Trinkwasser ist ein wichtiges Gut, welches bis zum Verbraucher nicht negativ beeinflusst werden darf. Dies regeln in den verschiedenen Ländern individuelle Vorschriften.

Trinkwasser ist ein wichtiges Gut, welches bis zum Verbraucher nicht negativ beeinflusst werden darf. Dies regeln in den verschiedenen Ländern individuelle Vorschriften. (Bild: Kraiburg TPE)

Sauberes Trinkwasser ist eine wertvolle Ressource unseres täglichen Lebens und unabdingbar für die öffentliche Gesundheit. Somit ist es nicht weiter verwunderlich, dass Trinkwasser durch zahlreiche Normen und Regularien geschützt wird.
Im unmittelbaren Kontakt mit Trinkwasser stehen vor allem Funktions- und Bauteile im Sanitärbereich. Für viele Hersteller von Sanitärinstallationen wird der Einsatz von Thermoplastischen Elastomeren immer interessanter. Denn die Materialien eröffnen aufgrund der elastischen Eigenschaften und einer wirtschaftlichen Verarbeitung im Spritzguss- oder Extrusionsprozess vielfältige Möglichkeiten.
Während die Trinkwasserreihe DW von Kraiburg TPE für allgemeine Funktions- und Designelemente eingesetzt wird, zeigt die DW/CS Reihe verbesserte Rückstelleigenschaften auf. Grundlage für die Bestimmung dieser Materialeigenschaften bildet der Druckverformungsrest. Für die Messung wird ein Probestück (Höhe 6 mm) verwendet, das bei einer bestimmten Temperatur über festgelegte Zeit mit einer definierten Verpressung von zum Beispiel 20 % gelagert wird. Der Druckverformungsrest gibt die bleibende prozentuale Verformung des Probenstückes an. Bei der Messung nach ISO 815-1 gibt es zwei Methoden. Methode A gibt die dauerhafte Verformung an, nachdem die Vorrichtung in heißem Zustand entfernt wurde. Bei Methode B wird das Material erst abgekühlt und dann aus der Spannvorrichtung entnommen. Kraiburg TPE führt seine Compression Set Messungen nach Methode A durch und erreicht mit seiner optimierten DW/CS Reihe bis zu 70 Shore A sehr gute Werte von unter 15 % bei Raumtemperatur.  Die neueste Reihe aus dem Produktportfolio für Trinkwasseranwendungen lässt sich im Extrusionsverfahren beispielsweise zu Schläuchen oder Dichtungsprofilen verarbeiten. Die Herausforderung bei Schlauchanwendungen ist das große Oberflächenvolumen, welches in ständigem Kontakt zu Trinkwasser steht.
Trinkwasser ist ein Lebensmittel und muss in Deutschland entsprechend der Trinkwasserverordnung so beschaffen sein, dass durch den Genuss oder Gebrauch keine Schädigung der Gesundheit auftritt. Deshalb müssen alle eingesetzten Rohstoffe, wie TPE, diesen Verordnungen entsprechen.

Regularien & Normen in Europa

Auf seinem Weg vom Wasserwerk bis zum Wasserhahn des Verbrauchers darf die Qualität des Wassers in Bezug auf Geschmack, Geruch, Farbe, Konzentration der Krankheitserreger, etc. nicht negativ beeinflusst werden. Auch andere Länder regulieren diese Vorgaben für Materialien mit Trinkwasserkontakt mit strengen Zulassungen. Bei der Entwicklung und Herstellung von trinkwasserkonformen TPE konzentriert sich Kraiburg TPE auf die strengen Regularien aus Großbritannien (WRAS), Frankreich (ACS) und Deutschland (KTW (Kunststoffe im Trinkwasserbereich) und DVGW-Arbeitsblatt W270).
Für alle Regularien gilt, dass die Freigaben bei dem Fertigprodukt bestätigt werden müssen. Die einzige Ausnahme bildet das deutsche DVGW-Arbeitsblatt W270, welche als Materialfreigabe nicht mehr an dem fertigen Produkt bestätigt werden muss. Die einzelnen Bestandteile der Regularien sind in allen Ländern ähnlich:

  • Keine Beeinträchtigung der Wasserqualität durch den Kontakt zu den Materialien
  • Prüfung und Regelung von Geschmack, Geruch und Farbe
  • Prüfung und Regelung von Grenzwerten der Bestandteile bestimmter Stoffe, die in das Wasser übergehen können

Bei den Verordnungen des DVGW-Arbeitsblatt W270 und der WRAS wird zusätzlich das Mikrobenwachstum auf der Kontaktfläche gemessen.

Dr. Martin Geissinger

Produktmanager EMEA Kraiburg TPE, Waldkraiburg

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KRAIBURG TPE GMBH

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