Die neuen Produkte werden unter Einsatz bioattribuierter Rohstoffe produziert und weisen im Vergleich zu ihren Pendants auf fossiler Basis einen reduzierten Kohlenstoff-Fußabdruck auf. Zugleich überzeugen die massenbilanzierten Produkte mit der gleichen Qualität und Eigenschaften und können ohne technische Änderungen direkt in Herstellprozesse in nachgelagerten Industrien integriert werden. Die Produkte sollen dabei nach dem ISCC Plus-Standard-zertifiziert werden.
„Ich freue mich sehr, dass wir schon bald unsere Kunden in der Elektronik-, Schuh- und Automobilindustrie sowie anderen Branchen dabei unterstützen können, ihren Kohlenstoff-Fußabdruck mit dieser Drop-in-Lösung zu reduzieren“, sagt Dr. Andrea Maier-Richter, globale Leiterin des TPU-Geschäfts bei Covestro. „Mit der ISCC Plus-Zertifizierung wollen wir mehr Transparenz vom Rohstoffeinkauf über unsere Produktion und den Vertrieb bis zum Einsatz bei Kunden erreichen. Dies ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu unserer Vision, vollständig zirkulär zu werden.“
Großes Sortiment an nachhaltigeren TPU-Kunststoffen
In den vergangenen Jahren hat Covestro bereits verschiedene TPU-Produkte auf Basis alternativer Rohstoffe auf den Markt gebracht, da immer mehr Verbraucherinnen und Verbraucher nachhaltigere Produkte bevorzugen. Dazu bietet Covestro am 28. Oktober ein Webinar im Rahmen seiner Veranstaltungsreihe CE Days an. So will der Outdoor-Ausrüster VAUDE in seinem neuen Wanderschuh Lavik Eco eine Schaumstoff-Zwischensohle aus teilweise biobasiertem TPU nutzen. Andere Produkttypen enthalten eine Komponente, die anteilig unter Einsatz von CO2 anstelle fossiler Rohstoffe hergestellt wurde. Zum Covestro-Sortiment von TPU-Kunststoffen der Marke Desmopan gehört außerdem ein Angebot an komplett recycelten Produkten. Sie werden zum Beispiel in Smartphone-Hüllen des niederländischen Herstellers Fairphone eingesetzt.
Thermoplastische Polyurethane sind sehr vielseitige Kunststoffe. Sie werden in unterschiedlichen Härten angeboten, sind flexibel und trotzdem schlagzäh und eignen sich deshalb für viele verschiedene Anwendungen vom Autoinnenraum über Bekleidung und Sportschuhen bis zu IT-Komponenten.
Massenbilanzierung schafft Transparenz
Die Bereitstellung massebilanzierter Produkte ist Teil eines umfassenden globalen Programms, mit dem sich Covestro vollumfänglich auf die Kreislaufwirtschaft ausrichtet. Dabei setzt das Unternehmen auf eine verstärkte Nutzung von alternativen Rohstoffen wie biobasierten Materialien, Kunststoffabfällen und CO2 sowie von erneuerbaren Energien. Außerdem entwickelt das Unternehmen gemeinsam mit Partnern innovative Recyclingtechnologien.
Bei der Massenbilanzierung werden fossile und alternative Rohstoffe in der Produktion gemischt, in der Buchführung jedoch getrennt behandelt. Die Chain-of-Custody-Methode ermöglicht die Verfolgung von Materialien über die gesamte Wertschöpfungskette und erlaubt die Zuordnung von alternativen Rohstoffen, zum Beispiel bioattribuierten Komponenten, zu ausgewählten Endprodukten. Bislang wurden insgesamt drei Produktionsstandorte von Covestro in Europa und Asien-Pazifik nach dem ISCC Plus-Standard-zertifiziert, weitere Standorte sollen folgen.
ISCC („International Sustainability and Carbon Certification“) ist ein international anerkanntes System für die Nachhaltigkeitszertifizierung von Biomasse und Bioenergie. Der Standard gilt für alle Stufen der Wertschöpfungskette und ist weltweit anerkannt.