Freuen sich über den Vertrag zum Eigentümerwechsel der Kraussmaffei-Gruppe (v.l.n.r.): Ting Cai, Chairman und CEO der China National Chemical Equipment Co. Ltd. (CNCE), Dr. Frank Stieler, CEO der Kraussmaffei-Gruppe, und Chen Junwei, CEO von Chemchina.

Freuen sich über den Vertrag zum Eigentümerwechsel der Kraussmaffei-Gruppe (v.l.n.r.): Ting Cai, Chairman und CEO der China National Chemical Equipment Co. Ltd. (CNCE), Dr. Frank Stieler, CEO der Kraussmaffei-Gruppe, und Chen Junwei, CEO von Chemchina Finance Co. (Bild: Kraussmaffei)

KraussMaffei erzielte 2014 einen Gruppenumsatz von 1,1 Mrd. Euro; für 2015 wird seitens des Unternehmens mit einem Umsatzplus von 10 % gerechnet. Das Unternehmen, ein führender Hersteller von Maschinen und Anlagen zur Produktion und Verarbeitung von Kunststoff und Gummi, will seinen Wachstumskurs vor dem Hintergrund möglicher Synergien durch diese Transaktion deutlich beschleunigen. Chemchina wird gemeinsam mit der Guoxin International Investment Corporation und AGIC Capital diese Transaktion durchführen. Die Transaktion steht unter dem Vorbehalt der üblichen Abschlussbedingungen und der Genehmigung der zuständigen Behörden.

„Mit ChemChina gewinnen wir einen strategischen und langfristig orientierten Investor, der sich seit vielen Jahren für unser Unternehmen interessiert“, sagt Frank Stieler, CEO von KraussMaffei. Jianxin Ren, Chairman von Chemchina, erklärte: „Wir verstärken unser Unternehmen mit einem der weltweit führenden Maschinenbauer, der über eine 178-Jährige Tradition verfügt. Dabei legen wir großen Wert darauf, dass die Kraussmaffei-Gruppe ihre Identität und Selbstständigkeit behält. Wir schätzen die große Management- und Technologiekompetenz des Unternehmens sehr und glauben, dass wir diese auch für einige unserer Tochterunternehmen in China einsetzen können. Somit werden wir das Geschäft im chemischen Anlagenbau von Chemchina besser positionieren. Das Geschäft soll sich zu einem Vorzeigeunternehmen im Rahmen des Programms ‚Made in China 2025‘ entwickeln. Mit diesem Programm wird die Basis zur Weiterentwicklung der chinesischen Industrie geschaffen. Das Wachstumspotenzial für die Kraussmaffei-Gruppe ist enorm – insbesondere durch einen verbesserten Marktzugang in China, den wir ermöglichen können. Wir erwarten, dass die Entwicklungen in der Automobilindustrie großes Potenzial bieten. Die fortschreitende Automatisierung in der Automobil-Produktion und der Trend zu Leichtbau-Materialien werden sich positiv auf das Premium-Segment im Bereich der Spritzgießtechnik auswirken. Zusammen sind Chemchina und die Kraussmaffei-Gruppe sehr gut aufgestellt, um künftig zu wachsen.“

Wachstumskurs wird beschleunigt

Der Kraussmaffei-Chef Stieler betonte weiter: „Seit dem Einstieg von Onex Ende 2012 ist die Kraussmaffei-Gruppe stark gewachsen und hat sich auch 2015 sehr erfolgreich entwickelt. Wir erwarten, dass wir mit Chemchina unseren eingeschlagenen Wachstumskurs vor allem in China und Asien beschleunigen. Dadurch wird das Unternehmen auch in Deutschland und Europa nachhaltig gestärkt.“ In China profitiert das Unternehmen vor allem von dem Trend zu höherer Qualität und Nachhaltigkeit. Hier sind die Maschinen und Anlagen der drei Marken Kraussmaffei, Kraussmaffei Berstorff und Netstal besonders geeignet, die steigenden Ansprüche der Kunden zu erfüllen. Die Unternehmensgruppe kann im Zuge der Transaktion ihre Expansionsziele für China deutlich beschleunigen.

Aufbau von Arbeitsplätzen geplant
„Ein beschleunigtes Wachstum wird nachhaltig positive Effekte für das Unternehmen weltweit haben. Wir haben ein starkes Fundament und werden auf unseren eigenen Stärken aufsetzen. Insgesamt werden wir weltweit Arbeitsplätze schaffen“, sagte Stieler. Die Marken KraussMaffei, KraussMaffei Berstorff und Netstal werden fortgeführt, der Firmensitz der Gruppe bleibt in München sowie die operative und unternehmerische Verantwortung in Europa. Dies gilt besonders auch für Produktion, Technologie, Patente sowie Forschung und Entwicklung. Die Kraussmaffei-Gruppe wird weiterhin als eine deutsche Gesellschaft mit mitbestimmtem Aufsichtsrat geführt. Alle bestehenden Tarif- und Standortzusagen gelten unverändert fort. Aktuell beschäftigt das Unternehmen weltweit rund 4.500 Mitarbeiter, davon 2.800 in Deutschland. Das Unternehmen plant für 2016 einen Personalaufbau, insbesondere auch in Deutschland.

Betriebsrat begrüßt den Eigentümerwechsel
Auch die Arbeitnehmervertreter und die IG Metall begrüßen den angestrebten Eigentümerwechsel. „Wir sehen in der Transaktion eine große Chance für die Kraussmaffei-Gruppe und ihre Mitarbeiter. Wir sind zuversichtlich, dass durch weiteres Wachstum die bestehenden Arbeitsplätze in Deutschland und Europa gesichert und neue geschaffen werden“, sagt Peter Krahl, Vorsitzender des Betriebsrats der KraussMaffei Gruppe. Auch die IG Metall steht dem Eigentümerwechsel positiv gegenüber. „Dieser Wechsel kommt zum richtigen Zeitpunkt für das Unternehmen. ChemChina ist ein strategischer Eigentürmer, der auf die langfristige Perspektive dieses Unternehmens setzt“, sagt Horst Lischka, als Unternehmensbeauftragter der IG Metall zuständig für München und Mitglied des Präsidiums des Aufsichtsrats der KraussMaffei Gruppe. „Ich freue mich, dass die deutsche Mitbestimmung als Fundament für den nachhaltigen Unternehmenserfolg auch im Ausland zunehmend geschätzt wird“, führte er weiter aus.

Über Chemchina
Chemchina ist Chinas größter Chemiekonzern und hat mit rund 140.000 Mitarbeitern 2015 einen Umsatz von rund 37 Milliarden Euro erwirtschaftet. Rund 45.000 der Mitarbeiter sind außerhalb Chinas tätig. Das Unternehmen ist international aktiv und auf weltweitem Expansionskurs und hat sich in den vergangenen Jahren an diversen Unternehmen in Italien, Frankreich, Norwegen, UK und Singapur beteiligt – darunter vor kurzem an dem traditionsreichen Reifenhersteller Pirelli. Bei den Beteiligungen setzt Chemchina gleichermaßen auf herausragende Managementkompetenz wie auf Qualität und Wert der erworbenen Unternehmen.
(dw)

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KraussMaffei Technologies GmbH

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