Für die Qualifizierung hat das CITT als interner Bildungsträger von Continental bundesweit mehrere Bildungszentren (Hubs) gegründet. Eines der ersten Hubs ist auf dem Unternehmensgelände in Hamburg-Harburg angesiedelt. Mit diesem Weiterbildungsangebot komplettiert der Standort sein Paket an Mitarbeiterqualifizierung und -weiterbildung. Es ergänzt Maßnahmen zur Integration von Langzeitarbeitslosen sowie zur Berufsorientierung junger Menschen. Insgesamt leistet der Continental-Standort Hamburg damit einen qualifizierten Beitrag, um dem Strukturwandel in der Industrie zu begegnen, unterstützt seine Mitarbeiter, die Digitalisierung zu meistern und sorgt für qualifizierte Fachkräfte von morgen.
Qualifizierung für den Arbeitsplatz der Zukunft
Mit dem Weiterbildungsprogramm des CITT erwerben die Hamburger Mitarbeiter Fertigkeiten und Kenntnisse, die sie für komplexere und fachlich höher qualifizierte Tätigkeiten benötigen. Arbeiten, die im Zuge von Digitalisierung und Automatisierung einfache oder körperlich fordernde Tätigkeiten Schritt für Schritt ersetzen werden. „Dadurch erweitern die Kollegen auch ihre Einsatzmöglichkeiten am Standort und verbessern ihre Chancen am Arbeitsmarkt“, erklärt Tobias Heilmann, der die Personalarbeit am Standort Hamburg verantwortet.
Die Qualifizierung ist in Module unterteilt, die jeweils vier bis sechs Monate umfassen. Der modulare Aufbau bietet ein hohes Maß an Flexibilität für individuelle Bedürfnisse und familiäre Voraussetzungen. Das Angebot eröffnet die Chance, den Berufsabschluss zum Verfahrensmechaniker in 24 Monaten zu machen – anstatt in den klassischen drei Lehrjahren. Die Qualifizierung erfolgt während der Arbeitszeit bei vollem Basisgehalt und wird von der Arbeitsagentur im Rahmen des Qualifizierungschancengesetzes gefördert. Jedes Modul endet mit einer Prüfung, die in Kooperation mit der Industrie- und Handelskammer Hannover abgenommen wird. Deutschlandweit werden im Jahr 2020 über 500 Kursteilnehmer von Continental Qualifizierungen des CITT besuchen.
Langjährige Mitarbeiter als Dozenten
Die ersten 17 Mitarbeiter haben in Hamburg das Grundmodul bereits mit guten bis sehr guten Ergebnissen abgeschlossen, die Gruppe startete im August ins zweite Modul. „Das ist eine beachtliche Leistung. Schließlich liegt bei den meisten der letzte Schulbesuch schon viele Jahre zurück“, erklärt Personaler Heilmann. Im Einstiegsmodul in Hamburg stehen zunächst Grundlagen auf dem Lernplan: Metallbearbeitung, Produktionsprozesse, Maschinentechnik und Prüfwesen. Für jeden Teilnehmer steht ein iPad bereit, um den Weg zum digitalen Lernen zu ebnen. Als Dozenten hat das CITT Mitarbeiter aus dem Betrieb übernommen, die nicht nur bei Continental in Hamburg gelernt, sondern dort auch ihre Meisterausbildung gemacht haben. Als qualifizierte „Insider“ haben sie einen vertrauensvollen Kontakt zu den Teilnehmern und verfügen neben einem breiten Fachwissen auch über langjährige praktische Erfahrung.
Im September startete zusätzlich eine zweite Gruppe in das CITT-Qualifizierungsprogramm. Die Rückmeldungen der Teilnehmer sind durchweg positiv und das Interesse wächst. „Damit weitere Kollegen die Qualifizierung nutzen können und ausreichend Platz für praktische Arbeiten haben, sind wir dabei, eine zweite Ausbildungswerkstatt einzurichten“, ergänzt Heilmann.
Mit diesem Paket an Förderung, Weiterbildung und Qualifizierung stellt sich der Standort Hamburg nicht nur offensiv der Arbeitswelt von morgen, sondern auch den steigenden Anforderungen seiner Kunden. „Die Mitarbeiter werden qualifiziert, sodass sie flexibler am Standort eingesetzt werden können. Sie sind damit in der Lage, entsprechend der Auftragslage zwischen Bereichen am Standort zu wechseln und treiben damit die Vernetzung unterschiedlicher Einheiten im Unternehmen weiter voran. Das stärkt den berühmten Blick über den Tellerrand“, fasst Heilmann zusammen.
Berufscoaching für Azubis und ältere Menschen
Ergänzend zur Qualifizierungsmaßnahme durch das CITT werden am Standort Hamburg weitere Zielgruppen angesprochen. „Mit unserer Berufsorientierten Ausbildungsvorbereitung für gewerblich-technische Berufe richten wir uns darüber hinaus an Haupt- und Realschüler bis zum 25. Lebensjahr, die zu Beginn des Ausbildungsjahres im September keinen ungeförderten Ausbildungsplatz gefunden haben. Während eines neunmonatigen Praktikums werden die Jugendlichen gefördert und auf ihre Eignung für eine Ausbildung im Betrieb geprüft“, erläutert Heilmann. „Zudem bietet uns das neue Teilhabechancengesetz die Möglichkeit, ältere Arbeitnehmer und Langzeitarbeitslose zu fördern und langfristig zu integrieren.“ (jhn)