte. Prof. Dr.-Ing. Christian Bonten, Institutsleiter des IKT Stuttgart, ergänzte den Expertendialog. Der Marktplatz der Partner bot die Möglichkeit sich über weitere technologische Entwicklungen und Dienstleistungen rund um den eigentlichen Spritzgießprozess zu informieren und direkte Kontakte zu Hochschulen und Instituten und deren Forschungsprojekten herzustellen. Das Workshopprogramm, bestehend aus fünf Workshops über E-Drive Kaltkanaltechnologie, flexible Automatisierungszellen, Visualisierung DRC 2030 TBM, SmartConnect 4.U und SmartCommunity, vermittelten den technischen Stand bei Desma und waren Plattform für die anschließenden live Vorführungen im Desma Werk.

Personen

(v.l.n.r.) Dr. Harald Zebedin, Prof. Dr.-Ing. Christian Bonten, Prof. Dr.-Ing. Thomas Bauernhansl, und Martin Schürmann nahmen auf der Veranstaltung die Zukunftsthemen ins Visier. Bilder: alle Desma

Besuch des Zukunftslabors

Am zweiten Tag der Open House präsentierte Technik-Geschäftsführer Dr. Harald Zebedin das in der neu erbauten Montagehalle in Fridingen errichtete Zukunftslabor. Von hier aus wird der Entwicklungsprozess zum Arbeitsplatz der Zukunft kontinuierlich weiter entwickelt und dient als Innovationsumgebung für die unterschiedlichsten Unternehmensbereiche der Elastomerverarbeitung. In Kooperation für diesen anspruchsvollen Entwicklungsprozess arbeitet das Unternehmen mit dem Fraunhofer IPA zusammen und setzt so die Weichen für einen langfristigen Wissenstransfer und Kompetenzaustausch. Die darin installierte D 969.100 Z (S3) mit innovativem Zerowaste ITM-Verfahren zur angusslosen und abfallfreien Direktanspritzung zeigte einen vollautomatischen Prozess in Verbindung auf Basis der Partner Flexcell.

Am Smart-Connect-4.U-Infopoint stellte das Unternehmen seine Vision vor, wohin die digitale Reise in der Gummiindustrie gehen wird. Bei einer Live-Demonstration mit direkter Kundenzuschaltung wurden die New Digital Services den Besucher sichtbar und praxisorientiert erklärt. Die Rundgänge durchs Werk führten an komplexen Automatisierungsanlagen mit neuester Robotertechnik vorbei. An einer voll vernetzten Anlage wurde die neuste DRC 2030 TBM Visualisierung präsentiert. Erstmals wurde eine trendbasierte Maschinen- und Prozessvisualisierung realisiert, die schnellsten Überblick über den aktuellen Zustand der Maschine gibt. Schon von weitem ist klar zu erkennen, ob die Maschine reibungslos funktioniert, sich Prozesse innerhalb der definierten Parameter befinden oder ob es Korrekturbedarf gibt. Das 24“- Multi-Touch-Panel bietet zudem eine gute Plattform für die gesamte Smart-Connect-4.U-Funktionalität. Die DRC 2030 TBM feierte auf der Open House gleich an zwei Maschinen Premiere. Außerdem wurden vier mit Roboter automatisierte und komplexe Fertigungszellen, ausgestattet mit unterschiedlichster Kaltkanaltechnologie und Pressure-Sense-System zur Füllgradregelung, in Funktion vorgeführt. Ein weiteres Highlight war eine D 968.400 ZO Benchmark S3 Maschine mit Vakuumkammer, bei vollintegrierter Kernhebevorrichtung und Verschiebesystem zur Prozessautomatisierung. Diese Anlage wurde speziell für Anwendungen entwickelt, bei denen hohe Anforderungen an die Vakuumqualität gestellt werden.

Im Technikum stellte Desma auf der D 968.1000 ZO Benchmark 950 die neuentwickelte Multitherm-Heizplatte zur flexiblen Temperaturzonenauswahl, in Abhängigkeit von Formengröße und Formenkontur, vor. Mit dieser Heizplattentechnologie lässt sich durch flexible Zuordnung von Temperaturzonen eine bestmögliche Temperaturhomogenität erreichen. Als weitere Neuentwicklung wurde für Festsilikonanwendungen die Cartridge Stuffer Device präsentiert. Dieser Silikon-Kartuschenstopfer ist speziell für Kleinserien bzw. kleine Stopfvolumen eine gute Lösung zum minutenschnellen Mischungswechsel.

Brücken schlagen

Am Abend durften sich die Teilnehmer über eine Bodenseerundfahrt auf dem historische Dampfschiff Hohentwiel und einem Besuch der über dem Bodensee erhabenen Burg und des Neuen Schlosses nach Meersburg freuen. Ein Brückenschlag zum Wandel der Zeit von Industrie 1.0 zu 4.0.

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Unternehmen

KLÖCKNER DESMA Elastomertechnik GmbH

An der Bära
78567 Fridingen
Germany