
Der von Goodyear vorgestellte Prototyp ist ein Meilenstein auf dem Weg zu einem vollkommen nachhaltigen Reifen. (Bild: Goodyear)
Bei der von Goodyear vorgestellten Reifentechnologie kommen bis zu 70 % nachhaltige Materialien zum Einsatz. Die verwendeten Materialien sind Neuheiten in der Reifenbranche. Bis 2030 will der Reifenhersteller die Technologie finalisieren.
„Wir haben uns im Jahr 2020 ambitionierte Ziele gesetzt, um bis zum Jahr 2030 einen vollständig nachhaltigen Reifen zu entwickeln. Unsere Wissenschaftler und Ingenieure haben bereits einen enormen Fortschritt zur Erreichung dieses Zieles gemacht“, erklärt Chris Helsel, Senior Vice President Global Operations und Chief Technology Officer. „Mit dieser Leistung unterstreichen wir unser Engagement, vermehrt nachhaltige Materialien in unseren Reifen einzusetzen.“
Nicht nur die nachhaltigen Materialien machen den Reifen besonders, er enthält auch 13 innovative Bestandteile in neun verschiedenen Komponenten. Tests bestätigen, dem Unternehmen nach, die Gesamtperformance des Reifens.

Aus welchen nachhaltigen Bestandteilen besteht der Reifen genau?
- Ruß: Er wird in der Reifenherstellung eingesetzt und erhöht die Lebensdauer eines Reifens. Traditionell wurde Ruß aus der Verbrennung petrochemischer Erzeugnisse gewonnen. Beim nun vorgestellten Prototypen kommen drei verschiedene neuartige Formen von Ruß zum Einsatz, welche aus Methan, Kohlenstoffdioxyd und pflanzlichen Ölen hergestellt werden. Im Vergleich zur Herstellung von Ruß durch traditionelle Verfahren und der Verwendung von natürlichen Rohstoffen und Abfällen, weist das neue Verfahren eine verbesserte Ökobilanz aus.
- Sojaöl: Es hält Reifen selbst bei wechselnden Temperaturen flexibel. Die Nutzung von Sojabohnen als natürlichem Rohstoff ersetzt den Anteil von Produkten auf Erdölbasis. Während nahezu 100 % der Proteine aus Sojabohnen in der Nahrungsmittel- und Agrarwirtschaft Verwendung finden, kann der Überschuss an Sojaöl in anderen Industrien zum Einsatz kommen.
- Silica: Es wird in der Reifenherstellung zur Verbesserung der Haftung und zur Reduzierung des Treibstoffverbrauchs verwendet. Das Unternehmen verwendet für seinen neuen Reifen eine einzigartige Form von Silica. Diese wird aus der Asche von Reisschalen gewonnen, welche als Nebenprodukt in der Reisproduktion üblicherweise auf Deponien entsorgt wird. Aus diesem Nebenprodukt wird nun hochqualitatives Silica gewonnen.
- Durch chemisches Recycling wird Polyester aus Kunststoffflaschen und anderen Kunststoffprodukten wieder in seine chemischen Grundbestandteile aufgespalten. Im weiteren Verfahren wird daraus technischer Polyester hergestellt, der für die Verwendung als Reifencord geeignet ist.
Quelle: Goodyear
Bilderstrecke: Produkte aus Alt-Gummi

Dieser Spielplatz ist mit Fallschutzplatten aus recycelten Altreifen ausgestattet. / Bildnachweis: Kraiburg Relastec

Ganze Spielplätze können mit farbigen Fallschutzböden aus End-of-Life Tyres (ELT) gestaltet werden. / Bildnachweis: REGUPOL

Dieses Fitnessstudio ist mit Böden und Wänden aus recycelten Altreifen ausgestattet – modern und sicher. / Bildnachweis: REGUPOL

Dachbegrünung braucht immer hervorragenden Bautenschutz. Im sport.park.lech. besteht die Dämmschicht unter dem Gründach aus recycelten Altreifen. / Bildnachweis: KRAIBURG Relastec

Auch einzelne Fallschutzplatten aus ELT sind in verschiedenen Layouts erhältlich. / Bildnachweis: Kraiburg Relastec

Bei ESTATO Umweltservice werden Altreifen sortiert. Reifen, deren Karkasse nicht mehr brauchbar sind, werden in ihre Bestandteile zerlegt. / Bildnachweis: ESTATO Umweltservice

Bei der stofflichen Verwertung werden Reifen in ihre Bestandteile aufgeteilt. Das Gummigranulat ist in verschiedenen Körnungen verfügbar, darüber hinaus werden Stahlfäden und Textilfasern extrahiert. / Bildnachweis: GENAN

Das recycelte Gummigranulat ist Rohstoff für unterschiedlichste neue Produkte. / Bildnachweis: ESTATO Umweltservice

Sportböden aus ELT wie Sportmat von PVP sind in verschiedenen Farbgebungen erhältlich. / Bildnachweis: PVP

Auf dem Werksgelände von KURZ Karkassenhandel kommt gummimodifizierter Asphalt mit Granulat aus den eigenen Anlagen und Additive wie VESTANAMER® von Evonik zum Einsatz. Der gummimodifizierte Asphalt im Vergleich zum klassischen Bodenbelag für weniger Spurrinnenbildung, längere Haltbarkeit und besonders bei Verlegung von offenporigem Asphalt eine deutlich geringere Geräuschentwicklung. / Bildnachweis: KURZ Karkassenhandel

Die sagu® universal Abdichtung wird in Mülsen produziert und abgefüllt. Der lösungsmittelfreien Bauwerksabdichtung ist Gummigranulat beigemischt um eine besonders hohe Dehnbarkeit und Wasserundurchlässigkeit zu erreichen. / Bildnachweis: MRH

Schallschutzwände aus ELT-Recyclingmaterial sind witterungsbeständig, robust und können auch als Sichtschutz verwendet werden. / (Bild: Conradi+Kaiser)

Dieser besonders rutschfeste Pferde-Waschplatz besteht auf einem Bodensystem aus recyceltem Gummigranulat. / Bildnachweis: KRAIBURG Relastec
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